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Freizeittipp „Blume von Hawaii“ erblüht in Magdeburg zum Theaterfest

Mit einem Theaterfest-Wochenende eröffnet das Theater Magdeburg die Saison 23/24. Vom Familienprogramm und zahlreichen Mitmachaktionen, über Beiträge aller Sparten bis hin zur Premierenfeier ist alles dabei. Als erste Premiere steht „Die Blume von Hawaii“ auf dem Programm.

Von Martin Rieß Aktualisiert: 06.09.2023, 11:37
„Die Blume von Hawaii“ hat am Freitag um 19.30 Uhr im Opernhaus des Theaters Magdeburg Premiere. In der Fassung mit einer theatralen Rahmenhandlung spielt auch Susi Wirth – hier zu sehen mit dem Opernchor – mit.
„Die Blume von Hawaii“ hat am Freitag um 19.30 Uhr im Opernhaus des Theaters Magdeburg Premiere. In der Fassung mit einer theatralen Rahmenhandlung spielt auch Susi Wirth – hier zu sehen mit dem Opernchor – mit. Fotos: Andreas Lander

Magdeburg - Das Theaterfest zum Start in die neue Spielzeit bildet mit drei Premieren den Auftakt der zweiten Spielzeit unter der Generalintendanz von Julien Chavaz. Für eine dieser drei Premieren des Wochenendes hat er die Regie inne: Am Freitag um 19.30 Uhr steht die erste Aufführung der absurd-komischen Jazz-Operette „Die Blume von Hawaii“ von Paul Abraham und der anschließenden Premierenfeier im Opernhaus auf dem Programm.

Warum Theater Magdeburg „Die Blum von Hawaii“ spielt

Die Operette von Paul Abraham hatte ihre Uraufführung 1931 in Leipzig. Vor über 90 Jahren also. Was reizt vor diesem Hintergrund, gerade dieses Werk auf die Bühne zu bringen. Die Magdeburger Inszenierung entsteht unter der Regie von Generalintendant Julien Chavaz. Er sagt: „Es handelt sich zum einen um eine ganz großartige Musik, die vor mehreren Jahren in Magdeburg schon Erfolg hatte.“

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Doch es geht auch um mehr. „Jede Operette besteht aus ganz vielen Teilen, die individuell arrangiert werden müssen.“ Schon vor vielen Jahrzehnten seien die Stücke an das Haus, an das Ensemble, an das Zeitgeschehen angepasst worden. Diesem Ansatz, der den Autoren der Operetten durchaus bewusst war, folgt Julien Chavaz nun. Gefasst wird das ursprüngliche Stück in eine theatrale Rahmenhandlung, in der Susi Wirth in der Rolle der Frau Schröder in der Metzgerei ein die Geschichte erinnert wird und sich – die gerade in der Metzgerei anwesende von Carmen Steinert gespielte Frau in ihre Fantasie mit einbindet. „Das ist einer der Grundgedanken, der hinter dieser Inszenierung steht: Wir möchten zeigen, wie die Kraft der Menschen helfen kann, um etwas Schönes in einem grauen Alltag zu schaffen.“ Und dabei soll es nicht allein um die Fantasie, sondern um die Realität gehen.

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Ein weiterer Gedanke dahinter, was die Inszenierung ist zu zeigen, dass Theater nichts für einen elitären Kreis ist. „Es geht darum, die Menschen zu gewinnen und zu begeistern, selbst wenn sie meinen, dass Theater nichts für sie ist“, so Julien Chavaz.

Mit Witz und unterschätzt

Die Operette als Genre sieht er dabei als genau passend an: temporeich und voller Witz – und doch immer wieder unterschätzt. Dabei spricht Julien Chavaz von Herausforderungen, die die Operette in der Inszenierung bedeutet. „In einer Operette ist das richtige Timing viel mehr als anderswo wichtig.“ In einer Oper dauere eine Arie auch gern einmal acht Minuten – Zeiten, die in der Operette kaum anzutreffen sind.

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Begeistern kann sich Julien Chavaz für „Die Blume von Hawaii“ gerade wegen ihrer Musik. Als Glücksfall empfindet er es daher, Kai Tietje als musikalischen Leiter und Gastdirigenten gewonnen zu haben: „Kai Tietje hat die Operette schon immer ernst genommen und ihr groß Aufmerksamkeit und Beachtung geschenkt“, sagt Julien Chavaz.

