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Freiheitsstrafe Explosion in Magdeburg: Das Urteil ist gefallen

Er hatte im Jahr 2022 in Magdeburg in einem Mehrfamilienhaus eine schwere Explosion verursacht. Jetzt ist der 42-jährige Angeklagte verurteilt worden.

Von Ivar Lüthe Aktualisiert: 02.10.2024, 11:48
Die Explosion in Magdeburg im April 2022 war derart heftig, dass Trümmerteile über die ganze Straße verteilt worden waren.
Die Explosion in Magdeburg im April 2022 war derart heftig, dass Trümmerteile über die ganze Straße verteilt worden waren. Foto: Thomas Schulz

Magdeburg - Gut zweieinhalb Jahre nach der Tat und mehreren Verhandlungstagen ist das Urteil wegen einer Explosion in einem Mehrfamilienhaus an der Straße Alt Fermersleben in Magdeburg nun gefallen: Der heute 42-jährige Angeklagte ist vom Schöffengericht des Amtsgerichtes Magdeburg am Mittwoch (2. Oktober 2024) wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion, fahrlässiger Brandstiftung und fahrlässiger Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Unter Einbeziehung einer weiteren Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten, zu der er unter anderem wegen Drogenhandels vom Amtsgericht im baden-württembergischen Reutlingen verurteilt worden war, wurde er nun in Magdeburg zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt. Der Angeklagte saß bereits in Haft.

Das Magdeburger Amtsgericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte im April 2022 im Keller des Mehrfamilienhauses durch Fahrlässigkeit beim Hantieren mit einer Gasflasche Feuer und eine Explosion herbeigeführt hat, erklärte Frank Gärtner, Vizepräsident und Pressesprecher des Amtsgerichts, am Mittwoch.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Angeklagten vorgeworfen, vorsätzlich Feuer gelegt und anschließend eine Gasflasche so manipuliert zu haben, dass es durch ausströmendes Gas zu einer Explosion gekommen sei. Bei seiner Tat habe er billigend in Kauf genommen, dass Menschen verletzt werden. Der Angeklagte hatte sich dahingehend eingelassen, dass die Explosion durch das Hantieren mit der Gasflasche ungewollt eingetreten sei. Er habe die Gasflasche nur entleeren wollen, um sie abgeben zu können und das Pfandgeld zu bekommen.

Die Explosion damals war so heftig, dass Türen und Fenster barsten, Trümmerteile sich bis auf den gegenüberliegenden Gehweg verteilten und Autos beschädigten. Zwei Hausbewohner erlitten eine Rauchgasvergiftung. Der Sachschaden ging in die Hunderttausende Euro, das Haus war für längere Zeit unbewohnbar. Der Täter tauchte damals unter und konnte erst durch intensive Polizeiarbeit geschnappt werden.