Film ab! Wiedersehen der Weltverbesserin

Filmreifes Wiedersehen im "Olli"-Kino. Astrid Heinze reiste am Wochenende aus Brandenburg an, um bei uns in Stadtfeld den Kinderfilm "Ottokar, der Weltverbesserer" anzusehen. Nicht ohne Grund. Die 46-Jährige spielte als Kind eine der Hauptrollen. Als Juliane Bock unterstützte die damals 10-Jährige den frechen DDR-Kinderhelden in zwei Filmen. Was beim 75. Olli-Geburtstag über die Leinwand flimmerte, hat Astrid Heinze selbst seit 35 Jahren nicht mehr gesehen. "Es gab bis vor Kurzem keine Kopie, keine DVD", erzählt sie. Dass sie sich jetzt stilecht in einem Kino wiedersah, hatte sie ihrer Tochter Anne Heinze zu verdanken. Die kommt zwar wie die Mama aus Treuenbrietzen, macht derzeit aber eine Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin in Magdeburg. "Ich habe an der Haltestelle das Plakat mit der Filmankündigung gesehen", erinnert sie sich. Anne Heinze zögerte nicht, weihte Lars-Peter Görlitz, den Lebensgefährten des einstigen Kinderstars, ein. Gemeinsam lockten sie Astrid Heinze nach Magdeburg. Aufgewühlt und aufgeregt stand sie im Foyer des Stadtfelder Kinos, unter dem Arm das alte Drehbuch des Films. Was für ein Zufall! "Vor zwei Wochen fand ich es auf dem Dachboden, ohne etwas von Magdeburg zu ahnen", erzählt Heinze. Gebundene Erinnerungen: Die kleine Astrid wurde damals von der DEFA aus 2500 Kindern ausgewählt. Ihre Schauspielkarriere dauerte genau zwei Filme und Jahre. Danach synchronisierte sie zwar noch ein paar Filme, vor der Kamera stand Astrid Heinze jedoch nie wieder. "Es hat sich einfach nicht mehr ergeben, aber das fand ich nie schlimm", sagt sie. Von den Hauptrollen der heutigen Kinderkrankenschwester weiß heute kaum jemand, nur die Familie und die engsten Freunde.

Am Wochenende wurde Astrid Heinze noch mal zum "Julchen" aus dem Film. Mit glänzenden Augen schaute sie auf ihre Lieblingsszene: Ottokar und Juliane belauschen vom Baum aus eine Elternversammlung. Wir sagen: So ein Wiedersehen macht (uns allen) Freude.(mbo)