Bahnverkehr Keine Rolltreppen für Magdeburger Bahnhof
Die Bahn lehnt den Vorstoß zu Rolltreppen am Hauptbahnhof Magdeburg ab. Der richtige Platz für den Vorschlag sei das Planverfahren gewesen.
Magdeburgl Nicht barrierefrei werden die direkten Zugänge von der Ernst-Reuter-Allee zu den Bahnsteigen des Magdeburger Hauptbahnhofs. Die Deutsche Bahn sieht darin kein großes Problem. Bahnsprecherin Erika Poschke-Frost sagte gegenüber der Volksstimme: „Wichtig ist für die Deutsche Bahn, dass es einen stufenfreien Zugang von der Ernst-Reuter-Allee zu den Bahnsteigen gibt. Diesem Ziel tragen wir Rechnung, indem es von der Ernst-Reuter-Allee künftig einen neuen direkten und stufenfreien Weg zur Personenunterführung gibt.“
Bei diesem stufenfreien Weg handelt es sich um eine Rampe von der Ebene mit der Straßenbahnhaltestelle, die etwas niedriger liegt als die frühere Ernst-Reuter-Allee in diesem Bereich. Über diese Rampe können die Reisenden in den Fußgängertunnel gelangen.
„Dort wird es nach Fertigstellung der aktuellen Bauarbeiten zu jedem Bahnsteig einen Aufzug geben, so dass die Stufenfreiheit geschaffen sein wird und Reisenden mit Fahrrad, Kinderwagen oder Rollstuhl einen einfachen Zugang ermöglicht“, erläutert die Bahnsprecherin.
Damit müssen aber jene, die zu einem Wagen im nördlichen Bereich eines Bahnsteigs müssen, einen wesentlich weiteren Weg in Kauf nehmen, als dies von der Ernst-Reuter-Allee in der Vergangenheit der Fall war. Denn nach der Wende 1990 waren hier Fahrstühle installiert worden. Dieser weitere Weg hatte für Kritik im Magdeburger Stadtrat gesorgt. Es wurde ein Antrag beschlossen, nach dem die Stadt sich für den Bau von Rolltreppen einsetzen möge.
Noch bevor entsprechende Gespräche stattgefunden haben, macht die Sprecherin der Deutschen Bahn bereits deutlich, dass aus Sicht des Unternehmens keine Fahrtreppen an den Aufgängen zwischen Ernst-Reuter-Allee und Bahnsteigen notwendig seien. Sie sagte gegenüber der Volksstimme: „Das liegt nicht zuletzt daran, dass Rolltreppen nicht durch Personen mit Fahrrad, Kinderwagen oder Rollstuhl benutzt werden dürfen.“ Sprich: Eine echte Barrierefreiheit würde durch die zusätzliche Investition ohnehin nicht geschaffen.
Erika Poschke-Frost verweist zudem auf das langwierige Verfahren, bei dem die jetzige Lösung mit den Treppenanlagen gefunden wurde: „Im Prozess der Genehmigungsplanung ergab sich auch keine Forderung der einbezogenen Träger öffentlicher Belange bezüglich der Veränderung der Treppen.“ Als Erleichterung für Radfahrer wird es immerhin auf jeder Seite einer jeden Treppe Fahrradspuren geben.
Alles rund um das Tunnelbauprojekt in Magdeburg gibt es in einem Dossier.