Immobilien Ex-Parteischule ist Magdeburger Sorgenkind
Seit Jahren steht in Magdeburg die einstige Parteischule leer. Die Gebäude verfallen. Doch der Eigentümer schweigt zu Zukunftsplänen.
Magdeburg l Die Zeit steht still an der ehemaligen SED-Bezirksparteischule an der Klosterwuhne in Magdeburg. Seit Jahren leerstehend sind die Gebäude ein unübersehbarer Schandfleck in der Neustadt. Und eine Änderung dieser misslichen Situation ist auch 2019 nicht in Sicht.
Schon vor gut 17 Jahren, im Jahr 2002, war der Abriss des in dem Bereich alles überragenden Zehngeschossers aus DDR-Zeiten von der Stadtverwaltung Magdeburg angekündigt worden. Diese hatte ihn damals noch selbst genutzt, u. a. war dort die Stadthallengesellschaft zu finden, wie entsprechende Schilder heute noch beweisen.
Weil dafür stets das Geld fehlte – gut eine Million Euro sollte der Abbruch dereinst kosten – verkaufte die Stadt Magdeburg das Areal schließlich an den Magdeburger Immobilienunternehmer Thomas Giebelmann.
Doch die Hoffnung der Stadt, dass dieser den Gebäudekomplex saniert oder abreißt und anderweitig bebaut, hat sich längst zerschlagen. Schon vor vier Jahren sprach Oberbürgermeister Lutz Trümper davon, den Verkauf mittlerweile zu bereuen.
Denn obwohl beim Kauf vertraglich vereinbart worden war, dass bis zu einem Stichtag investiert werden muss, ließ der Eigentümer diese Frist verstreichen – und zahlte lieber eine fünfstellige Strafe.
Nun, im Jahr 2019, hat sich am Zustand nichts verändert und wird sich offenbar auch nicht so schnell etwas ändern. Auf Volksstimme-Anfrage teilt Rathaussprecherin Kerstin Kinszorra mit, dass dem Bauordnungsamt aktuell kein Bauantrag vorliege. Auch aus Gründen der Gefahrenabwehr musste die Verwaltung in jüngster Zeit nicht aktiv werden, „da von dem Gebäude keine aktuelle Gefahr ausgeht“, so Kerstin Kinszorra. In der Vergangenheit wurden dort immer wieder Einbrecher festgestellt, die beispielsweise die Räume nach Metall durchsuchten.
Unklar ist die Fördermittelsituation. Seit Jahren taucht die Parteischule in den Antragslisten für den Stadtumbau Ost auf. Für gut 800.000 Euro sollen alle oberirdischen Anlagen abgebrochen werden, die Hälfte soll Fördergeld sein. Auch 2018 hatte der Stadtrat die Liste samt Parteischule darauf beschlossen. Dennoch teilt Kerstin Kinszorra mit: „Dem Bauordnungsamt liegen zu Fördermitteln keine Infos vor.“
Auf eine aktuelle Anfrage an den Eigentümer gab es keine Antwort – wie schon in den vergangenen Jahren.