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Problem mit Sauberkeit Dreck und Gerüche: Wer füttert die Vögel in der Magdeburger Leiterstraße?

Ärger gibt es in Magdeburg wegen der neuerlichen Fütterung von Tauben und Co. in der Leiterstraße. Seit Jahren kämpft die Stadt gegen Vogeldreck und Geruchsbelästigung. Jetzt drohen Bußgelder.

Von Jana Heute 25.07.2023, 03:00
Maisfutter wurde unter den Bäumen in der Leiterstraße im Bereich des  Teufelsbrunnens verstreut. Das Füttern lockt die Vogel noch an, anstatt sie – wie gewünscht – zu vergrämen.
Maisfutter wurde unter den Bäumen in der Leiterstraße im Bereich des Teufelsbrunnens verstreut. Das Füttern lockt die Vogel noch an, anstatt sie – wie gewünscht – zu vergrämen. Foto: Stefan Harter

Magdeburg - Wer füttert die Vögel in der Magdeburger Leiterstraße? Diese Frage stellen sich Geschäftsleute wie auch Anwohner und Besucher in der Leiterstraße. Denn das Bild, das sich dort vor wenigen Tagen bot, war ziemlich eindeutig: Der oder die Unbekannte hatte offenbar Trockenmaisfutter verstreut und damit den Tauben, Staren und Co. neue Nahrung verschafft.

Anlocken statt vergrämen – genau das will die Stadt verhindern. Seit Jahren und mit massiven Maßnahmen, denn das Problem mit dem hinterlassenen Kot ist enorm, sorgte vor zwei Jahren schon für eine zeitweise Sperrung des Schulhofs der angrenzenden Evangelischen Domgrundschule. Auch der Anblick der verschmutzten Fläche unter den Bäumen sowie der Gestank sorgten bereits damals für reichlich Verdruss.

Verärgerung im Rathaus wegen Fütterung

„In der Leiterstraße haben wir durch zahlreiche Maßnahmen die von den Vögeln ausgehenden Verschmutzungen reduzieren und eine Verbesserung der Situation erreichen können“, stellt Stadtsprecher Michael Reif fest.

Von der neuerlichen Fütterungsaktion zeigt man sich verärgert. Es konterkariere alle Bemühungen, dem Problem mit dem Vogeldreck vor Ort dauerhaft beizukommen.

Auch Ratten schon angelockt

Der Städtischer Abfallwirtschaftsbetrieb habe die Leistungen in diesem Bereich bereits im Jahr 2021 erhöht und reinige die Leiterstraße inzwischen täglich: sowohl manuell mit Arbeitskräften sowie Besen und Schaufel als auch mit einer Kleinstkehrmaschine, zählt Stadtsprecher Reif auf. „Durch die tägliche Reinigung konnte auch die Geruchsbelästigung erheblich reduziert werden“, sagt er.

Bei Bedarf werde zusätzlich ein kleines Waschfahrzeug mit einem Geruchsbindemittel eingesetzt. Es ergänze damit die hohe Reinigungsfrequenz. Michael Reif erklärt: „Unser Tiefbauamt hat bereits Ende August 2021 die Bänke und die Papierkörbe unter den dortigen Bäumen zurückgebaut, da der Inhalt der Papierkörbe den Vögeln Nahrung geboten hat.“ Mit der Fütterung würden „leider auch an machen Stellen Ratten angelockt“, betont der Stadtsprecher weiter. Und weist deshalb nochmals ausdrücklich daraufhin, dass „Vögel im Stadtgebiet nicht gefüttert werden dürfen!“

Reif wird deutlich: „Bei Verstößen muss mit einem Bußgeld von/bis zu 5000 Euro gerechnet werden.“

Grundsätzlich gelte, dass im gesamten Stadtgebiet wildlebende Vögel nur an bestätigten Futterplätzen gefüttert werden dürfen. Ausnahme bilden Wasservögel und das im privaten Bereich praktizierte Füttern von Vögeln zur Winterzeit. „Aktuell gibt es keine von der Stadtverwaltung bestätigten Futterplätze für Vögel, weshalb das Füttern verboten ist“, macht der Pressesprecher deutlich.

Erneute Kontrolle in der Leiterstraße

Und wie verhält es sich mit den Fütterungen in der Leiterstraße? Schon im Jahr 2021 habe man Hinweise gehabt, dass hier Vögel gezielt gefüttert werden. Das Ordnungsamt habe laut Reif bereits damals entsprechende Kontrollen vorgenommen, um das Füttern von Wildvögeln zu unterbinden.

Auch nach Bekanntwerden der neuerlichen Fütterung mit Trockenmais sei das Ordnungsamt vor Ort gewesen, habe jedoch kein Futter mehr feststellen können.