Islamische Tradition Eid Mubarak - Zucker für Magdeburgs Muslime
Gläubige zelebrieren seit Tagen das Ende des Ramadan. Der Deutsch-Syrische Kulturverein lädt nun ein, die Traditionen rund um das Fastenbrechen kennenzulernen und mitzufeiern.
Magdeburg - Eid Mubarak – ein gesegnetes Fest wünschen sich dieser Tage Muslime in Magdeburg und weltweit. Sie feiern das Ende des Fastenmonats – das Ramadanfest, hierzulande auch Zuckerfest genannt. Es gehöre zu den bedeutendsten Festlichkeiten im Islam und sei in erster Linie ein großes Familienfest, erklärt Aram Badr. Es stehe auch für Liebe, Respekt und Mitgefühl.
Vorurteile abbauen und Verständnis füreinander schaffen
Aram Badr ist Vorsitzender des Deutsch-Syrischen Kulturvereins und engagiert sich für ein interkulturelles und interreligiöses Miteinander in Magdeburg. Die derzeit 15 aktiven Vereinsmitglieder sind bemüht, Menschen zusammenzubringen, Vorurteile abzubauen und Verständnis füreinander zu schaffen. Im Fokus stehe vor allem der Austausch der Kulturen.
So macht der 2020 gegründete Verein unter anderem das normalerweise im Familienkreis gefeierte Zuckerfest öffentlich. Am 14. April 2024 können Muslime und Nicht-Muslime gemeinsam das Ramadanfest feiern. Dabei gehe es nicht um Religion, sondern darum, gemeinsame Erlebnisse zu schaffen. Am Familienhaus am Nordpark, Hohepfortestraße 14, soll ab 14.30 Uhr getanzt, Musik gemacht und das Leben genossen werden.
Ramadan endet mit Fastenbrechen
Die Feierlichkeiten initiiert der Verein quasi zum Abschluss des Zuckerfestes. Denn bereits am 10. April endete der Ramadan mit dem traditionellen Fastenbrechen. Der Termin hierfür sei nicht festgelegt, sondern richte sich nach dem Mondkalender, erklärt der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, Haytam Alkadi.
Die Bezeichnung Zuckerfest sei übrigens eine rein deutsche Formulierung, die in Anlehnung an die vielen Süßigkeiten und Gebäcke, welche die Kinder bekommen, entstand, erklärt er. Es sei ähnlich der Bedeutung des Weihnachtsfestes – Kinder bekommen Geschenke und es wird tagelang ein Festmahl vorbereitet. Man besucht die Familie und verbringt Zeit miteinander – normalerweise. Denn wie Aram Badr erklärt, ist das hierzulande kaum möglich. „Es ist kein Feiertag, an dem die Menschen frei haben. Die meisten müssen Arbeiten und können nichts so feiern, wie es Muslime eigentlich feiern.“
Arabische Musik und orientalischer Folkloretanz
Daher wählte der Verein für sein Fest einen Sonntag. „Die meisten haben frei und können an den Feierlichkeiten teilnehmen.“ Geplant sei neben allerlei Spiel und Spaß für Kinder auch ein arabischer Tanzkurs. Gezeigt wird der Dabke – ein orientalischer Folkloretanz. Auch arabische Musik soll an dem Tag live gespielt werden. Zudem ist eine ukrainische Tanzgruppe zu Gast.
Thorsten Giefers, Leiter des Familienhauses, freut sich auf das Zuckerfest. Nicht nur, weil es erfahrungsgemäß beliebt ist und es jede Menge Leckeres gibt. Auch weil das Fest für das stehe, wofür auch das Familienhaus steht – die Begegnung der Kulturen.