Unterstützung im Alter: „Bankberatung“ mal anders: Hier gibt's Lebenshilfe für Magdeburger Senioren

Magdeburg - Eigentlich sind die Damen nur zum wöchentlichen Sport im Nachbarschaftszentrum in der Magdeburger Othrichstraße. Als sie aber von Ines Langner auf den Besuch hingewiesen werden, nehmen sie gerne auf der Gartenbank unter den schattigen Bäumen Platz. Denn mit Stefan Locke ist ein Apotheker zu Gast, der auf Fragen rund um die im Alter stets präsenten Themen Gesundheit und Medikamente Antworten geben kann.

Und die kommen sogleich. Christa Pientka will etwas zu ihren Venenstrümpfen wissen. Brigitta Küßner fragt, warum sie den Nahrungszusatz B12 nicht verträgt. Heike Geisler berichtet von einer Gewürzmischung, die ihr bei ihren Gelenkschmerzen geholfen haben. Stefan Locke gibt Hinweise und Tipps und rät zu dieser und jener Maßnahme. Das Gespräch auf der Gartenbank ist in vollem Gang.

Dieses besonders niederschwellige Informations- und Beratungsangebot für Senioren organisiert die Einrichtung des Vereins Neue Wege bereits im zweiten Jahr. „Die Senioren werden sonst von niemandem gehört“, meint Koordinatorin Ines Langner. So war zum Auftakt im Vorjahr der damals noch designierte Sozialbeigeordnete Ingo Gottschalk vor Ort und erkundigte sich nach den Anliegen der älteren Menschen. „Das war ganz toll, sie haben sich gehört gefühlt“, meint die Koordinatorin.

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Aus diesem Grund wurde die Gesprächsreihe mit Experten aus verschiedenen Bereichen, die den Alltag der Senioren betreffen, in diesem Jahr neu aufgelegt. Und auch der Beigeordnete wird wiederkommen, um sich erneut die Sorgen und Nöte der Senioren im Neustädter Feld anzuhören. Am 28. August 2024 nimmt er ab 10 Uhr auf der gemütlichen Bank im Schatten mit zwei offenen Ohren Platz.

Dort sitzt Stefan Locke noch eine Weile im regen Austausch mit den Damen. Er findet die lockere Gesprächsrunde ein gutes Angebot, wie er sagt, auch weil er sich nicht wie bei einem Vortrag speziell vorbereiten muss, sondern einfach mit seinem Wissen rund um Rezepte und Co. Rede und Antwort stehen kann.

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Zum Nachbarschaftszentrum: Der frühere Jugendklub an der Othrichstraße war 2007 als Mehrgenerationenhaus wiedereröffnet worden. Der damalige Bürgerverein Neustädter Feld war zunächst Träger der Einrichtung.

Nachdem das Gebäude für über 300.000 Euro saniert worden war, fehlte jedoch plötzlich ein potenter Betreiber. Die Bundesförderung als Mehrgenerationenhaus war ausgelaufen, Ehrenamtliche hielten die Angebote des Hauses monatelang am Leben.

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Mit der Gründung des Vereins Neue Wege im Jahr 2014 fanden sich sieben Organisationen und Institutionen zusammen, die den Weiterbetrieb der Einrichtung sicherten – bis heute. Am 16. September 2024 können die Mitglieder das 10-jährige Bestehen feiern.