Magdeburg l In der Stadtverwaltung Magdeburg sind Computerprogramme ausgefallen - mit einer unangenehmen Auswirkung auf zahlreiche Bürger. Wer am 28. und 30. September 2019 in einem der vier Magdeburger Bürgerbüros einen Personalausweis oder Reisepass beantragt hat, muss dies nämlich erneut tun, teilte die Stadtverwaltung am 8. Oktober mit. Dies betrifft auch all jene, die sich an diesen Tagen an- oder ummelden wollten, ein Führungszeugnis oder eine Gewerbezentralregisterauskunft beantragt haben.
Zudem müssen auch jene Kunden einen erneuten Termin im Bürgerbüro vereinbaren, die vom 23. bis 30. September 2019 zur Beantragung von Dokumenten, Führungszeugnissen oder Um- und Anmeldungen Nachweise wie zum Beispiel Urkunden, Wohnungsgeberbescheinigungen oder Gerichtsbeschlüsse vorgelegt haben. Auch wer im genannten Zeitraum einen Kinderreisepass, einen vorläufigen Personalausweis oder einen vorläufigen Reisepass beantragt hat, muss mit den jeweiligen Nachweisen und Dokumenten einen neuen Termin im Bürgerbüro vereinbaren, heißt es.
Alle Betroffenen werden gebeten, unter der Behördenhotline 115 einen neuen Termin zu vereinbaren. Eine Vorsprache im Bürgerbüro ohne Termin ist nicht möglich.
Wegen des Ausfalls der Computerprogramme und der damit verbundenen Datenpanne könnten nicht alle Fehler korrigiert und einige neue Daten aus dem Melderegister nicht wiederhergestellt werden. Ohne einen neuen Termin können die Daten beispielsweise für die Dokumente nicht an die Bundesdruckerei übertragen werden.
Die Bürgerbüros Mitte, Süd und West sowie die Kfz-Zulassungsstelle für gewerbliche Kunden sind am Mittwoch geschlossen. Das Bürgerbüro Nord hat am Mittwoch von 8 bis 12 Uhr geöffnet und übernimmt ausschließlich die Kfz-Zulassungen für die Kunden, die am 9. Oktober 2019 einen Termin in einem der anderen drei Bürgerbüros gehabt hätten. An den übrigen Tagen dieser Woche werden in allen Bürgerbüros nur Terminkunden bedient.
Die Stadtverwaltung Magdeburg hatte schon seit einigen Tagen Probleme mit Computerprogrammen, speziell in den Bürgerbüros. Deshalb wurde zuvor schon nur ein eingeschränkter Service angeboten. Die meisten Programme würden wieder funktionieren, jedoch konnten nicht alle Daten wiederhergestellt werden, so Rathaus-Sprecher Michael Reif.
Ein Hackerangriff lag laut Reif nicht vor. Auch seien keine Daten missbräuchlich an Dritte gelangt. Dennoch sei vorsorglich der Datenschutzbeauftragte des Landes Sachsen-Anhalt informiert worden.