1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Frauen Nach Der Geburt UnterstüTzen: Neue Gruppe in Magdeburg gegründet: Hier finden Mütter im Wochenbett Hilfe

Frauen nach der Geburt unterstützen Neue Gruppe in Magdeburg gegründet: Hier finden Mütter im Wochenbett Hilfe

Frauen müssen nach der Geburt ihres Kindes zahlreiche Herausforderungen meistern. In Magdeburg hat sich eine Gruppe gegründet, die Mütter im Wochenbett unterstützt. Auch Frauen, die anderen Frauen helfen möchten, sind hier willkommen.

Von Romy Bergmann 28.01.2025, 07:10
Schlaflose Nächte, bürokratische Wege, Schmerzen nach der Geburt: Frauen stehen nach der Geburt vor einigen neuen Herausforderungen.
Schlaflose Nächte, bürokratische Wege, Schmerzen nach der Geburt: Frauen stehen nach der Geburt vor einigen neuen Herausforderungen. Symbolbild: picture alliance / dpa | Julian Stratenschulte

Magdeburg - Wenn ein Baby geboren wird, ist das Leben voller neuer Herausforderungen: Schlaflose Nächte, der Druck, alles richtig zu machen und die Verantwortung, plötzlich nicht mehr nur für sich selbst zu sorgen. Frischgebackene Eltern jonglieren Babybetreuung, Haushalt und Behördenwege – und all das, während der Körper der Frau noch von den Strapazen der Geburt heilen muss.

In Magdeburg hat sich die Ortsgruppe „Verenas Wochenbettgeflüster“ gegründet, die jungen Müttern rund um die Zeit der Geburt in verschiedenen Dingen unter die Arme greift. Die bundesweite Initiative unterstützt Frauen im Wochenbett und wird von ehrenamtlichen Regionalleiterinnen koordiniert. Über WhatsApp-Gruppen vernetzen sich Wöchnerinnen mit freiwilligen Helferinnen, die Unterstützung anbieten.

Lesen Sie auch: Winterferien in Magdeburg: Ausflugstipps für die ganze Familie

Ortsgruppe in Magdeburg hilft Müttern im Wochenbett

Im November 2024 entstand die Magdeburger Gruppe – nach Halle die zweite in Sachsen-Anhalt – unter der Leitung von der Magdeburgerin Tiffany Schiffner. Was sie selbst damals vermisste, gibt sie nun an andere Frauen weiter. Die 24-Jährige ist selbst vor wenigen Monaten Mutter geworden und hatte im vergangenen Jahr auf der Webseite von „Verenas Wochenbettgeflüster“ selbst Unterstützung gesucht.

Doch die deutschlandweit an rund 100 Standorten aktive Gemeinschaft war bisher nicht in Magdeburg vertreten, sodass Tiffany Schiffner damals keine Unterstützung finden konnte. „So eine Regionalgruppe wird nämlich erst ab zehn Personen eröffnet“, erklärt sie den Hintergrund. Doch schneller als gedacht bekam sie doch noch eine Rückmeldung, jedoch nicht als Hilfesuchende. Stattdessen wurde ihr angeboten, die Leitung der Magdeburger Gruppe zu übernehmen. Und sie sagte Ja.

Auch interessant: Geburtsurkunde beantragen: Lange Wartezeiten im Magdeburger Standesamt

Die Anmeldung bei „Verenas Wochenbettgeflüster“ erfolgt über die Website der Initiative. Dort können sich Frauen registrieren, die entweder Unterstützung suchen oder helfen möchten. Basierend auf der Postleitzahl wird die Anfrage an die zuständige Regionalleiterin weitergeleitet.

Mütter bitten um Essen, Hilfe im Haushalt und mehr

In Magdeburg ist das Tiffany Schiffner, die prüft, ob die Frauen in der Nähe wohnen, um eine unkomplizierte Unterstützung zu ermöglichen. „Alles läuft über mich, ich bekomme alle Anfragen von Frauen, die der Gruppe beitreten wollen“, erzählt sie. Passt alles, werden sie in die jeweilige WhatsApp-Gruppe aufgenommen, wo Hilfsanfragen und Angebote direkt koordiniert werden können.

Anfang Januar zählte die Magdeburger Gruppe rund 15 Mitglieder, darunter vier Schwangere. Die Anfragen sind dabei vielfältig: Häufig benötigen Wöchnerinnen Unterstützung beim Kochen, Einkaufen oder bei der Betreuung älterer Geschwister – etwa bei Spielplatzbesuchen. Manchmal geht es auch um Hilfe im Haushalt oder einfach darum, mehr Zeit mit dem Baby verbringen zu können.

Die Unterstützerinnen müssen dabei selbst nicht im Wochenbett sein – auch Frauen ohne Kinder sind willkommen, erzählt Schiffner. Wichtig sei nur, dass alle Beteiligten Frauen sind, um eine geschützte Atmosphäre zu schaffen.

Besonderes Konzept: Unterstützerinnen gehen auf Wöchnerinnen zu

Eine Besonderheit des Konzepts: Unterstützerinnen bieten aktiv Hilfe an, damit sich die Wöchnerinnen nicht scheuen müssen, selbst nach Unterstützung zu fragen. „Wenn eine Unterstützerin ohnehin einkaufen geht, kann sie zum Beispiel vorher fragen, ob sie einer Wöchnerin etwas mitbringen soll“, erklärt Tiffany Schiffner.

Das könnte Sie auch interessieren: Ahnenforschung für jedermann: Auf den Spuren der Familie

Die Unterstützung reicht über das gesamte Wochenbett, also etwa acht bis zwölf Wochen. Dabei wird alles in einer Haupt-WhatsApp-Gruppe organisiert. Für spezifische Anfragen gibt es zusätzlich kleinere Gruppen, in denen Unterstützerinnen direkt mit einer Wöchnerin kommunizieren können.

Für Tiffany Schiffner ist Wochenbettgeflüster nicht nur ein Ehrenamt, sondern auch eine Herzensangelegenheit. „Ich finde, im Wochenbett werden in der Gesellschaft viele Probleme kleingeredet“, kritisiert sie. Aussagen wie „Früher haben wir das auch geschafft“ würden oft vergessen lassen, wie anstrengend und belastend diese Zeit sein kann. „Nach der Geburt laufen Frauen mit einer Wunde im Bauch herum, da braucht es mehr Verständnis und Fürsorge“, meint sie.

Weitere Informationen zu den Wochenbett Unterstützerinnenkreisen und zur Anmeldung als Wöchnerin oder Unterstützerin gibt es auf der Website unter verenas-wochenbettgefluester.de.