1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Diskussionen zu angekündigten Kontrollen vor den Schulen

Lesermeinungen und Reaktionen zum Beitrag "Ordnungsamt greift an Schulen durch und will Falschparker in Schranken weisen" Diskussionen zu angekündigten Kontrollen vor den Schulen

25.02.2012, 04:26

Magdeburg (mf) l Die vom Ordnungsamt angekündigten bzw. bereits vorgenommenen Kontrollen vor den Schulen in Bezug auf Falschparker haben eine Diskussion entfacht.

Elke Proffen, Sprecherin der Techniker Krankenkasse, meldete sich zu Wort und erklärte: Vor vielen Magdeburger Schulen herrschen morgens geradezu chaotische Verhältnisse, weil immer mehr Mütter und Väter unmittelbar davor parken und den Nachwuchs am liebsten noch bis aufs Schulgelände kutschieren. Der Bericht der Volksstimme bestätigt die Ergebnisse einer bundesweiten Elternumfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der Techniker Krankenkasse. Danach wird beispielsweise jedes vierte Grundschulkind mit dem "Mama-Taxi" zur Schule gebracht. Als häufigste Gründe dafür gaben Eltern an, dass sie den Schulweg heutzutage für zu gefährlich für ihre Kinder halten, oder die besuchte Schule nicht die nächstgelegene Grundschule ist, sondern in einem ganz anderen Stadtteil liegt. Sicher mag es den einen oder anderen Fall geben, in dem die Fahrt im elterlichen Auto wirklich unumgänglich ist. Häufig dürfte jedoch die Bequemlichkeit einfach über einen durchaus möglichen Fußweg siegen.

Werner Eschner meint in einem Leserbrief: "Na endlich, nun hat das Ordnungsamt wieder eine sinnvolle Aufgabe, gibt es doch in unserer Stadt so wenig Probleme. Die Jagd auf böse Eltern, die für 20 bis 30 Minuten vor unseren Schulen ein totales Verkehrschaos verursachen, ist eine lohnenswerte Aufgabe. Vergesst aber dabei die bösen Großeltern nicht, die oft daran aktiv beteiligt sind. Ich ,freue\' mich schon auf das nächste Schuljahr, wenn die Grundschule Am Pechauer Platz wegen der Sanierung mit allen 4 Klassenstufen in die Fröbelschule (Kleine Schulstraße) umzieht. Dann werden wieder zahlreiche Eltern und Großeltern mit Fahrzeugen in eine völlig überforderte Straße einfallen. Nach bisherigen Informationen können wegen fehlender finanzieller Mittel keine Schulbusse eingesetzt werden."

Charlie Srebne vom Werder schreibt: "Ihr Bericht gefällt mir zum Teil sehr und ich habe lange darauf gewartet. Ich kann und möchte nur über die chaotischen Haltezustände in der Nachtweide berichten. Ich verwahre mich aber dagegen, dass nur die Eltern und Großeltern als Sünder dargestellt werden. Vor der Mechthild-Grundschule in der Nachtweide existiert nur eine Parkfläche auf dem Gehweg, die morgens von 7 bis 8 Uhr im Sekundentakt genutzt wird. Die Parkzeit von 30 Minuten ist begrenzt. In Richtung Norbertusgymnasium gestatten zwei gleiche Schilder das Halten auf dem Gehweg. Das erlaubte Halten wird dann aber nur durch abgesenkte Bordsteinkanten für die Einfahrt zum Parkplatz des Gymnasiums und dem kleinen Parkplatz vor der Grundschule untersagt. Wer bitte achtet auf diese Halteuntersagung. Alle wollen nur schnell ihre Kinder ,loswerden\' und sind gezwungen, entsprechend der Forderung der Schule, ihre Kinder vor dem Klassenzimmer ,zu übergeben\'. Also sind längere Wartezeiten, also Haltezeiten, Programm." Das Grundproblem liege in der beengten Straßenführung der Nachtweide. "Die Einsätze des Ordnungsamtes schüren nur Wut und Verärgerung. Wenn das Problem, auch im Interesse der Anlieger in der Nachtweide, nicht generell geändert wird, werden diese Einsätze nur die Staatskasse füllen", so der Leser.

Katrin Nodorf: "Eine im Artikel erwähnte Schule in Reform bietet genau 5 Minuten, um ins Schulgebäude zu gelangen. In den darauffolgenden 5 Minuten beginnt bereits der Unterricht; konkret bedeutet das 7.35 Uhr Einlass, 7.40 Türschließung, 7.45 Unterrichtsbeginn. Kommt Mama oder Papa zu spät, wartet das Kind nicht selten bis zur nächsten Stunde vor der Tür. Das ist kein Einzelfall. Dieses Szenario sollte Thema der städtischen Arbeitsgruppe werden, die sich mit Schulwegen beschäftigt."