Volksstimme-Serie „Raus aus der Komfortzone“ Ein Monat Sport: Fazit: So lief der Januar mit regelmäßigem Schwimmen
In der Serie „Raus aus der Komfortzone“ stellen sich drei Volksstimme Reporterinnen aus Magdeburg und der Chefredakteur vier verschiedenen Herausforderungen. Es wird Sport getrieben, auf Plastik, Koffein und fertig zubereitetes Essen verzichtet. Alle vier Tage gibt es hier ein Update der Sport-Challenge der Magdeburger Reporterin Lena Bellon.
Magdeburg - 2025 heißt für mich: Den Sprung ins kalte Wasser wagen – und das wortwörtlich! Ich habe mir für unsere Serie „Raus aus der Komfortzone“ vorgenommen, regelmäßig Sport zu treiben. Da ich ein echter Sportmuffel bin, kann das zur Herausforderung werden. Die bevorzugte Sportart: Schwimmen. Was im Urlaub sonst aus reinem Vergnügen gemacht wird, soll nun zum Sport werden.
Zwei bis vier Tage in der Woche wird daher eine Schwimmhalle aufgesucht. Ich bin fest entschlossen, die Bahnen durchzuziehen, Aqua-Fitness-Kurse zu besuchen, Schwimmstile auszuprobieren und so Stück für Stück fitter zu werden. Wie lässt sich das in den Arbeitsalltag integrieren? Welche Schwimmhalle bietet welche Vor- und Nachteile? Was kostet das ein Monat lang? Mit professioneller Unterstützung wird alles rund um den Schwimmsport erkundet.
Das große Fazit zur Serie
Was war die größte Herausforderung? Die Überwindung. Mich vor oder nach der Arbeit und am gemütlichen Sonntag aufzuraffen und wortwörtlich ins kalte Wasser zu springen, fiel mir anfangs besonders schwer.
Was hat überrascht? Gleich mehrere Dinge: Dass ich schnell Gefallen daran gefunden habe und „besser“ geworden bin. Es gab auch noch andere Effekte. Es fällt mir zunehmend leichter, alleine Aktivitäten nachzugehen. Abends auch mal etwas (also Sport) nur für mich zu machen, hat mir gut getan und kostet mich jetzt keine Überwindung mehr. Das überträgt sich auch auf andere Dinge, wie zum Beispiel einen Kinobesuch ohne Begleitung.
Wie lief es finanziell? Ich habe in fünf Wochen etwas über 65 Euro ausgegeben. Dazu kommen einmalige Kosten für Badesachen. Der Besuch im Nemo und die Tests in den Saunen haben besonders „reingehauen“. Den üblichen Eintrittspreis von 2,50 bis 3 Euro finde ich okay.
Wie geht es jetzt weiter? Eine Sport-Verrückte werde ich nicht. Dennoch: Ich will regelmäßige Bewegung weiter in meinen Alltag integrieren, weil es mir auf mehreren Ebenen gut getan hat.
Krank vom Sport: Ruhe auf Rezept
Tag 28: Mein Körper scheint nicht so robust zu sein, wie ich es mir erhofft habe. Da ich super motiviert war und schnell einen Effekt spüren wollte, habe ich mich alle zwei Tage ins Schwimmbad begeben. In den ersten zwei Wochen lief das super. Wie ich an dieser Stelle bereits berichtete, hat mich auch ein kleiner Schnupfen nicht abgehalten. Schließlich hat es mir Spaß gemacht und für den Schwimmhallen-Check musste ich mir alle Bäder ansehen. Ich hatte also gar keine Zeit, um eine Pause davon zu machen. Dass ich aber unbeirrt weiter die Bäder getestet habe, schien dann doch zu viel zu sein. Ich darf nicht vergessen: Mein Körper ist ja diese regelmäßige Bewegung nicht gewohnt.
