Händler fordern gleiche Bedingungen Drei Varianten für einen Bus zum Pfahlberg
Ein Linienbus der MVB, eine Busanbindung durch ein anderes Marego-Unternehmen oder ein eigener Shuttle - mehrere Ideen für eine Anbindung des Pfahlbergs an den ÖPNV werden diskutiert.
Sülzegrund l Seitdem die Busanbindung des Pfahlbergs ans Netz des öffentlichen Personennahverkehrs erst durch die MVB und später durch Ohrebus weggefallen ist, wird von Lesern der Volksstimme die schlechte Erreichbarkeit des Gewerbegebiets mit Kino, Sportcenter und Einkaufsstätten für Elektronik und Möbel kritisiert. Wie während eines Treffens des Ausschusses für Wirtschaft nun deutlich wurde, kommt Bewegung in die Sache.
Eine Arbeitsgruppe soll am kommenden Montag zu dem Thema beraten. Drei Varianten sind im Gespräch: Zum einen könnte wieder eine Buslinie der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) zum Pfahlberg geführt werden. Nach Eröffnung des Einkaufs- und Freizeitzentrums hatte es eine solche schon einmal gegeben: Sie stellte als Zubringerbus eine Verbindung zur Straßenbahnhaltestelle Krähenstieg her. Im Gespräch aber ebenfalls: eine Anbindung an den Kannenstieg. Wirtschaftsausschuss-Vorsitzender Hubert Salzborn: "Es gibt ja bereits eine kleine Straße, vielleicht ließe sich über diese die Linie 69 verlängern."
Zweite Variante: eine Wiederanbindung an das Netz anderer Unternehmen im Marego-Verbund - so wie es bereits eine Zeitlang den Busstopp für den Ohrebus am Pfahlberg gab. Dritte Variante ist die Einrichtung eines vom kommunalen ÖPNV-Netz unabhängigen Shuttles. Die Unternehmer vor Ort drängen auf den Pfahlberg-Bus. Gordon Jakobitz leitet Höffner und sagt: "Mit Blick darauf, wie gut in den vergangenen Jahren andere Gewerbegebiete mit Bus und Bahn erschlossen worden sind, ist das eine Frage der Wettbewerbsgleichheit." Und zwar nicht allein beim Ringen um die Kunden. Auch beim Werben um Mitarbeiter und um Auszubildende kann eine schlechte Anbindung an den ÖPNV zum entscheidenden Wettbewerbsnachteil werden.
Harald Christel, Geschäftsführer des Media-Marktes am Pfahlberg, ergänzt: "Wir müssen uns immer darüber im Klaren sein, dass heutzutage die Konkurrenz nur einen Klick entfernt ist - dass wir aber hier in Magdeburg seit Jahren Steuern zahlen und Arbeitsplätze sichern. Das soll auch in Zukunft so sein."
Eine Beteiligung der Unternehmen an den Kosten für den Bus ist durchaus im Gespräch. Salzborn verweist in diesem Zusammenhang auf die Pflicht des Stadtrats als MVB-Gesellschafter, für geringe Verluste und kostendeckende Angebote im Bus- und Bahnverkehr zu sorgen. Diesen Zwang können die Unternehmen am Pfahlberg nach eigenem Bekunden nachvollziehen, haben Modelle für eine Beteiligung schon durchgespielt. Dem setzt Harald Christel aber auch entgegen: "Dass es in Magdeburg kostendeckende Buslinien gibt, wäre mir neu." Und eine Erreichbarkeit eines Geländes, auf dem es mit Kino und Bowlingbahn auch Kultur- und Sportangebote gebe, sei auch eine soziale Frage.