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Bildung/Wissenschaft Mit Video: Was sich in Magdeburgs Mega-Bibliothek ändern soll

Die Unibibliothek zählt zu den größten Einrichtungen ihrer Art in Sachsen-Anhalt. Die Chefin erklärt, welchen Weg die Bibliothek künftig gehen will.

Von vs Aktualisiert: 30.07.2024, 09:59
Linda Thomas, Bibliotheksleiterin an der Uni Magdeburg.
Linda Thomas, Bibliotheksleiterin an der Uni Magdeburg. Foto: Pro M

Magdeburg - Was zeichnet eine moderne Bibliothek des 21. Jahrhunderts aus? Und wie kann der Weg gestaltet werden, damit die Magdeburger Universitätsbibliothek zu solch einem zeitgemäßen Ort wird?

 
Linda Thomas (Direktorin Universitätsbibliothek) zum Thema Transformation. (Video: Pro M Magdeburg)

Dies sind die zwei zentralen Fragen, die sich Linda Thomas stellt, um in der Bibliotheks-Transformation dabei zu sein. Dafür hat sie viele Ideen, die Uni-Bibliothek entsprechend zu verändern. Ihr Fokus liegt stark darauf, nicht auf der klassischen Form einer Bibliothek zu verharren.

Zehn Prozent Gedrucktes

Wer an Bibliotheken denkt, denkt naturgegeben an Bücher. Gedruckte Bücher. Wenn sich Linda Thomas die Nutzungsstatistiken anschaut, fällt auf, wie wenig gedruckte Bücher an Studierende und Mitarbeitende ausgeliehen werden: nur etwa ein Zehntel. Elektronische Bücher, also eBooks, werden deutlich häufiger genutzt. Sie haben dabei den Vorteil, dass sie rund um die Uhr verfügbar sind und keine Ausleihfristen haben. Die Transformation muss also sein, den Weg der Digitalisierung mitzugehen und trotzdem den Ort der Bibliothek nicht an das Home-Office zu verlieren.

Als Leitende Bibliotheksdirektorin in Magdeburg setzt sich Linda Thomas gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen dafür ein, anstatt Regale voll ungelesener Bücher mehr Aufenthalts- und Lernmöglichkeiten zu schaffen, um ihre Bibliothek weiter attraktiv für Studierende und Mitarbeitende zu erhalten.

Mehr Spielraum

Seit drei Jahren lebt sie in Magdeburg. Zuvor arbeitete Linda Thomas in der Universitätsbibliothek Potsdam als Leiterin der Erwerbungsabteilung. Während ihrer Zeit dort merkte sie, dass sie eigene Vorstellungen darüber hatte, wie eine Bibliothek funktionieren kann und auch sollte. Den Handlungsspielraum, ihre Ideen jetzt umzusetzen, bietet ihr die Stelle als leitende Direktorin.

Auch Magdeburg als neuer Wohnort gefällt ihr gut. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Magdeburg eine sehr lebenswerte Stadt ist“, berichtet sie. Die Stelle in Magdeburg kam für sie wie gerufen, auch wenn ihr Berufsstart mitten in die Corona-Pandemie fiel. „Ich habe mit einer geschlossenen Bibliothek angefangen“, erinnert sie sich. „Wir haben die Zeit genutzt, um zu schauen, was kann ohne Probleme abgebaut und verändert werden? Was können wir genau in dieser Situation tun?“ Und so begann die Transformation der Universitätsbibliothek Magdeburg unter der Leitung von Linda Thomas.

Platz mit Potenzial

Wichtig war allen Beteiligten immer, dass die Bibliothek mehr ist als nur ein Ausstellungsort für viele Bücher: ein Lernraum, ein Aufenthaltsraum, ein Kommunikationsraum, ein Ort mit vielen Potenzialen. Die Frage, ob das Bücherregal in Konkurrenz zu Sitzmöglichkeiten für Studierende steht, beantwortet sie klar mit nein, denn sie gibt den Studierenden Vorrang. Für Linda Thomas ist es wichtig, dass man sich wohlfühlt und gerne herkommt. Auch wenn die Bibliothek kein Ort ist, an dem lautstark diskutiert wird, soll es nicht verboten sein, zusammen zu lernen. Dafür entstehen Gruppenarbeitsräume und alternative Sitzmöglichkeiten. Schon seit über einem Jahr werden innerhalb der Bibliothek Umbauten durchgeführt, gleichzeitig bleibt sie weiterhin für alle geöffnet und alle sehen die Veränderung.

Verwaltung

Während durch die Umbauarbeiten erkennbare Schritte Richtung Transformation passieren, steht noch einiges an Arbeit im Bereich der Verwaltung von eBooks an. Und so wird mit jedem Tag mehr eine moderne Bibliothek des 21. Jahrhunderts.