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Freizeit Mit Video: Elbuferpromenade ist Magdeburgs grüne Flaniermeile am Fluss

Die Magdeburger Elbuferpromenade ist eine Parkanlage erster Güte. Lockt sie doch Tag für Tag Besucher an wie viele andere Parks nicht.

Von Martin Rieß Aktualisiert: 26.07.2023, 07:37
Der Fischbrunnen gehört zu den attraktivsten Orten an der Magdeburger Elbuferpromenade, auf der sich die Kunstwerke aneinanderreihen und die aufgrund der Brunnen und Spielgeräte auch für Familien attraktiv ist.
Der Fischbrunnen gehört zu den attraktivsten Orten an der Magdeburger Elbuferpromenade, auf der sich die Kunstwerke aneinanderreihen und die aufgrund der Brunnen und Spielgeräte auch für Familien attraktiv ist. Foto: Uli Lücke

Magdeburg - Die Elbuferpromenade ist Teil des Grünzugs, der Magdeburg entlang des Elbestroms von Süden bei Fahlberg-List bis nach Norden in den Wissenschaftshafen hinein durchzieht. Und klar: Da kommt es schon auch auf die Länge an, denn als Park-Flaneur möchte man hier doch die Elbe in aller Pracht, in vielen Facetten und an vielen Stellen erleben.

Im Video: Die Elbuferpromenade in Magdeburg

 
Impressionen von der Elbuferpromenade in Magdeburg. (Schnitt: Christian Kadlubietz, Kamera: Martin Rieß)

Dass dies insbesondere in der Innenstadt, im Bereich der Elbuferpromenade, gelungen zu sein scheint, zeigt der große Besucherzuspruch. Hier ein lauschiges, stilles Plätzchen zu finden, das man für ein romantisches Treffen nur zu zweit nutzen kann – Pustekuchen. Gibt’s hier allenfalls auf dem Lukashügel, ansonsten: Spaziergänger, Radfahrer, Familien, Besucher von gastronomischen Einrichtungen … So viele Menschen jedenfalls können kaum irren: Diese Parkanlage muss etwas Besonderes sein.

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Freizeit: Abwechslung ist hier Programm

Der Freizeitwert der Elbuferpromenade ist durchaus hoch. Begründet ist sie nicht allein durch die Kunst am Wegesrand und durch Relikte Magdeburger Festungsgeschichte.

Die Lukasklause beherbergt heute das Magdeburger Otto-von-Guericke-Zentrum samt Museum.
Die Lukasklause beherbergt heute das Magdeburger Otto-von-Guericke-Zentrum samt Museum.
Foto: Martin Rieß

Es ist auch die Gestaltung der Wege und der Grünanlagen – von der Blühwiese über das Rosenbeet bis zur Gehölzgruppe –, die für abwechslungsreiche Eindrücke sorgt. Zumal: Die ständige Präsenz des Flusses ist ein Merkmal dieses schmalen Parks, mit dem kaum ein anderer Magdeburger Park mithalten kann.

Die Elbuferpromenade erstreckt sich auf der Westseite des Flusses durch das Magdeburger Stadtzentrum.
Die Elbuferpromenade erstreckt sich auf der Westseite des Flusses durch das Magdeburger Stadtzentrum.
Fotos (7): Martin Rieß

Im nördlichen Bereich befinden sich auch einige Spielgeräte, an denen sich die jüngsten Besucher austoben können.

Auch in Sachen Barrierefreiheit kann die Elbuferpromenade punkten. Am störendsten ist vielleicht, dass es zu einer Fußgängerbrücke zum Fürstenwall nur Stufen und keine Rampe gibt. An einer weiteren Brücke am Domfelsen immerhin gibt es die Rampe.

Gastronomie: Wirte am Wegesrand

Die Dichte der Gastronomie entlang der Elbuferpromenade ist enorm. Zwischen Buckau und Petriförder und über den eigentlichen Park im Norden hinaus im Wissenschaftshafen gibt es Angebote. Und in der Nachbarschaft gibt es weitere Lokalitäten unterschiedlichster Qualitäten.

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Die Offerten der Wirte reichen auf der Elbuferpromenade und im Umfeld von der Bar am Strand über die Eisdiele bis hin zu edlen Speiseangeboten im Restaurant.

Kunst: Wahrzeichen schraubt sich dem Himmel entgegen

Reich bedacht mit Kunst ist die Elbuferpromenade an nahezu jeder Stelle. Das Kunstmuseum Magdeburg, das den Kunsthunger der Menschen sonst in den Gewölben und Anbauten im Kloster Unser Lieben Frauen versorgt, hat hier einen Teil seines Skulpturenparks etabliert. Plastiken zeigen verschiedene Künstler und verschiedene Sichtweisen auf die Welt der vornehmlich 1970er Jahr.

Wenn schon kein Zeichen für die ganze Stadt, dann immerhin für das Magdeburger Elbufer samt Promenade ist das Fahnenmonument, das nach dem Entwurf von Joachim Sendler geschaffen wurde. Zuerst hatte das Kunstwerk im Jahr 1974 wohl „Monument der Völkerfreundschaft“ heißen sollen – passend zur damals auf „Promenade der Völkerfreundschaft“ getauften Parkanlage.

