Wissenschaft Corona: Magdeburger Hochschulen und Institute richten Nacht der Wissenschaft online aus
Die Lange Nacht findet über Live-Stream-Angebot im Internet statt. Interessenten können eine Experimentierbox für zu Hause bestellen. Wissenschaftler geben Einblick in ihre Arbeit.
Magdeburg. Wer erinnert sich nicht an dichtes Gedränge, wenn es um die Lange Nacht der Wissenschaft geht. Die Veranstaltung zeigt jedes Jahr aufs Neue, dass Wissenschaft Faszination auslöst – nicht nur bei jenen, die ein Studium oder eine berufliche Laufbahn im wissenschaftlichen Bereich anstreben. Und so wollen die Einrichtungen und Institute in der Stadt die Magdeburger auch in diesem Jahr mitnehmen auf eine Reise durch die Institute und Hochschulen in Magdeburg. Da das Reisen derzeit aber nur sehr eingeschränkt möglich ist, findet die Wissenschaftsreise am 29. Mai 2021 ab 18 Uhr digital statt und die Besucher brauchen sich dafür nicht einmal aus dem Wohnzimmer zu bewegen. Für die Magdeburger ist das vielleicht kein Vorteil, für die Gäste von außerhalb aber schon. Denn sie können sich ebenfalls zur Langen Nacht der Wissenschaft in Magdeburg einfinden. Und so versuchen die Veranstalter die positiven Aspekte zu sehen.
Das Programm ist etwas kleiner gehalten als üblich, aber nicht minder abwechslungsreich. Über drei Studios im Wissenschaftshafen, in der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Otto-von-Guericke-Universität wird live ins Internet gesendet. Gespräche mit Wissenschaftlern sind ebenso geplant wie die Vorführung von Experimenten, 360-Grad-Rundgänge, Führungen durch den Elbedome und noch einiges mehr. Und damit es zu Hause vor den Bildschirmen auch etwas zu tun gibt, haben sich die Macher entschieden, eine Science-Box zu entwickeln. Diese können Familien per E-Mail bestellen und kontaktlos abholen. Darin befinden sich Experimente und mehr, mit denen vor den Bildschirmen gebastelt und geforscht werden kann.
Ehmrah Düzel vom Institut für Kognitive Neurologie und Demenzforschung etwa kündigt eine Gedächtnisbattle an. Wer wird insgesamt dabei wohl besser abschneiden: Männer oder Frauen? Die Lange Nacht der Wissenschaft soll es via App ans Licht bringen. Genutzt werden Tests, die auch zur Früherkennung von Gedächtnisstörungen genutzt werden sollen.
Wettbewerb auch für Hobby-Konstrukteure
Anne Lequy als Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal weist darauf hin, dass es auch in diesem Jahr wieder einen Konstrukteurswettbewerb gibt, für den sogar ein kleines Forschungsbudget in Höhe von bis zu 50 Euro beantragt werden kann. Der Wettbewerb steht unter dem Motto „Das Licht Magdeburgs“ und fordert die Teilnehmer auf, einen Mechanismus zu entwickeln, der von selbst eine Kerze entzündet, die danach mindestens fünf Sekunden brennen soll. Nicht nur Studenten und Forscher können sich beteiligen, sondern auch Privatpersonen. Die Beiträge sollen als Video eingesandt werden.
Schirmherr der Veranstaltung ist Armin Willingmann, der lobend erwähnte, dass in Magdeburg die Wissenschaft einen wichtigen Stellenwert habe und das auch spürbar sei. „Es kommt raus, dass das Thema Chefsache ist.“ Oberbürgermeister Lutz Trümper versprach, am Abend der Langen Nacht auch in einem der drei Studioräume mit vor Ort zu sein.
Die Planungen für die Lange Nacht der Wissenschaft haben bereits im Oktober vergangenen Jahres begonnen. Damals noch als Hybrid-Veranstaltung mit Publikum vor Ort und Zuschauern über das Internet angelegt, findet die Lange Nacht nun nur im Internet statt. Leiterin Dorothea Threbesius freut sich bereits darauf und verspricht: „Es wird ganz toll, auch wenn es anders ist als sonst.“ Für sie ist die Lange Nacht der Wissenschaft in jeder Hinsicht eine Premiere.
Organisatoren auf Besucher-Andrang vorbereitet
Ein Dankeschön spricht sie den Institutionen aus, die sich an der Langen Nacht beteiligen. Dazu gehören das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme, das Leibnizinstitut für Neurobiologie, die Hochschule Magdeburg-Stendal, die Otto-von-Guericke-Universität, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, das Deutsche Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen, das Fraunhoferinstitut, die medizinische Fakultät des Uniklinikums sowie das Institut für Automation und Innovation.
Mit etwa 15.000 bis 20.000 Besuchern pro Jahr ist die Lange Nacht in Magdeburg ein Besuchermagnet. Die Organisatoren seien darauf eingestellt, dass auch über das Internet der Andrang groß sein dürfte. Dass es aber technisch auch mal unvorhergesehene Probleme geben könne, sei nicht auszuschließen.