Erinnerungen aus den 1980er Jahren Seniorinnen mischen ödes Dorfleben auf: Magdeburgerin vereint in ihren Romanen Krimi mit Humor
Zwar ist das kleine Örtchen im Harz fiktiv, doch die Szenen erinnern an alte Zeiten: In ihren Romanen erzählt die Magdeburger Autorin Susanne Döhrel von den 1980er Jahren. In einer Lesung stellt sie drei von ihnen vor.
Magdeburg - Das Dorfleben ist langweilig und eintönig? Nicht in Groß Rümmsen. In Susanne Döhrels dreiteiliger Buchreihe „Im Schatten der Christrosen“ wird das kleine fiktive Harzdorf in den 1980er Jahren zur Bühne skurriler Ereignisse. Am 27. September 2024 entführt Autorin Susanne Döhrel ihr Publikum bei einer Lesung im Offenen Treff in der Hugo-Juckers-Allee in eben diese Welt.
Im Mittelpunkt: die Seniorinnen des Damenkränzchens „Die Christrosen“. Mit strenger Moralvorstellung und einem wachsamen Auge auf das Dorfgeschehen sorgen sie immer wieder für Unruhe, während mysteriöse und absurde Vorfälle das vermeintlich friedliche Landleben gehörig durcheinanderbringen.
Da gibt es gescheiterte Orgelkonzerte, brennende Zirkuszelte und sogar gespenstische Begegnungen.
Konflikt zwischen Generationen auf dem Dorf
Dabei wird klar: Der Konflikt zwischen den strengen Moralvorstellungen der Seniorinnen und den Freiheiten der jüngeren Generation zieht sich wie ein roter Faden durch alle drei Bücher.
Doch auch humorvolle Momente kommen nicht zu kurz. Generationen im Konflikt Obwohl die Geschichten fiktiv sind, schöpft Döhrel aus eigenen Erfahrungen und Erinnerungen.
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Aufgewachsen im Harzvorland, lässt sie persönliche Erlebnisse aus ihrer Kindheit einfließen. „Im Vordergrund steht das Dorfleben, aber auch der Generationenkonflikt der damaligen Zeit ist ein Thema, das vielen Lesern vertraut vorkommen könnte“, erklärt die Autorin, die seit über 30 Jahren in der Region Magdeburg lebt.
Spät mit dem Schreiben begonnen
Bei ihren Lesungen spüre sie häufig, wie vor allem ältere Zuhörer zustimmend nicken – ein Zeichen dafür, dass ihre Geschichten den Nerv der Zeit träfen.
Mit dem Schreiben begann die 56-Jährige verhältnismäßig spät. Erst 2020 erschien ihr erster Band „Braunkohl mit Bregenwurst“. Damals habe sie noch nicht daran gedacht, dass daraus eine ganze Buchreihe entstehen würde. „Es begann mit einer Kurzgeschichte, die sich immer weiterentwickelte, bis schließlich ein ganzes Buch daraus wurde“, erinnert sie sich.
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Und auch nach der Veröffentlichung seien ihr die Ideen nicht ausgegangen, so dass ihr die nachfolgenden Bände nahezu „aus der Feder flossen“.
Weitere Bücher geplant - auch über Magdeburg?
Mittlerweile hat sie neben der Romanreihe auch ein Prequel über eine der Christrosen-Seniorinnen verfasst. Ein weiteres ist in Planung und soll voraussichtlich im Oktober veröffentlicht werden.
Auch wenn ihre Geschichten bisher im Harz angesiedelt sind, in dem sie bis in ihre 20er Jahre lebte und aufwuchs, deutet Susanne Döhrel an, dass sie sich in der Zukunft Magdeburg als Schauplatz ihrer Bücher vorstellen kann – vielleicht steht die Landeshauptstadt bald selbst im Mittelpunkt ihrer Erzählungen.
Die Lesung findet am 27. September 2024 ab 18.30 Uhr im Offenen Treff in der Hugo-Junckers-Allee statt. Einlass ist ab 18 Uhr. Der Eintritt kostet 5 Euro.