Fitness-Kurs in Magdeburg
Daher kamen zum Schnupfen dann eine richtige Erkältung sowie eine weitere Infektion dazu. Da ich sonst eigentlich nie oder nur leicht krank bin, war das doch sehr ungewöhnlich. Sport im Trockenen Die Ärztin warnte: Ins Schwimmbad gehen und mich auspowern ist jetzt wirklich keine gute Idee. Das Wasser sei zu kalt, die Haare danach zu nass und ich bräuchte nun Ruhe. Da kam es mir gelegen, dass ich ein paar Tage sowieso frei hatte und nicht in der Stadt war. Nun geht es mir wieder besser und ich will weitermachen. Dennoch ärgert mich die Zwangspause, die mich auch im Training zurückgeworfen hat.
Nun probiere ich noch einen Fitnesskurs im Trockenen aus und schaue, wie ich mich danach fühle. Vielleicht macht mir das auch Spaß und ist weniger riskant für mich? Ganz aufgeben will ich das Schwimmen jedoch nicht – aber vielleicht wieder ein bisschen weniger machen.
Schwimmbäder im Selbsttest: Eine erste Einschätzung
23. Januar 2025: Nun ist es soweit: Ich habe alle fünf Bäder besucht. Vorwegzunehmen ist: Alle fünf Hallenbäder habe ich sauber und ordentlich angetroffen. Auch das Personal war immer freundlich, hilfsbereit, anwesend und aufmerksam. Natürlich habe ich nur stichprobenartig getestet – andere Personen können andere Erfahrungen gemacht haben.
Für mich persönlich ist ausschlaggebend, dass ich kein Bargeld für das Schließfach brauche (das habe ich nämlich nie dabei). Da geht der Punkt an Elbe und Diesdorfer. Die Wassertemperatur habe ich in Nord am angenehmsten empfunden. Ich habe jedoch vergeblich nach einer Uhrzeit oder einem Ort gesucht, wo ich mehr Ruhe habe.
Aber in allen Hallen war immer reger Betrieb: Auf den öffentlichen Bahnen war viel los, immer waren Profis oder Schulklassen vor Ort, die sowohl im Becken als auch in der Umkleide meine Ruhe gestört haben. In Nord und Olvenstedt waren außerdem die Nichtschwimmerbecken so nah, dass tobende Kinder meinen eigentlich so meditativen Sport gestört haben.
Ich würde grundsätzlich in alle Hallen wieder gehen, außer nach Olvenstedt. Dass dort keine Bahnen eingezogen sind, stört mich zu sehr und wird auch nicht anders, wie eine Nachfrage beim Personal ergab. Das Nemo läuft für mich natürlich unter einer etwas anderen Kategorie.
Kritikpunkte an allen Magdeburger Schwimmbädern
Wer regelmäßig seine Bahnen ziehen will, braucht nicht 17 Euro für zwei Stunden zu zahlen. Für einen Ausflug am Wochenende wird dort jedoch viel geboten – sowohl für Familien als auch für Erwachsene, Freundesgruppen oder Paare (vor allem im Saunabereich).
Ich persönlich finde dennoch die Preise sehr hoch. Für alle Bäder gibt es aus meiner Sicht zwei Kritikpunkte: Die Föhns haben wenig Kraft und trocknen die Haare nur sehr langsam. Außerdem ist das Wasser relativ kühl – das haben auch andere Besucherinnen und Besucher immer wieder erzählt.
Schöne Abwechslung zu Netflix und Co.
18. Januar: Es tut sich was – und das nicht nur in Sachen Geschwindigkeit und Ausdauer. Ich bin flotter geworden und darf nach einer Absprache mit den beiden Trainern, die mich bei dem Experiment begleiten, auch mein Schwimm-Pensum erhöhen. Statt bisher 600 Meter in drei Blöcken kann ich ruhig auch 800 Meter machen oder noch etwas mehr, wenn es meine Zeit erlaubt. Aber nicht nur da bemerke ich eine Veränderung. Zuvor war ich bekannt als Sportmuffel und hätte mich über jede Ausrede gefreut. Ich erwische mich aber dabei, dass ich meine Stunde im Schwimmbad abends gar nicht ausfallen lassen will. Weder wegen meines Schnupfens noch wegen Verabredungen will ich das sausen lassen.
