Bauen Strombrückenzug in Magdeburg: Wann Eröffnung geplant ist und wie der Verkehr dann fließen kann
Das Großprojekt „Ersatzneubau Strombrückenzug“ in Magdeburg befindet sich auf der Zielgeraden. Der geplante Eröffnungstermin rückt immer näher. Doch auch nach Freigabe der Haupttrasse wird es noch Sperrungen geben.
Magdeburg - Am Ostufer der Alten Elbe ist ein neuer Verkehrsknoten entstanden. Gleise kreuzen unter frisch installierten Oberleitungen. Hier werden schon bald die Straßenbahnen der Linie 4 (Cracau) sowie der Linie 6 (Herrenkrug) unterwegs sein. Die Umleitung über den Nordbrückenzug ist dann passé.
Ersatzneubau Strombrückenzug in Magdeburg vor Fertigstellung
Die weißen Markierungsstreifen auf der Fahrbahn lotsen künftig den Kfz-Verkehr. Entweder zur Brückstraße oder zur Cracauer Straße. Noch wichtiger ist wohl aber die andere Fahrtrichtung. Es gibt dann wieder eine direkte Verbindung über die Elbe hinweg zwischen Cracau/Brückfeld, dem Werder und der Altstadt.
Wer dieser Tage vom Heumarkt aus in Richtung der beiden Pylone der Kaiser-Otto-Brücke blickt, erkennt, dass sich die Bauarbeiten für das Großprojekt „Ersatzneubau Strombrückenzug“ auf der Zielgeraden befinden. Unter Hochdruck wird gearbeitet. Sogar sonntags. Damit soll abgesichert werden, dass noch dieses Jahr die Verkehrsfreigabe erfolgen kann.
Eröffnungstermin für Strombrückenzug in Magdeburg bestätigt
Der Termin mutet wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk an. Einen Tag vor Heiligabend soll es soweit sein. Vor allem die Anwohner Ostelbiens, die seit Jahren mit Einschränkungen durch die Brückenbaustelle leben müssen, dürften sich freuen. Indes wird es vorerst zu Sperrungen kommen.
„Die Verkehrsfreigabe der Haupttrasse des neuen Strombrückenzuges für den Straßenbahn- und Fahrzeugverkehr ist für die Morgenstunden des 23. Dezembers geplant“, so Rathaussprecher Michael Reif auf Volksstimme-Anfrage. Am Nachmittag des 22. Dezember ist eine feierliche Eröffnung vorgesehen.
Am Tag der Verkehrsfreigabe bekommt der neue Brückenzug dann gleich eine Belastungsprobe. Am 23. Dezember werden zum Weihnachtssingen in der MDCC-Arena bis zu 26.000 Besucher erwartet.
Um den Eröffnungstermin halten zu können, gibt es stetige Anpassungen beim Bauablauf. Unter anderem Lieferprobleme und Arbeitskräftemangel machten dies nötig. Trotz der Herausforderungen geht es sichtbar voran.
Die beiden neuen Brückenbauwerke über die Alte Elbe und Zollelbe werden derzeit komplettiert, wie die Stadtverwaltung in einer aktuellen Information berichtet.
Dazu gehören beispielsweise das Anbringen der Geländer, Arbeiten in den Hohlkästen sowie restliche kleinere Betonagen. Letzteres gilt ebenso für die Stützwände. Außerdem werden Gleisanlagen vollendet und der Korrosionsschutz vorgenommen.
Bei der Sanierung der Neuen Strombrücke stehen Leitungs- und Gleisbauarbeiten aus. Genau wie Maßnahmen für den Korrosionsschutz oder die Erneuerung der Widerlager.
Parallel zum Brückenbau wird an den umliegenden Verkehrsanlagen gearbeitet. „Neben den Asphaltarbeiten am Knoten Neue Stadtparkstraße/Königin-Editha-Brücke sind alle größeren Asphaltarbeiten abgeschlossen“, heißt es aus dem Rathaus.
Im Fokus stünden jetzt die Komplettierung der neuen Straßenbahnhaltestellen, das Umbinden und Verlegen von Leitungen sowie Arbeiten am Knoten Winterhafen/Kaiser-Otto-Brücke.
Neue Sperrungen wegen Baustelle in Magdeburg
Zudem müssten Ampeln finalisiert, Endmarkierungen aufgebracht und die Fahrleitungsanlagen der Straßenbahnen fertiggestellt werden. Vergangene Woche war deshalb die neue „Brückenrampe“ über den Heumarkt zwischen Brückstraße und Cracauer Straße/Zuckerbusch voll gesperrt.
Wenn die Haupttrasse des neuen Strombrückenzugs ab dem 23. Dezember für den Verkehr freigegeben wird, dann sind die Arbeiten jedoch lange nicht beendet.
Nach der Weihnachtspause sollen sich ab 8. Januar die Arbeiten am direkten Umfeld der neuen Brücke auf dem Werder sowie im Bereich der alten Turmschanzenstraße an der Alten Elbe anschließen. Für diese Freianlagen sind abermals umfangreiche Leitungsarbeiten nötig.
Hinzu kommt der weitere Umbau der Brückstraße samt Ausbau des Knotens Am Charlottentor/Brückstraße. Hier wird es zu einer neuerlichen Vollsperrung des Abzweigs kommen. Weitere Sperrungen soll es unter anderem noch am Winterhafen sowie am Kleinen Werder geben.
Straßenbahn-Haltestelle nicht erreichbar
Wo der Verkehr fließen kann, zeigt die obige Grafik. Ab Juni 2024 ergibt sich eine neue Situation, wobei dann die meisten Sperrungen verschwunden sein sollen.
Bis dahin gibt es aber auch beim Nahverkehr noch Einschränkungen. Die neue Straßenbahnhaltestelle auf der Königin-Editha-Brücke kann vorerst nicht bedient werden.
Wegen der ausstehenden Bauarbeiten im Brückenumfeld könne keine direkte provisorische Gehwegverbindung von der Zollstraße/Mittelstraße über die Baustelle zur Haltestelle „Zollbrücke“ realisiert werden, so die Information der Verwaltung. Diese entfalle damit vorerst bis Sommer 2024.
Erreichbar ist der neue Heumarkt-Halt. Hierfür soll eine provisorische Zuwegung direkt an der Ostseite der Anna-Ebert-Brücke geschaffen werden. Für die Fahrgäste ist ein Leitsystem mit Hinweisschildern samt Richtungsanzeigen vorgesehen.