Eine neue Kleinstadt für den Westen

Magdeburg l „Der Bedarf ist gigantisch groß. Alleine bei uns gibt es 200 bis 300 Nachfragen für ein Grundstück für ein Einfamilienhaus, die wir nicht bedienen können“, erklärt Oberbürgermeister Lutz Trümper. Damit begründet er, warum es für ihn auch absolut Sinn macht, dass die Stadt jetzt in Größenordnungen selbst die Voraussetzungen für eine „kleine Stadt“ am Kümmelsberg schafft.

Per Grundsatzbeschluss soll der Stadtrat 1,9 Millionen Euro freigeben, um die Erschließung des Areals östlich des Kümmelsbergs zu ermöglichen. Anliegerstraßen samt Beleuchtung, Regenwasserentsorgung, öffentliches Grün, Lärmschutzwall und Spielgeräte sollen damit finanziert werden. Nach Schätzung der Verwaltung ist dort Platz für 150 bis 190 Eigenheime.

Damit dort überhaupt etwas passieren konnte, hat die Stadt mehrere Grundstücke aufgekauft. Mittlerweile gehören ihr 46 Prozent der für eine Bebauung geeigneten Fläche (rund 23 900 Quadratmeter), sie ist damit mit Abstand größter Eigentümer vor Ort. Somit würden etwa 75 bis 95 der potenziellen Eigenheimgrundstücke von der Stadt selbst vermarktet werden.

Für die Stadt rechnet sich die Investion damit mehrfach. Zum einen können die eigenen Grundstücke verkauft und so Raum für noch mehr Bewohner geschaffen werden. Zum anderen werden die drei Miteigentümer über die Erschließungsbeiträge beteiligt, so dass die Stadt mit Einnahmen von 3,46 Millionen Euro rechnet.

Das Wohngebiet boomt: An der Düppler Mühle und am Weizengrund wurde bereits eifrig gebaut. Die Bebauung des Kümmelsberg-West wurde nach Jahren der Diskussion auf den Weg gebracht, am Bruno-Beye-Ring sind noch Kapazitäten. „In Olvenstedt werden noch massiv Eigenheime entstehen“, verspricht der OB. Im Moment sei die Zahl an Interessenten nicht endlich. „Man kann wegen der niedrigen Zinsen so günstig wie nie ein Haus bauen“, sagt er, das sei für die Stadt und für die Bürger eine einmalige Chance.