Verkehr Mit Video: An diesem Bahnhof möchte die Bahn in Magdeburg 400 Millionen Euro investieren
Der Eisenbahnknoten Magdeburg wird aufgemotzt. Davon profitiert auch eine der schäbigsten Bahnstationen des Landes.
Magdeburg/VS. - Da wird wohl kein Auge trocken bleiben: Nachdem die Deutsche Bahn den Ausbau ihrer Anlagen rund um den Hauptbahnhof abgeschlossen haben und auch die Erneuerung des Bereichs südlich davon im vollen Gange ist, steht der sogenannte „Spurplan Nord“ auf dem Programm. Rund 400 Millionen Euro möchte der Konzern in die Gleisanlagen, in die Sicherungs- und Signaltechnik und weitere Infrastruktur investieren.
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Dabei geht es auch ums bisherige Schmuddelkind der Magdeburger Bahnstationen: „Zu guter Letzt werden wir den Bahnhof Neustadt komplett erneuern“, sagte Ute Göldner, Leiterin „Projekte Magdeburg“ bei der DB Netz, gegenüber der Magdeburger Volksstimme.
Wie lang wird der Bau der Bahn in Magdeburg dauern?
Allerdings: Im Moment ist das Unternehmen mit den Entwurfsplanungen beschäftigt. Diese sollen im kommenden Jahr beim Eisenbahnbundesamt als Genehmigungsbehörde eingereicht werden.
Der Bau, so die jetzigen Planungen, sollen dann im Laufe des Jahres 2028 beginnen, wenn im Süden der Landeshauptstadt im Jahr zuvor die Arbeiten am sogenannten „Spurplan Süd“ abgeschlossen sind. An diesem haben die Arbeiten im August begonnen und sollen im Jahr 2027 abgeschlossen sein.
In der Hallischen Straße laufen schon längere Zeit die Vorbereitungen durch MVB und SWM. Einen Abschluss des Vorhabens peilt die Bahn für das Jahr 2034 an.
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Da nicht an allen Gleisen gleichzeitig gebaut wird, wird die Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Bahnhof Neustadt nur in wenigen Ausnahmen und für kurze Zeit komplett gesperrt.
Dass das Unternehmen bereits jetzt zum Beispiel mit Informationsveranstaltungen an die Öffentlichkeit geht, hat einen guten Grund: Falls eingehende Hinweise berechtigt sind, ist es wesentlich einfacher, sie in der frühen Planung zu berücksichtigen. In der Planung bietet zuletzt die Auslegung der Planungsunterlagen dazu die Gelegenheit.
Was plant in Magdeburg die Bahn beim Bau an den Gleisen?
Auf dem Abschnitt verlaufen die Strecken nach Stendal und nach Berlin. Von Letzterer zweigt in Biederitz auch die Strecke nach Dessau und Leipzig ab.
Erneuert werden auf der gesamten Strecke alle Gleise und die Signal- und Sicherungstechnik. Dabei sollen auch die Abstände zwischen den Gleisen vergrößert werden, um den aktuellen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Dies bedeutet, dass der Bahndamm verbreitert werden soll.
Was wird aus den Eisenbahnbrücken in Magdeburg?
Zur Einschränkung für die Menschen wird es im Laufe der Bauzeit vor allem im Bereich der Eisenbahnüberführungen kommen – siehe Beitrag unten.
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Das gilt im Besonderen ganz im Süden des Spurplans Nord. Denn hier kreuzen die Bahnanlagen die Walther-Rathenau-Straße. Die Eisenbahnüberführung wird hier komplett neu gebaut. Die Fahrbahn wird dabei tiefergelegt, damit eine lichte Höhe von 4,70 Meter garantiert ist. In Richtung Westen soll eine zusätzliche Fahrspur als Abbiegespur auf den Magdeburger Ring entstehen. Für Fußgänger und Radfahrer soll das bisherige Höhenniveau beibehalten werden. Ihr Bereich muss folglich von der Fahrbahn durch ein Geländer getrennt werden.
Komplett erneuert werden auch die Eisenbahnbrücken am Lorenzweg und an der Gröperstraße. Erhalten werden soll indes die Eisenbahnbrücke an der Lübecker Straße. Hier erfolgt nur eine Verbreiterung, um die Gleisabstände zu sichern.
Daneben wird auch eine Brücke über die Schrote verbreitert.
Was wird aus dem Bahnhof Magdeburg-Neustadt?
Da das Gebäude am Bahnhof Neustadt der Bahn nicht mehr gehört, wird es auch nicht im Zuge des Projekts Spurplan Nord angepackt. Allerdings alles andere an dieser Station.
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So soll der Tunnel erneuert werden und es soll ein Durchgang zur Laaßstraße geschaffen werden. Es werden neue Aufzüge eingebaut, die mehr Platz bieten.
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Auch oberhalb wird kaum ein Stein auf dem anderen bleiben. Die Bahnsteige werden komplett neu gebaut. Unter anderem wird die Plattform der Bahnsteige 1 und 2 auf ein Niveau angepasst und auf 155 Metern zum Ein- und Aussteigen hergerichtet. Für die Bahnsteige 3 und 4 soll die Plattform sogar auf 210 Metern modernisiert werden. Grund: Hier sollen – wenn auch nur außerplanmäßig – Fernverkehrszüge halten können.