Respekt: Ehre für besonderen Einsatz: Das sind die Magdeburger des Jahres 2024
Respekt: Ehre für besonderen Einsatz Das sind die Magdeburger des Jahres 2024
Diese Menschen wurden im Alten Theater Magdeburg für ihr Enagement geehrt.
Von Rainer Schweingel17.03.2025, 21:30
Einsatzkräfte und Helfer: Der furchtbare Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt hat tiefe Trauer ausgelöst. Er hat aber gezeigt: Auch in solchen schweren Stunden stehen die Magdeburger eng zusammen. Unzählige Einsatzkräfte und freiwillige Helfer waren sowohl bei der Ersten Hilfe als auch in den Wochen danach zur Stelle, um Betroffene zu unterstützen und die Folgen zu lindern.Foto: F. Gehrmann
Magdeburg. - Erneut hat die Magdeburger Volksstimme gemeinsam mit ihren Lesern Menschen ausgezeichnet, die sich selbstlos für andere einsetzen oder Projekte für Magdeburg und zum Wohle der Allgemeinheit umsetzen. Einmal mehr wurde dabei deutlich: Die Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe ist in der Magdeburger Stadtgesellschaft viel mehr verbreitet, als es im Alltag bisweilen auffällt.
Annette Böhlmann: Die Vorsitzende des Vereins „Tischlein deck Mich“ und ihr Team retten Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs vor der Tonne und somit der Verschwendung und verteilen sie an Menschen, die ebenso nachhaltig denken beziehungsweise nicht so viel Geld haben, dass sie sich immer das leisten können, was für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung nötig ist.
Foto: V. Kühne
Nadia Boltes: Seit vielen Jahren ist sie eine treibende Kraft in Magdeburg, sei es durch ihre berufliche Tätigkeit bei der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung oder durch ihr unermüdliches ehrenamtliches Engagement. Als ein Teil der Plattform Magdeboogie engagiert sich Nadia Boltes, die Kultur- und Veranstaltungslandschaft in Magdeburg präsenter zu machen.
Viktoria Kühne
Ute Förste: Seit über 20 Jahren nimmt Ute Förste ehrenamtlich Gastschüler auf. Sie ermöglicht jungen Menschen so, über die Austauschorganisation AFS ein Schuljahr in Magdeburg zu verbringen. In dem Verein kümmert sie sich aber auch um Freizeitangebote für die Jugendlichen. Sie betreut zudem Familien, deren Kinder für ein paar Monate bis zu einem Schuljahr im Ausland verbringen wollen.
Foto: Viktoria Kühne
Beate und Gerhard Grellmann: Mit ihrer „Grünen Oase“ haben Beate und Gerhard Grellmann einen Anlaufpunkt in der Neuen Neustadt geschaffen, der allen offen steht, die auf der Suche nach Gesellschaft, Hilfe oder Unterstützung sind. Zudem spielt ihre rein ehrenamtlich betriebene Einrichtung eine wichtige Rolle bei der Integration der Roma-Gemeinschaft in dem Magdeburger Stadtteil.
Foto: Viktoria Kühne
Sally Bo Hattar: 2023 hat sie mit ihrer Website „a safe place“ eine Plattform geschaffen, die Spenden für dringend benötigte Plätze im Frauenschutzhaus sammelt. Ein Tag Schutz kostet rund 16 Euro – eine Hürde, die viele Frauen in akuten Krisen ohne Unterstützung kaum bewältigen können. In den vergangenen zwei Jahren sind auf diese Weise mehr als 30.000 Euro zusammengekommen.
Foto: Viktoria Kühne
Theo Herfurt und Robert Kaschner: Die beiden Polizisten des Wasserschutzpolizeireviers Magdeburg eilten am 14. Januar 2024 in Magdeburg einem Ertrinkenden in der Elbe zu Hilfe. Mit einem beherzten Sprung ins eiskalte Wasser konnte der völlig hilflose Mann in letzter Sekunde aus den reißenden Fluten der Hochwasser führenden Elbe gerettet werden.
Foto: Viktoria Kühne
Lukas Märtens: Der Schwimm-Olympiasieger vom SC Magdeburg sorgte nicht nur sportlich für positive Schlagzeilen. Er nutzte seine plötzliche weltweite Popularität und machte seiner Heimatstadt vor laufender Kamera die Liebeserklärung: „Magdeburg ist für mich die schönste Stadt der Welt.“ Damit gewann er nicht nur die Herzen der Elbestädter, sondern auch die von Millionen Zuschauern.
Foto: V. Kühne
Angela Mund: Die Leiterin von „bühnenfrei“ kreiert gemeinsam mit einem ehrenamtlichen Ensemble das Theater für alle. Bei freiem Eintritt werden in den selbst entwickelten Stücken der Gruppe brisante Fragen unserer Gegenwart verhandelt. Und zwar mit allen, die es angeht, nicht nur mit denen, die es sich leisten können. Wenn unsere Demokratie eine Herzkammer hat, dann spielt dort „bühnenfrei“.
Foto: Konstantin Kraft
Lukas Schneider: Er war im Alter von 24 Jahren ein Pflegefall, wog 272 Kilo. Nachdem er seinen Mut gefasst und sich für eine Magenoperation entschieden hat, hat sich sein Leben grundlegend verändert. Inzwischen gründete er die Selbsthilfegruppe „Adipositiv“, um Betroffenen zu helfen. Zusammen wird gekocht und Sport gemacht. So wurde er zum Vorbild – nicht nur für adipöse Menschen.
Foto: Lena Bellon
Hans-Jürgen Villard: Der Leiter der Selbsthilfegruppe pflegender Angehöriger Sudenburg kümmert sich auch im Ruhestand um die Belange pflegebedürftiger Menschen. Der Gerontologe ist mehr als ein Ansprechpartner, er bringt die Probleme auf die kommunalpolitische Agenda – um endlich die Missstände anzugehen, die pflegende Angehörige im Alltag zu spüren bekommen.
Foto: Viktoria Kühne
Auch bei der Neuauflage der traditionellen Leserwahl hatte die Redaktion keine Mühe, geeignete Kandidaten zu finden. Ganz im Gegenteil: Die Redaktion hatte die Qual der Wahl. Die Vorschläge der Leserschaft und von den Redakteuren der Volksstimme machten deutlich: Es gibt weitaus mehr Menschen in der Region, die nicht wegsehen, wenn Menschen in Not sind, Hilfe brauchen oder Ideen zum Wohle der Allgemeinheit umgesetzt werden sollten.
Und noch etwas kam hinzu: Nach dem unfassbaren Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt wurde unterstrichen: Selbst in den schwärzesten Stunden der Magdeburger Stadtgeschichte stehen die Elbestädter zusammen. Einsatzkräfte und unzählige freiwillige Helfer unterstützten beim Rettungseinsatz vor Ort und standen in den Tagen und Wochen danach Betroffenen zur Seite – zum Teil bis heute. Die Redaktion hat sich deshalb entschieden, all diesen Menschen zusätzlich zu den nominierten Kandidatinnen und Kandidaten für den Magdeburger des Jahres ebenso diesen Titel symbolisch zu verleihen.
Magdeburg steht zusammen! – das gilt auch für diese Leserwahl der Volksstimme 2024.