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Herrenkrug Elbe-Hochwasser in Magdeburg: Golfplatz steht teils unter Wasser

Die Öffnung des Pretziener Wehrs hat Folgen für Magdeburg. Der Golfplatz im Stadtteil Herrenkrug steht teilweise unter Wasser. Doch der Club hat Vorsorge betrieben.

Von Konstantin Kraft 04.01.2024, 05:05
Hinter dem Abschlag für Loch 10 tut sich am Mittwoch eine kleine Seenlandschaft auf.
Hinter dem Abschlag für Loch 10 tut sich am Mittwoch eine kleine Seenlandschaft auf. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - Wer vom Herrenkrugsteg auf die Elbe blickt, sieht auf der Ostseite ein Schild. Darauf ist die Zahl „330“ zu lesen, die den Kilometerstand des Flusses markiert. Die meiste Zeit steht das Schild auf einer Uferwiese im Trockenen. Nicht so in diesen Tagen.

Das aktuelle Hochwasser der Elbe ist hier gut ersichtlich. Auf knapp fünf Metern stand die Pegelanzeige am Mittwoch an der Strombrücke. Damit fällt der Pegel im Vergleich zu den Vortagen (bis zu 5,15 Meter) wieder leicht ab. Mit dem Wissen um die jüngsten Regenfälle scheint eine Entwarnung aber zu früh.

Blick vom Herrenkrugsteg auf die Stromelbe bei Flusskilometer 330.
Blick vom Herrenkrugsteg auf die Stromelbe bei Flusskilometer 330.
Foto: Konstantin Kraft

Unterdessen wird das derzeitige Elbe-Hochwasser im Stadtteil Herrenkrug noch an anderer Stelle sichtbar. Rund 800 Meter vom Steg über die Stromelbe entfernt, liegt die Galopprennbahn mit dem nördlichen Teil des Golfplatzes in Magdeburg. Eben dieser steht seit dem Jahreswechsel zum Teil unter Wasser.

Hintergrund ist die Öffnung des Pretziener Wehrs vor einer Woche. Seither fließt etwa ein Drittel des Elbewassers über den Umflutkanal ab. Der Golfplatz befindet sich zum Teil im Überschwemmungsgebiet.

Keine größeren Schäden erwartet

Johannes Kempmann ist Präsident beim GCM Golfclub Magdeburg. Er sieht zum jetzigen Zeitpunkt noch keine größeren Gefahren für die Anlage. „Es ist ärgerlich, dass wir diesen Teil des Platzes nicht bespielen können.“ Grundsätzlich sei die Situation aber „vergleichsweise harmlos“ – weit weg von einer Katastrophe. Anders als dies zuletzt beim extremen Jahrhunderthochwasser im Sommer 2013 in Magdeburg der Fall war.

Der nördliche Teil des Golfplatzes liegt innerhalb der Galopprennbahn. Nach Öffnung des Pretziener Wehrs steht er nun teilweise unter Wasser.
Der nördliche Teil des Golfplatzes liegt innerhalb der Galopprennbahn. Nach Öffnung des Pretziener Wehrs steht er nun teilweise unter Wasser.
Fotos: K.Kraft

Stand jetzt muss wohl nicht mit größeren Schäden am überschwemmten Teil des Golfplatzes – hier insbesondere an der Vegetation – gerechnet werden. Die Abschläge und Grüns mit den Löchern liegen höher und stehen nicht unter Wasser.

Derzeit sind vor allem die dazwischenliegenden Fairways (Wiesen und Hindernisse wie Sandbunker) mit Wasser bedecken. Schäden, die dort auftreten, sollten sich relativ einfach beheben lassen. Der Golfclub ist entsprechend versichert. Dies gilt auch für den Rennverein.

Südteil ist weiter bespielbar

In Erwartung der Flut ist im Nordteils des Golfplatzes nach Öffnung des Pretziener Wehrs am vergangenen Donnerstags bereits Vorsorge getroffen worden. Der Innenbereich der Galopprennbahn wurde beräumt. Rund 50 Mitglieder waren einem Aufruf des Golfclubs gefolgt und packten kräftig mit an.

Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, wurde abgebaut. Außerdem wurde der untere Teil des Abschlagsgebäudes abmontiert, um einen Durchfluss zu gewährleisten. „Für uns war das eine prima Übung. Wir sind handlungsfähig. Der Club funktioniert“, so Kempmann. Der Südteil des Golfplatzes kann derweil weiterhin bespielt werden.

Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW haben eine mobile Hochwasserschutzwand an der Galopprennbahn installiert.
Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW haben eine mobile Hochwasserschutzwand an der Galopprennbahn installiert.
Archivfoto: Konstantin Kraft

Zum Schutz der historischen Gebäude der Galopprennbahn haben Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Prester sowie des Technischen Hilfswerks eine mobile Hochwasserschutzwand im Vorfeld der Zuschauertribüne installiert. Sie schließt die Lücke zwischen den erhöhten Deichen.