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Bauvorhaben Erstes Hochhaus für Magdeburg-Stadtfeld

Ein bis zu 60 Meter hohes Bürohochhaus mit 16 Etagen soll in Magdeburg-Stadtfeld entstehen. Bis 2024 sollen über 100 Millionen Euro investiert werden.

26.03.2021, 00:00

Magdeburg

Es ist ein Projekt, das für Gesprächsstoff sorgen wird. „Umso wichtiger ist es, frühzeitig Transparenz zu zeigen“, sagt Robert Hesse, Sprecher der KSW GmbH. Das Leipziger Unternehmen, das in der Messestadt seit 20 Jahren diverse Bauprojekte entwickelt hat, plant eine Großinvestition in Magdeburg.

Vor einem Jahr hatte die KSW das Grundstück an der Ecke Maxim-Gorki-Straße/Olvenstedter Straße übernommen. Dort, wo einst das historische Stadtbad stand, klafft seit vielen Jahren eine Baulücke zwischen den Gebäuden der Techniker Krankenkasse und der Deutschen Rentenversicherung. „Wir nehmen die alte Planung wieder auf“, sagt Projektentwickler René Strauß. Denn bereits in den 1990er Jahren sollte die Lücke geschlossen werden, jedoch kam es nie dazu.

Aufgrund der Lage am Eingang zu Stadtfeld waren sich Investor und Stadtplanungsamt schnell einig, dass für das Eckgrundstück eine besondere architektonische Lösung gefunden werden muss. „Es schreit städtebaulich danach, dass man die Bebauung höher zieht“, formuliert es René Strauß.

Neuer „Plättbolzen“

Entsprechend wird dort ein bis zu 60 Meter hohes Hochhaus mit 16 Etagen geplant, das ähnlich wie der „Plättbolzen“ am Hasselbachplatz oder das berühmte Flat-Iron-Building in New York spitz zulaufen wird. Dort sowie in den niedrigeren Nebengebäuden soll über 22.000 Quadratmeter Bürofläche entstehen. Ist das in Zeiten von vermehrtem Home Office noch eine gute Investition? Robert Hesse ist davon überzeugt. „Ein modernes Gebäude mit den neuesten technischen Standards ist für viele Unternehmen attraktiv, auch von außerhalb Magdeburgs“, sagt der Unternehmenssprecher.

Aus Lärmgründen wäre eine Wohnnutzung im Hochhaus schwierig. Allerdings soll im rückwärtigen Bereich des Areals, an der Werner-Priegnitz-Straße, ein weiteres Gebäude entstehen, in dem circa 85 Wohnungen verschiedener Größen vorgesehen sind.

„Wir wollen frühzeitig den Austausch suchen“, sagt Robert Hesse. So werde man mit dem Stadtfelder Geschäftsstraßenmanagement schauen, welche Gewerbe im Erdgeschoss sinnvoll sind. „Wir wollen sehen, wie wir dem Viertel einen Gefallen tun können“, sagt Robert Hesse. Ein großer Supermarkt, wie vor Jahren angedacht, wird von der Stadt ausgeschlossen. Ein Bistro wäre aber denkbar, auch ein Biomarkt ist eine Option.

Bis zu 1000 Fahrradstellplätze

Die vorhandene Tiefgarage soll um 220 Stellplätze ergänzt werden. Es werde Ladestationen für E-Mobile geben sowie bis zu 1000 Fahrradstellplätze. Auch eine Mietauto-Station und ein Lastenrad-Verleih sind im Mobilitätskonzept enthalten, sagt René Strauß. Alle Dächer werden zudem begrünt.

Die Stadtverwaltung hat in dieser Woche das Bebauungsplanverfahren für das Projekt auf den Weg gebracht. Es soll aus dem bereits laufenden Verfahren für den Damaschkeplatz herausgelöst werden. Das Hochhaus wird in der Drucksache als „städtebaulich visuell starke Verknüpfung zwischen Altstadt und Stadtfeld“ und „markanter Orientierungspunkt“ befürwortet.

Geht es nach dem Investor soll das Verfahren möglichst dieses Jahr noch erfolgreich mit dem Ratsbeschluss zu Ende gebracht werden. „Wir planen mit einem Baubeginn im kommenden Jahr“, sagt René Strauß. 2024 soll das Projekt beendet werden. Über 100 Millionen Euro sollen in das „Magdeburger Tor“, so der Projektname, investiert werden.

In der AG Gemeinwesenarbeit (GWA) Stadtfeld-Ost hatte das Vorhaben bereits am Mittwoch für erste Diskussionen gesorgt. So gab es Zweifel, ob die geplante Höhe von 60 Meter an der Stelle passen würde. Auch die alleinige Büronutzung dort warf Fragen auf, Wohnungen wären in Stadtfeld viel gefragter.