Daher plane ich gleich zum Beginn der Woche, wann ich beispielsweise beruflich abends Termine habe oder ein Geburtstag ansteht – an den anderen Tagen plane ich dann meinen Schwimmbadbesuch. Denn ich habe gemerkt: Es gefällt mir gut, nach der Arbeit oder am Wochenende etwas nur für mich zu tun. Zum Feierabend bin ich nämlich oft verabredet oder schaue zu Hause Filme, Serien oder lese, höre Podcasts. Suche also immer Beschäftigung und Unterhaltung (ist ja ein bekanntes Phänomen meiner Generation). Beim Schwimmen ist das anders: Das Handy bleibt im Spind, ich muss mit niemandem sprechen und bin in Bewegung.
Vor oder nach der Arbeit zum Sport?
14. Januar: Es ist fast Halbzeit und einige Schwimmbadbesuche liegen hinter mir. Daher habe ich nun auch herausgefunden, wie der Rhythmus für mich am besten passt. Eigentlich mochte ich die Vorstellung, dass ich morgens vor der Arbeit schwimmen gehe und dann aktiv in den Tag starte. Das hat sich in der Realität aber als gar nicht so toll erwiesen. In der Kälte und Dunkelheit los, ist nicht so meins. Dazu kommen Schulklassen, die gleichzeitig im Schwimmbad sind und meine Morgenruhe stören. Außerdem knurrt schon mein Magen, während ich meine Bahnen schwimme. Zudem finde ich vor der Arbeit schwimmen gehen, nicht so praktisch für alle, die längere und/oder dickere Haare haben. Die Föhne der Magdeburger Bäder lassen da etwas zu wünschen übrig.
Das Ergebnis: Ich habe mir einen Schnupfen eingefangen. Alle zwei Tage mit feuchten Haaren nach draußen hat mir wohl nicht gut getan – auch wenn ich immer eine Mütze aufgezogen habe. Das alles hat mir eher schlechte Laune gemacht als mich aktiv fühlen zu lassen. Erste Verbesserungen Ich bin dann doch eher Team „Nach der Arbeit zum Sport“. Das klappt nämlich super. Vom Büro zur Elbe-Schwimmhalle ist nicht weit und danach kann ich mich schnell in den Jogginganzug werfen und danach meine Haare daheim föhnen. Somit schleicht sich doch langsam eine Routine ein, die für mich passt.
Erste Erfolge
Denn neben dem blöden Schnupfen haben sich auch schon Verbesserungen bemerkbar gemacht: Ich bin schon schneller geworden. Meine 600 Meter pro Schwimmbadbesuch schaffe ich jetzt schon einige Minuten schneller als noch am Anfang. Auch Muskelkater habe ich keinen (mehr). Besonders stolz hat mich auch gemacht, dass ich neulich nicht alleine schwimmen war und meine ansonsten so viel sportlichere Begleitung locker abgehängt habe.
Positiver Einstieg mit Magdeburger Trainern
9. Januar: eine erste sportliche Woche ist um. Ich bin gut und motiviert gestartet. Das erste Schwimmtraining fand mit zwei Trainern vom VSB statt, die mir für den Einstieg Tipps gegeben haben – sowohl zu meinem Schwimmstil als auch zu dem Pensum, das ich zunächst einhalten soll. Nach dem ersten Besuch bin ich optimistischer gestimmt als zuvor. Denn: Das Urteil der beiden Experten fällt milde aus.
