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  7. Blutspende in Magdeburg: Blutspende-Verein hört nach fast 30 Jahren auf

Unerwartetes Ende Warum der Magdeburger Blutspende-Verein nach 29 Jahren seine Arbeit aufgibt

Der Förderverein für das Blutspendewesen in Magdeburg gibt seine Arbeit auf. Welche Gründe es dafür gibt und wohin das restliche Geld fließt.

Von Lena Bellon Aktualisiert: 23.08.2024, 11:28
Nach fast 30 Jahren beendet der Magdeburger Blutspende-Verein seine Tätigkeit. Der Verein sieht keinen weiteren Bedarf, da das Uniklinikum die Blutspende-Verantwortung abgegeben hat. 
Nach fast 30 Jahren beendet der Magdeburger Blutspende-Verein seine Tätigkeit. Der Verein sieht keinen weiteren Bedarf, da das Uniklinikum die Blutspende-Verantwortung abgegeben hat.  Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa

Magdeburg - In Deutschland werden täglich etwa 15.000 Blutkonserven benötigt. Aber nur drei Prozent der Deutschen spenden regelmäßig Blut. In Magdeburg hat sich bei der Blutspende zum Jahresanfang etwas geändert.

Am Uniklinikum an der Leipziger Straße wird die Blutspende vom DRK durchgeführt – an zwei Tagen pro Woche mit einem mobilen Team. Zuvor hatte die Uniklinik selbst Personal für die Blutspende bereitgestellt. Damit verbunden war auch der Förderverein für das Blutspendewesen in Magdeburg, der seinen Sitz in den vergangenen Jahren in Olvenstedt hatte.

Blutspende-Verein Magdeburg gibt Arbeit nach fast 30 Jahren auf

Nach 29 Jahren stellt dieser seine Arbeit nun ein. Die Vereinsarbeit war nämlich unmittelbar mit dem Institut für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie mit Blutbank (ITIB) des Universitätsklinikums Magdeburg verbunden.

Da es nicht mehr für das Blutspenden zuständig ist, wäre auch die Vereinsarbeit nicht mehr sinnvoll, wie der mittlerweile ehemalige Vorsitzende Oliver Hornemann erklärt.

Zu den Hauptaufgaben des Vereins gehörte, Spenden zu sammeln und Menschen an Infoständen oder mit Werbemaßnahmen über die Blutspende aufzuklären. In den fast 30 Jahren als Verein wurden 230.000 Euro gesammelt.

Was mit den letzten Spenden passiert

Ausgeben worden sei das Geld beispielsweise für Technik, Möbel und Accessoires, die den Blutspendern vor Ort eine Wohlfühlatmosphäre schaffen. Auch der Imbiss-Bereich für die Spender sei durch den Verein aufgewertet worden.

„Das Wohlbefinden der Spenderinnen und Spender war uns als Verein immer wichtig. Wir wussten nämlich, dass sie dann wieder kommen“, sagt Hans-Jürgen Prinz, Stellvertretender Vorsitzender. Dass ihre Arbeit als Verein jetzt nicht mehr sinnvoll ist und aufgegeben werden muss, würden die Mitglieder bedauern.

Angebote für krebskranke Kinder

Da der Förderverein nun offiziell aufgelöst ist, wurde das restliche Geld in Höhe von 9.748,12 Euro an den Förderkreis krebskranker Kinder Magdeburg gegeben. Dass das Geld an genau diesen Förderkreis geht, sei in der Vereinssatzung bereits festgelegt worden.

Seit 1990 begleitet der Verein Familien, deren Kinder an Krebs erkrankt sind. „Ab der Diagnose begleiten wir die Eltern. Zu unserer Arbeit gehört aber auch, dass wir auf den Stationen direkt Angebote machen“, erklärt Kathrin Schneeberg. Sie ist Vereinsvorsitzende und selbst Mutter eines erkrankten Kindes. Zusammen mit Stellvertreterin Annette Bär nimmt sie die Spende entgegen.

Wie das Spendengeld krebskranken Kindern hilft

Der Verein würde beispielsweise Pizza-Abende, Benefizkonzerte oder Snacks für die Kinder auf Station organisieren und finanzieren. Neuerdings gebe es auch eine Glocke, die geläutet wird, wenn die Kinder die Therapie beendet haben: „Das ist eine sehr bewegende Tradition geworden.“

Ihr größtes Projekt sei das Elternhaus. Dort können die Familien wohnen, wenn ihr Kind in Behandlung ist. Das ermögliche ein „einigermaßen normales Familienleben“, wie Bär betont. In die zahlreichen Angebote würde auch das Spendengeld fließen.