Die drei Wunscherfüllerinnen vom Dienst leben die Mission, Eltern zu machen
"Wir haben einen Traumjob", das sagen drei Frauen übereinstimmend. Sie tragen grüne Polohemden, die sie ausgesucht haben, weil "die Farbe so freundlich ist". "Wir machen Eltern" und "Träume haben bei uns Namen", diese Sätze sind auf Ansteckern und an den Wänden im Kinderwunschzentrum Magdeburg zu lesen. Dr. Evelyn Richter, Dr. Ingrid Nickel und Dipl.-Biol. Katrin Pribbernow sagen diese Sätze immer wieder gern. Auch nach fünf Jahren.
Das Trio hat sich 2006 zusammengefunden, um auf seine Art Paaren zu helfen, deren Kinderwunsch sich aus medizinischen Gründen nicht erfüllt. Das Ergebnis war das erste niedergelassene Kinderwunschzentrum Sachsen-Anhalts. Bis dahin gab es nur die Kliniken für Reproduktionsmedizin an den Unis in Magdeburg und Halle (Saale).
Kürzlich feierten sie das fünfjährige Bestehen. Das Unternehmen ist, rein wirtschaftlich betrachtet, den Kinderschuhen entwachsen, hat sich am Markt etabliert. Nach Magdeburg ins Ulrichshaus kommen inzwischen Patienten aus ganz Sachsen-Anhalt, aus Berlin, Brandenburg und Niedersachsen. "Wir hatten damals eine Vision", sagt Dr. med. Evelyn Richter. Die Patienten "auf Schritt und Tritt begleiten", eine freundliche Atmosphäre schaffen, zeigen, was hinter den Labortüren geschieht, das wollten sie. Und das tun sie. "Bei uns bekommen die Zellen ein Gesicht", sagt Laborleiterin Dipl.-Biol. Katrin Pribbernow.
Kommunikation ist wichtig - in jede Richtung. Auch darin sind sie sich einig. Das Trio arbeitet eng mit der Klinik St. Marienstift zusammen, mit Praxen und natürlich mit den Patienten.
"Ich wollte immer genau so ein Zentrum", sagt Dr. med. Richter. Insgesamt arbeiten hier 15 Mitarbeiter. Die Wände füllen sich so langsam mit vielen Babyfotos. In den Köpfen haben die Ärztinnen und die Biologin die Geschichten vieler Patienten. "Uns hilft der Zeitgeist", sagt Dr. Ingrid Nickel. "Sich bei Kinderlosigkeit helfen zu lassen, ist längst kein Tabuthema mehr. Es wird alles unverkrampfter."
Die Kinderwunsch-Frauen gucken auf der Straße nicht in jeden Babywagen, beteuern sie. Aber so ganz können sie sich auch privat nicht von ihrem Traumjob lösen.
Auf der Straße erkennt man sie manchmal, dann winken frisch gebackene Eltern. Manche kommen vorbei und zeigen stolz den Nachwuchs.
Wir machen es heute anders herum und zeigen die Gesichter der Traum-Erfüller-Frauen.