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Magdeburger des Jahres 2022 Die Weihnachtsfrau von Magdeburg

Christine Preetz, die sich in Magdeburg für „Weihnachten im Schuhkarton“ engagiert, wurde vierte Siegerin bei der Leserwahl zum Magdeburger des Jahres 2022. Wie sie seit 24 Jahren Kinderherzen höher schlagen lässt.

Von Lena Bellon 14.01.2023, 05:00
Christine Preetz, vierte Siegerin der Magdeburger des Jahres 2022 (r.), mit Laudatorin und Volksstimme-Redakteurin Lena Bellon.
Christine Preetz, vierte Siegerin der Magdeburger des Jahres 2022 (r.), mit Laudatorin und Volksstimme-Redakteurin Lena Bellon. Viktoria Kühne

Magdeburg - Zum 31. Mal wählte die Volksstimme gemeinsam mit ihren Lesern die Magdeburger des Jahres. Nachfolgend die Laudation auf die vierte Siegerin, gehalten auf der Ehrengala für die Kandidaten im Alten Theater.

Die Umfrage eines Eltern-Portals im Internet gibt an, dass Kinder im Durchschnitt rund 90 Spielsachen besitzen und dass Eltern in Deutschland jedes Jahr circa 160 Euro für die Weihnachtsgeschenke ihres Kindes ausgeben. Teure Geschenke im Überfluss sind in Deutschland eben für viele Kinder Normalität.

Unsere 4. Siegerin, Christine Preetz, hat aber ganz richtig erkannt, dass es für einige Kinder etwas ganz Besonderes ist, auch nur ein einziges Geschenk zu Weihnachten zu bekommen. Deshalb setzt sich die 59-Jährige seit mittlerweile 24 Jahren dafür ein, dass bunte Weihnachtsgeschenke bei Kindern ankommen, die in Armut leben und im Gegensatz zu uns hier keinen Überfluss kennen.

Helfer-Team der Magdeburger Weihnachtsfrau wird immer größer

Ganz alleine hat sie 1999 die bundesweite Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ nach Magdeburg geholt und war die erste Annahmestelle in der Stadt. Ihre Zwillinge waren damals noch klein und die Medizinisch-technische Assistentin hat eine Nebenbeschäftigung gesucht.

Wenn ich an dieser Stelle in der Bildsprache von Weihnachten bleiben darf: Mittlerweile hat die Magdeburger Weihnachtsfrau viele kleine Wichtel und helfende Elfen um sich geschart und für ihre Herzensangelegenheit gewonnen.

Das ganze Jahr für die Aktion in Magdeburg im Einsatz

Getrieben ist sie stets von ihrem Gerechtigkeitssinn und betont immer wieder: „Wir leben im Wohlstand. Zu Weihnachten etwas abzugeben, ist nur das Minimum.“ Nun, das ist leicht gesagt. „Mal etwas abgeben, das kann ja wohl jeder“, könnte man denken. Nur ist es sehr viel mehr, was Sie leisten, Christine Preetz. Sie halten das Netzwerk zusammen, sind Ansprechpartnerin für alle Beteiligten und vor allem geht jedes der 1000 bis 2000 Geschenke jährlich durch Ihre Hände, damit auch sicher ist, dass kein Kind bei der Geschenkvergabe zu kurz kommt.

Um die Päckchen perfekt zu verpacken und auch den Inhalt zu ergänzen, geht sie aber nicht mal eben kurz vorher los und kauft ein bisschen Schokolade und Geschenkpapier – nein, da werden das ganze Jahr über Kuscheltiere im Angebot gekauft, Mützen genäht und Süßigkeiten gesammelt.

Christine Preetz, Sie betonen ja immer wieder, wie selbstverständlich das Engagement für Sie ist und dass ihr Einsatz nur klein wäre. Aber wir wissen, dass Sie heute zurecht diesen Preis mit nach Hause nehmen, weil Sie schon tausenden Kindern ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben, die sonst das ganze Jahr gar nicht viel zu lachen haben. Und dass Sie das verdient haben, das finden auch zahlreiche Leserinnen und Leser, die für Sie abgestimmt haben.