Theater Magdeburg arbeitet über die Grenzen der Sparten hinweg

Zu denen, die auf der Bühne stehen werden, gehören auch die Schauspielerinnen Susi Wirth, die nach dem Ende ihres Engagements am Theater Magdeburg als Gast mitwirkt, und Ensemblemitglied Carmen Steinert. Von ihrer Besetzung haben die beiden ab dem Spätherbst erfahren.

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Susi Wirth sagt: „Tatsächlich ist es wirklich eine großartige Musik. Und als ich das Konzept für diese Inszenierung für ,Die Blume von Hawaii‘ gelesen habe, war ich vollends überzeugt.“ Das Reizvolle sei ja nicht zuletzt die Rahmenhandlung, die erst entwickelt werden musste.

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Für Carmen Siebert, handelt es sich um eine doppelte Premiere. Denn sie wird erstmals sängerisch am Musiktheater mitwirken. Sie sagt: „Selbstverständlich haben wir auch am Schauspielhaus Passagen, in denen wir singen. Aber ein solch großen Raum nimmt die Musik sonst natürlich nicht ein.“ Dabei wird es nicht nur ihr so gehen: Auch Mitglieder anderer Theatersparten werden in der Inszenierung kleine Ausflüge ins ihnen unvertraute Fachgebiet unternehmen. Carmen Steinert sagt: „Was ich in den Proben gespürt habe, ist dieses große Miteinander bei uns, das dadurch gestärkt wird.“

Was am Ende steht

Ein Miteinander, das in anderen Häusern nicht selbstverständlich ist. So freut sie sich darüber, wenn sie von einer Sängerin Tipps bekommt. „Und auch umgekehrt geben wir Tänzern oder Sängern, die einen schauspielerischen Part übernehmen, Hinweise“, berichtet Susi Wirth.

Carmen Steinert und Meike Hartmann  stehen  hier im Vordergrund einer Szene.
Carmen Steinert und Meike Hartmann stehen hier im Vordergrund einer Szene.
Andreas Lander/TM

Bei aller Begeisterung für die Vorbereitungen – dürfen sich die Theatergäste auch auf den Schluss freuen? Julien Chavaz sagt: „Nur so viel: Es ist weniger ein operettenhafter als ein emotionaler Ausgang.“

Probenfoto  mit Julien Chavaz. Er sagte später der Volksstimme: „Bis zum Schluss können noch neue Ideen in unsere Inszenierung einfließen.“
Probenfoto mit Julien Chavaz. Er sagte später der Volksstimme: „Bis zum Schluss können noch neue Ideen in unsere Inszenierung einfließen.“
Foto: Andreas Lander

Das ist das Programm zum Theaterfest

Freitag: 19.30 Uhr Premiere Die Blume von Hawaii (Restkarten verfügbar) mit anschließender Premierenfeier im Opernhaus

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Sonnabend: 11.30 Uhr Premiere Wolf (ausverkauft) im Schauspielhaus, um 13.30 Uhr Eröffnung Theaterfest durch Generalintendant Julien Chavaz. Durch das Programm führen Dragqueen und Moderatorin Didine van der Platenvlotbrug, Schauspieldirektion Clara Weyde, Clemens Leander, Bastian Lomsché. Auf dem Festprogramm stehen Salonmusik der Magdeburgischen Philharmonie, ukrainischer Frauenchor Monitor Ukraine, Lieder aus dem Opernensemble, Schauspiel- und Tanzworkshop, Tresenchor, Aktionen der künstlerischen Vermittlung, gastronomisches Angebot. 19.30 Uhr Premiere Jagdszenen (Restkarten verfügbar) mit anschließender Premierenfeier im Schauspielhaus und auf der Festwiese hinter dem Haus.

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Sonntag: Ab 11 Uhr Festprogramm: Technikshows, Bühnenbegehungen, Instrumentenkunde, Arien, Kammermusik, Rundgänge im Opernhaus, Singen mit dem Opernchor, Opernkinderchor und Tresenchor, Einblicke in die Ballettpremiere Schneewittchen, Instrumentenkunde, Showschminken, Mal- und Bastelaktionen, gastronomisches Angebot, bis 18 Uhr im Opernhaus.

Bis auf die Premierenvorstellungen ist der Eintritt frei.