Meine Kondition lässt sich zwar hoffentlich schnell verbessern, mein Schwimmstil und meine Geschwindigkeit scheinen ganz gut zu sein. Neben Florian Wellbrock, der im gleichen Becken auf einer anderen Bahn schwimmt, sehe ich aber doch sehr blass aus. Beim nächsten Schwimmbadbesuch (zwei Tage später) schaffe ich das abgesprochene Ziel: In einer halben Stunde 600 Meter Brustschwimmen in drei Etappen.
Die ersten 400 Meter fallen mir relativ leicht – die letzten 200 Meter muss ich etwas kämpfen. Da merke ich, dass ich diese intensive und kontinuierliche Bewegung nicht gewohnt bin. An sich macht es mir Spaß und ich merke, dass mein Ehrgeiz geweckt ist. Ich will es schaffen, mich verbessern.
Sportliche Routine fehlt noch
Es gibt jedoch etwas, was mich noch ein bisschen ausbremst: der Aufwand. Wenn ich morgens das Haus verlasse, muss ich an so viel denken, vorher schon eine Tasche packen.
Dort angekommen folgt das lange Prozedere mit Umziehen, Spind suchen und duschen. Nach dem Schwimmen nochmal der gleiche Prozess. Dazu kommen nasse Haare, die bei der Kälte auf jeden Fall geföhnt werden müssen. Da ich für das Experiment alle Schwimmhallen in der Stadt ausprobieren will, muss ich mich zudem mit den doch eher unübersichtlichen Öffnungszeiten beschäftigen. Besonders über den Jahreswechsel hatte ich nicht viel Auswahl. Ich hoffe, dass ich in dieser Woche mehr Routine bekomme.
Die Vorbereitungen für den Sport sind getroffen
3. Januar 2025: Als Kind hatte ich Spaß am Tanzen, war mal in einer Hip-Hop-Tanzgruppe, aber habe dann auch schnell wieder die Lust verloren. Für Schulsport und Co. habe ich mich mäßig begeistert. Daher bin ich auch als Erwachsene nicht so richtig warm geworden mit Sport. Als ich noch einen Hund hatte und im Einzelhandel jobbte, war ich mehr in Bewegung – aber jetzt mit Vollzeitjob bewege ich mich nur wenn ich ins Büro in den dritten Stock laufe oder vom Auto zum nächsten Ort, wo ich vermutlich sitze. Im neuen Jahr soll daher Bewegung in mein Leben kommen.
Passend dazu: Januar ohne Alkohol, Zucker und tierische Produkte: So ist das Experiment gelaufen.
Badeanzug und Schwimmbrille in Magdeburg shoppen
Ich würde behaupten, dass ich gerne schwimme – allerdings im Meer oder im Pool. Um fitter zu werden, will ich nun regelmäßig Bahnen schwimmen. Mein Experiment startet daher im Sportgeschäft, um mir eine passende Ausrüstung zuzulegen. Ein sportlicher Badeanzug muss her sowie eine Schwimmbrille. Badeschuhe besitze ich bereits. Am Regal der Schwimmbrillen angekommen, staune ich nicht schlecht, dass es Modelle gibt, die fast 80 Euro kosten. Schnell werde ich zum Glück fündig und kaufe eine für knapp 12 Euro, der Badeanzug kostet knapp 40 Euro (ich bin aber auch eitel und will einen schönen haben, den ich danach auch privat noch tragen will).
Nun standen noch ein paar andere Vorbereitungen an: Um nach dem Schwimmen flott ins Büro fahren zu können, muss ich mich im Bad für die Arbeit fertig machen. Ich fülle daher Shampoo und Duschgel in kleine Fläschchen, packe eine Tasche, die die wichtigsten Dinge beinhaltet: Badeschlappen, Handtücher, Haarbürste und trockene Kleidung für den Tag. Ob ich lieber vor oder nach der Arbeit schwimmen gehe, werde ich in den nächsten Tagen testen und berichten, was sich besser in den Alltag integrieren lässt.