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Bauspielplatz in Magdeburg-Olvenstedt Ein Magdeburger Ziegenbock geht in Rente

Ziegenbock Fritz hat zehn Jahre lang auf dem Bauspielplatz in Magdeburg-Olvenstedt gelebt – jetzt ist er in Rente. Wie eine Ziegen-Rente aussieht und ob ein neues Tier dafür einzieht.

Von Lena Bellon 24.12.2024, 06:50
Der Ziegenbock Fritz hat über zehn Jahre in Magdeburg-Olvenstedt auf dem Bauspielplatz gelebt. Nun ist er in Rente gegangen.
Der Ziegenbock Fritz hat über zehn Jahre in Magdeburg-Olvenstedt auf dem Bauspielplatz gelebt. Nun ist er in Rente gegangen. Foto: Antje Petschulat

Magdeburg - Zehn Jahre lang war Ziegenbock Fritz ein fester Bestandteil des Bauspielplatzes. Er wurde dort vom Team und den Kindern und Jugendlichen gepflegt, war zutraulich. Manchmal seien die Kinder oder Mitarbeiter mit ihm auch durch das Viertel spaziert.

Nun wurde der inzwischen zwölf Jahre alte Ziegenbock in seine wohlverdiente Tier-Rente geschickt. Lange lebte er dort mit seinem Stall-Genossen Frieder, der jedoch verstorben ist. „Ziegen sind keine Einzelgänger“, erklärt Antje Petschulat. Sie ist unter anderem Soziologin, Erlebnispädagogin, systemische Beraterin und im Leitungsteam des Kinder- und Jugendtreffs „Mühle“.

Um dem Ziegen-Opa einen angenehmeren Lebensabend zu bescheren, habe das Bauspielplatz-Team ihn zu einem Lebenshof in Brandenburg gefahren. Dort könne er unter gleichgesinnten leben. „Zuletzt hat er mit den Schafen gewohnt. Das hat aber nicht so gut gepasst und war eher eine Zweck-WG“, sagt Antje Petschulat.

Schafe für pädagogische Arbeit besser geeignet

Einen neuen Ziegenbock wolle der Bauspielplatz zunächst nicht aufnehmen: „Schafe sind für die pädagogische Arbeit besser geeignet.“ Dennoch sei die Entscheidung, den jahrelangen tierischen Kollegen wegzubringen, nicht leicht gewesen.

„Ich wollte ihn nicht hergeben, aber dort geht es ihm besser. Dort angekommen hat er sich direkt wohlgefühlt“, erzählt Christoph Schickel vom Leitungsteam des Bauspielplatzes. Er habe eine besondere Bindung zu dem Ziegenbock gehabt und ihn daher auch nach Brandenburg gefahren: „Dort sind alle Hoftiere älter und nicht mehr ganz so fit. Da bekommen sie die entsprechende Pflege.“

Für Platz beworben

Damit er dort einen Platz bekommt, habe das Bauspielplatz-Team eine Bewerbung für Fritz schicken müssen. „Dass es geklappt hat, war ein Sechser im Lotto“, sagt Schickel. Damit er dort leben kann, müsse eine Art Patenschaft gezahlt werden: „Das ist es aber wert.“ Ein paar Jahre hätte er bestenfalls noch zu leben.

Der Weg zum Bauspielplatz sei unkomplizierter gewesen. Anwohner hätten Böcke gehabt und ihn vorbeigebracht. Tiere und ihre Pflege sind fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit vor Ort und des Konzepts. Unter anderem leben dort Schafe, Hühner, Gänse und andere Kleintiere.