Stadtpark Rotehorn Bauzäune am Adolf-Mittag-See in Magdeburg bleiben noch länger stehen
Die Sanierung der denkmalgeschützten Treppenanlage am Adolf-Mittag-See in Magdeburg kann nicht wie geplant in diesem Jahr beendet werden. Was den Baufortschritt verzögert hat.
Magdeburg - Passanten, die am Westufer des Adolf-Mittag-Sees unterwegs sind, müssen auch 2025 noch auf und durch Bauzäune blicken. Nachdem 2018 massive Schäden am unteren Teil der dortigen, denkmalgeschützten Treppenanlage entdeckt wurden, musste diese aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit gesperrt werden.
Im Juli dieses Jahres hatten dann schließlich die lange avisierten Instandsetzungsarbeiten begonnen. In dem Zuge sind die Zaun-Absperrungen stellenweise sogar noch umfangreicher geworden - sie umfassten nun auch Teile des Weges rund um den See. Eigentlich war geplant, dass die Bauarbeiten in diesem Jahr abgeschlossen werden und damit auch die Zäune verschwinden. Doch daraus wird nichts.
Wie aus einer Mitteilung der Stadtverwaltung hervorgeht, ist es durch das Herbsthochwasser zu Verzögerungen gekommen. Die Arbeiten im Auftrag des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg sollen im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Wann genau sie beendet werden, wurde vorerst nicht genannt.
Die Arbeiten am und im Wasser seien mit Herausforderungen verbunden. „Da der Wasserstand des Sees nur schwer regulierbar ist, kommen Baumethoden zum Einsatz, die möglichst losgelöst vom Pegelstand angewendet werden können. Dies ist jedoch nicht für alle Arbeitsschritte und Wasserstände möglich“, heißt es aus dem Rathaus.
Das Hochwasser im September habe etwa dazu geführt, dass verschiedene Arbeitsschritte nicht wie geplant in der witterungsgünstigen Periode abgeschlossen werden konnten. Sie müssen nun in das Jahr 2025 verschoben werden.
Enge Abstimmung mit dem Denkmalschutz
Was ist bisher geschehen? Mit Baubeginn im Sommer seien zunächst die nicht mehr tragfähigen Bestandteile der Plattform und Treppe abgetragen worden. „Daraufhin wurden Spundwände als Gründung und Kolkschutz bis in tragfähige Schichten in einer Tiefe von sieben Metern eingebaut. Diese sollen künftig verhindern, dass ein schwankender Wasserpegel Treppe und Plattform unterspült und damit die Statik des Ensembles erneut gefährdet.“
Anschließend sei die neue Gründung der Treppenanlage in mehreren Abschnitten betoniert worden. Diese sichere die zuvor neu ausgerichteten und erhaltenen gebliebenen vier Plattformteile in ihrer Lage. Außerdem diene sie als Auflager für die rekonstruierten Stufen des Bauwerks.
Diese sollen Anfang des neuen Jahres als Betonfertigteile aufgesetzt werden. Fehlende Teile der unten anliegenden Plattform würden in Ortbeton wiederhergestellt.
Die Planung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden. Das Hauptziel ist es, möglichst große Teil der historischen Substanz zu erhalten oder aber originalgetreu nachzubauen und dabei gleichzeitig eine stabile und langlebige Bauwerk zu schaffen. Auf dass die Plattform samt vorgelagerter Treppe - circa 25 Meter lang und 5 Meter tief - wieder langfristig für die Öffentlichkeit nutzbar ist.
Die Sanierung des historischen Ensembles, das im Dezember 1911 fertiggestellt wurde, kostet rund 550.000 Euro. Dies wird aus Haushaltsmitteln der Stadt finanziert.