Heiraten Erstes Brautpaar gibt sich im Gesellschaftshaus in Magdeburg das Jawort
Im prunkvollen Schinkelsaal des Gesellschaftshauses in Magdeburg haben die ersten Trauungen stattgefunden. Die Stadt schafft mit dem Saal eine weitere Möglichkeit zu heiraten. Außerhalb von Pandemie-Beschränkungen können dort 150 Personen an einer Trauung teilnehmen.

Magdeburg - Stefan Bodewei und Cordula Bodewei-Janke heißt das erste Hochzeitspaar, das sich im Schinkelsaal des Gesellschaftshauses getraut hat. Der Zufall hatte sie das neue Angebot der Stadt Magdeburg nutzen lassen: „Als wir uns entschieden haben zu heiraten, waren dort genau so viele Personen zur Trauung zugelassen, wie wir mitbringen wollten“, erzählt die Braut. Die Hochzeit sollte bewusst im engsten Kreis stattfinden, lediglich Eltern, Großeltern und Geschwister sollten dabei sein. Wie Cordula Bodewei-Janke berichtet, hatte sich das Paar vor gut zwei Jahren über das Internet kennengelernt. Eine Woche etwa haben sie sich geschrieben, dann fand das erste Treffen im Stadtpark statt. „Ich habe gleich gemerkt, das ist mehr, als man findet sich ganz nett“, erzählt sie. Das größte Geschenk sei für sie gewesen, dass auch Sohn Rune gleich herzlich aufgenommen wurde und sich mit ihrem Stefan gut verstand. Die aus Havelberg stammende Braut und der aus Aschersleben stammende Bräutigam kamen zusammen. Gute Vorzeichen habe es schon bei den Eltern gegeben. Stefan Bodewei ist Bauingenieur – ebenso wie Cordula Jankes Vater. Die Braut ist Ergotherapeutin, ihre Schwiegermutter Physiotherapeutin. „Man sagt ja immer, dass man sich den Partner nach dem Vorbild der Eltern aussucht“, sagt Cordula Janke schmunzelnd. In den vergangenen zwei Jahren habe sich das Verhältnis gefestigt.
Eine große Liebe ist erwacht. Und auch wenn die Beziehung noch jung ist, wollten die beiden die Familie vergrößern und entschieden sich daher auch für die Ehe. Ihr gemeinsames Kind soll im August zur Welt kommen. Wegen des bevorstehenden Geburtstermins wird die Hochzeitsreise auf das nächste Jahr verschoben, „dann fahren wir als Familie“, kündigt die Braut an, die sich freut, von ihrem Partner stets unterstützt worden zu sein.
Dass sie das erste Paar sind, das sich im Gesellschaftshaus Magdeburg trauen lässt, „haben wir erst nach und nach mitbekommen“, berichtet die Braut. „Es macht unsere Hochzeit zu etwas Besonderem, denn auch das Gesellschaftshaus ist etwas Besonderes“, sagt sie. Der Saal sei sehr schön.
Standesbeamtin: Saal verleiht jeder Zeremonie etwas Märchenhaftes
„Der Schinkelsaal mit seinem Flügel-Klavier und der schöne Klosterbergegarten schaffen eine besondere Atmosphäre und verleihen jeder Trauzeremonie etwas Märchenhaftes“, sagt die Magdeburger Standesbeamtin Julia Schmidt, die auch Stefan Bodewei und Cordula Bodewei-Janke getraut hat.
Anfang Juli hat die Stadt Magdeburg das Trauzimmer im Gesellschaftshaus gewidmet. Die nächsten Eheschließungen im Gesellschaftshaus finden am 30. Juli statt. Das Standesamt der Landeshauptstadt freut sich, allen Hochzeitspaaren diese Möglichkeit bieten zu können.
Die Trauungen im Gesellschaftshaus werden im Schinkelsaal durchgeführt. Dieser bietet im Normalfall Platz für bis zu 150 Personen. Aufgrund der 14. Sars-CoV-2-Eindämmungsverordnung dürfen derzeit nur 33 Gäste an der Trauzeremonie teilnehmen. Im Gesellschaftshaus stehen Räumlichkeiten für eine anschließende Hochzeitsfeier zur Verfügung. Diese müssen separat gemietet werden.
Vorbereitungen für Trauzimmer im Hundertwasserhaus laufen
Neben den Trauzimmern im Magdeburger Zoo und in der Lukasklause ist damit eine weitere besondere Möglichkeit geschaffen worden, in Magdeburg zu heiraten. In Vorbereitung ist ein weiteres Trauzimmer im Hundertwasserhaus. „Das Verfahren der Widmung eines Trauzimmers muss noch beendet werden“, erklärt Kerstin Kinszorra als Pressesprecherin der Stadt. Das wird voraussichtlich erst im August oder September geschehen.
Entsprechend den Arbeitsschutzvorgaben sind bei Trauungen im Standesamt im Großen Saal zwölf Gäste, bei Eheschließungen im Kleinen Trausaal neben dem Brautpaar und dem Standesbeamten sechs Gäste zugelassen. Sie müssen geimpft, getestet oder genesen sein und einen schriftlichen Nachweis darüber erbringen. Hintergrund dabei sei, die Arbeitsfähigkeit des Standesamtes aufrechtzuerhalten, erklärt Kinszorra. Bei allen Überlegungen könne nicht auf den Inzidenzwert für Magdeburg abgestellt werden. Denn Gäste einer Trauzeremonie kämen sowohl aus anderen Städten als auch aus dem Ausland. Die Stadt folge bei den Bestimmungen den Empfehlungen des Landes.