Arbeitsmarkt Das ist die Magdeburger Arbeitslosenquote - und das sind die wahren Zahlen
Als saisontypisch bezeichnet der Chef der Agentur für Arbeit in Magdeburg die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar. Im Vergleich zum Januar waren weniger Menschen ohne Job.
Magdeburg. - Weit davon entfernt ist Magdeburg von Arbeitslosenzahlen unter der Marke von 10.000 wie sie nach weit höheren Zahlen in der Nachwendezeit kurz vor der Corona-Krise erstmals erreicht wurden. Vielmehr ist die Zahl der Menschen, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Laut den von der Agentur für Arbeit diesen Donnerstag veröffentlichten Daten lag die Arbeitslosenzahl in der Landeshauptstadt im Februar bei 11.268 und damit um 760 über dem Vorjahreswert, als für Magdeburg 10.508 Menschen ohne Arbeit waren. Im Dezember hatte die Zahl der Arbeitslosen in Magdeburg bei 10.768 gelegen.
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So hat sich in Magdeburg die Zahl der Arbeitslosen entwickelt
Im Vergleich zum Vormonat Januar ist die Zahl der betroffenen immerhin um 65 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote betrug 8,9 Prozent, im Vorjahr 8,4 Prozent. Im Januar war ein Quote von 9,0 Prozent für die Arbeitslosigkeit in Magdeburg ermittelt worden.
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Im Februar ist es saisontypisch, dass sich junge Menschen, die nach ihrer Ausbildung nicht nahtlos in ein Beschäftigungsverhältnis übergehen oder vom Ausbildungsbetrieb übernommen werden können, arbeitslos melden.
Matthias Kaschte, Chef der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Nord
„Nach der im Januar üblichen sinkenden Nachfrage nach Arbeitskräften, ist die Nachfrage im Februar wieder leicht angestiegen“, erklärt Matthias Kaschte, Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Nord. „Im Februar ist es gleichwohl saisontypisch, dass sich junge Menschen, die nach ihrer Ausbildung nicht nahtlos in ein Beschäftigungsverhältnis übergehen oder vom Ausbildungsbetrieb übernommen werden können, arbeitslos melden. Da die Nachfrage nach ausgebildeten Fachkräften, trotz der Herausforderungen der weltpolitischen Lage, aber weiterhin hoch ist, erwarten wir hier eine zügige Integration in den Arbeitsmarkt“, so Matthias Kaschte. Im Februar waren 1.045 Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 50 mehr als im Januar und 144 mehr als im Februar des vergangenen Jahres.
Das sind die wirklichen Zahlen vom Arbeitsmarkt in Magdeburg
Der Blick auf die Unterbeschäftigung zeichnet ein umfassendes Bild von der Verfassung des Arbeitsmarktes. Denn hier werden neben Arbeitslosen auch Teilnehmer in Maßnahmen, Weiterbildungen, Vorruhestandsregelungen und arbeitsunfähig Erkrankte erfasst. Seitdem vor Jahren der Vorwurf im Raum stand, dass mithilfe arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen die wahre Höhe der Arbeitslosigkeit verschleiert würden, veröffentlicht die Agentur für Arbeit auch diesen Wert regelmäßig.
Zugrunde liegt der Daten die Überlegung, dass in der Unterbeschäftigung möglichst alle Menschen erfasst werden, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen oder ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftlich bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.
Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit belief sich im Februar in Magdeburg laut der Agentur für Arbeit auf 14.795. Das sind 36 Personen mehr als im Vormonat und 101 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 11,5 Prozent. Im Februar 2023 lag die Quote bei 11,7 Prozent.
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In dem aktuellen Wert der Magdeburger in Unterbeschäftigung sind unter anderem 437 Menschen enthalten, die an Angeboten zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teilnehmen. Außerdem sind 406 Frauen und Männer in Regelungen für Ältere wie der Arbeitsteilzeit erfasst. Mit 1.177 Menschen die größte Gruppe nach den eigentlich Arbeitslosen machen in der Unterbeschäftigung jene aus, die eine Förderung von anderen als der Agentur für Arbeit erhalten. Dies sind zum Beispiel Mnschen, die an Integrationskursen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge teilnehmen.