Tierischer Kamerad Brütender Untermieter bei der Magdeburger Feuerwehr
Eine laut piepende Vogelfamilie hat sich bei der Magdeburger Feuerwehr eingenistet.
Magdeburg - Von Lucie-Marie Beutel
Nicht schlecht gestaunt hat man bei der Feuerwache in der Peter-Paul-Straße, als man in der Anhängerkupplung eines Wagens ein Nest entdeckt hat. Ein kleiner Hausrotschwanz hat es sich auf dem Hof der Feuerwache bequem gemacht. Anstatt sich einen Baum in der Nähe auszusuchen, hat der Vogel, wie selbstverständlich, in einem Stromaggregat sein Heim gefunden.
Zum Glück wird der Wagen nur in seltenen Notfällen gebraucht. Wildtiere sind auf dem Gelände der Feuerwache zwar nichts Neues. Öfter sieht man Wildhasen auf der Wiese und Vogelnester in den umliegenden Bäumen. Allerdings gab es bis jetzt noch nie ein Nest in einem der Wagen.
Der ungewöhnlich Ort scheint jedoch genau der richtige Komfort für den Hausrotschwanz. Seine Küken, drei an der Zahl, sind bereits geschlüpft. Lange wird er also nicht mehr zu Gast bleiben. Wenn seine Küken flügge werden, wird auch er sein ungewöhnliches Heim verlassen.
Wissenswertes rund um den Hausrotschwanz
Hausrotschwänze sind schlanke, kleine Vögel mit einem Höchstmaß von 15 Zentimetern. Die Männchen sind grauschwarz, die Weibchen eher graubraun gefärbt, erklärt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu).
Lebensraum: Früher lebte der Hausrotschwanz nur im steinigen Bergland. Mit der Zeit hat er seinen Lebensraum auf Städte und Dörfer ausgeweitet, wofür er auch seinen Namen bekommen hat.
Fortpflanzung: Zwischen Mai und Juli hat der Hausrotschwanz zwei Jahresbruten. Sein Nest baut er in offenen Höhlen, meistens in Nischen an Gebäuden. Auch Felsspalten, Steinhaufen oder Stahlträger von Industriehallen sind beliebte Brutorte.
Gefährdung: Hausrotschwänze gelten als nicht gefährdet.
Früher war der Hausrotschwanz eher im Bergland anzutreffen. Er hat sich aber die menschlichen Siedlungen zu Nutze gemacht und findet dort beste Voraussetzungen, um zu brüten.