Historisches Handwerk Besonderer Baustein für den Magdeburger Dom
Stein ist das Material, aus dem er vieles schaffen kann: Steinmetz Martin Linß hat während des Kaiser-Otto-Festes geholfen, einen ganz besonderen Baustein für den Magdeburger Dom zu bearbeiten.
Magdeburg - (vs) Vom Fürstenwall hatte Martin Linß fast den besten Blick auf den Dom zu Magdeburg St. Mauritius und Katharina. Das Magdeburger Wahrzeichen bot die Kulisse für das Magdeburger Kaiser-Otto-Fest. Hier hatte auch der Steinmetz und Steinbildhauer für drei Tage seinen mittelalterlichen Stand aufgeschlagen und zeigte den zahlreichen Besuchern seine alte Handwerkskunst, die bei vielen schon in Vergessenheit geraten ist.
Mit Eisen, Fäustel und Knüpfel
Doch Martin Linß, vielen als „Steini“ von den Mittelalter- und Weihnachtsmärkten in Magdeburg bekannt, hatte einen Sonderauftrag zu erledigen. Wie Melanie Ockert schreibt, bearbeitete der Thüringer mit Eisen, Fäustel und Knüpfel einen fast quadratischen hellen Seeberger Sandstein. Daraus sollte nach originalem Muster ein neues beständiges Bauelement entstehen, das bei der Restaurierung des Magdeburger Doms in einem der kleinen Türme wieder eingesetzt werden soll.
Die Restauratoren der Domfassade – Nüthen Restaurierungen aus Erfurt – hatten den erfahrenen Thüringer um Unterstützung gebeten. Aus langjähriger Zusammenarbeit kennt er die Experten, die bereits Bauwerke wie das Schloss Neuschwanstein, das Leipziger Völkerschlachtdenkmal oder den Erfurter Dom und St. Severi durch ihr Können erhalten haben und nun auch die Magdeburger Kathedrale wieder in ihrem Glanz erstrahlen lassen.
Alte Handwerkskunst hautnah erlebt
Dass Martin Linß hierbei helfen kann, sei unter Kollegen selbstverständlich und zugleich eine große Ehre. So wird der Stein, gefertigt auf dem Kaiser-Otto-Fest zu Magdeburg, dauerhaft in den Dom eingebaut. Die Arbeitsgrundlage hatte Martin Linß mit Beginn des Festes erhalten, zum Veranstaltungsende ist das Werk bis auf letzte Feinheiten fertig geworden.
Dass es dem Steinmetz viel Spaß gemacht hat, davon konnten sich die zahlreichen Besucher des großen Historienfestes selbst überzeugen und erlebten hautnah die alte Handwerkskunst im Angesicht des Doms, wo der Stein seinen Platz erhält.