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Vielleicht lag es ja am Lukashügel neben der Lukasklause. Auf diesem gibt es – neben einem Denkmal für die Opfer der Atombombenabwürfe 1945 in Japan – auch eine Stele der Völkerfreundschaft. Wie auch immer der offizielle Name fürs Monument war: Im Volksmund war oft auch vom „Spirelli“ oder der „Spirale“ die Rede, die sich da in den Magdeburger Himmel schraubt. Im November 2004 sagte Joachim Sendler jedenfalls gegenüber der „Magdeburger Volksstimme“, dass er eine „aufwärts strebende Bewegung“ darstellen wollte.

Das Fahnenmonument ist ein Wahrzeichen der Parkanlage. Ergänzt wurde es nach der Wende durch das heutige Wasserspiel.
Das Fahnenmonument ist ein Wahrzeichen der Parkanlage. Ergänzt wurde es nach der Wende durch das heutige Wasserspiel.
Foto: Martin Rieß

Neben den Bronzen sind es auch die beiden Brunnen – ein Wasserspiel am Fahnenmonument und der Fischbrunnen ein Stück weiter nördlich, die als Hingucker dienen. Und auch Wolfgang Roßdeutscher hatte mit seinen Skulpturen – über allen „Der Fährmann“ auf einer Säule – zur Gestaltung des Parks beigetragen.

Die Stele der Völkerfreundschaft auf dem Lukashügel.
Die Stele der Völkerfreundschaft auf dem Lukashügel.
Foto: Martin Rieß

Zuletzt hatte die Kunst an der Elbuferpromenade aber einen herben Rückschlag erlebt. Mutmaßliche Metalldiebe haben von der Skulptur „Spielende Mädchen“ von Ursula Schneider-Schulz eine Figur abgetrennt. Inzwischen wurde das Kunstwerk demontiert. Dass es nachempfunden und wieder neu aufgestellt wird, ist eher unwahrscheinlich: Von dem Kunstwerk gibt es nämlich keinen für einen Nachguss erforderlichen Abdruck.

Natur: Wenn sich Amsel und Hase gute Nacht sagen

Alte Baumriesen sucht man an der Elbuferpromenade vergebens, ebenso wie Raritäten aus der Flora, die in besonderer Weise schützenswert wären. Immerhin befinden sich südlich der Hubbrücke einige Baumbestände. In den vergangenen Jahren mussten einige der Wohl schon zu Beginn des Parks gepflanzten Bäume gefällt werden, und gerade jetzt scheinen einige Trompetenbäume nicht mehr auf einen grünen Zweig zu kommen.

Doch eine Reihe von Tieren machen sich daraus nicht viel: Dichte Hecken sorgen an einigen Stellen für gute Brut- und Unterschlupfmöglichkeiten für Vögel. Und wie an vielen anderen Stellen der Stadt haben andere Wildtiere nachgezogen: Wer in den Abend- oder Morgenstunden unterwegs ist, wenn viele Menschen noch schlafen, trifft hier immer einmal wieder auf Hasen, die vor sich hin mümmeln und sich die Kräuter auf den Wiesen schmecken lassen.

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Geschichte: Ein grüner Korridor zur Weißen Flotte

Die Elbuferpromenade ist ein junger Park. Grün fürs Vergnügen am Fluss – das wäre in früheren Zeiten undenkbar gewesen. In einer prosperierenden Stadt wie Magdeburg ging es darum, vom Militär nicht mehr benötigte Flächen wirtschaftlich zu nutzen: für Hafen-, Bahn- und Kai-Anlagen, für Speicher, Lager und Fabriken. Doch mit den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg war damit Schluss. Bewusst entschied man sich in der Zeit des Wiederaufbaus dafür, hier eine grüne Oase für die Menschen zu schaffen.

Eine Kanone und Stadtmauern erinnern in diesem Bereich an die militärische Nutzung des Geländes.
Eine Kanone und Stadtmauern erinnern in diesem Bereich an die militärische Nutzung des Geländes.
Foto: Martin Rieß

Mitte der 1970er Jahre war die Anlage fertig und bildete nicht zuletzt eine grüne Brücke für die Menschen, die mit der Weißen Flotte einen Schiffsausflug auf der Elbe unternehmen möchten.

Zukunft: Was die Stadt plant

Ein Kapitel des Stadtentwicklungskonzepts widmet sich der Elbuferpromenade. Insbesondere am schmalen Stück südlich der Strombrücke soll mehr Grün geschaffen, eventuell der Weg ein wenig verbreitert werden.

Wie es sich für einen vielbesuchten Park gehört: Stauden, Sommerblumen und Gehölze wie diese Rosen zeigen ihre Pracht.
Wie es sich für einen vielbesuchten Park gehört: Stauden, Sommerblumen und Gehölze wie diese Rosen zeigen ihre Pracht.
Foto: Martin Rieß

So erreichen Sie die Elbuferpromenade

Bus und Bahn: Von mehreren Stellen der Stadt ist die Elbuferpromenade gut mit dem öffentlichen Personennahverkehr zu erreichen. Nur wenige Schritte von der Elbuferpromenade entfernt befindet sich die Haltestelle Hammersteinweg, die von den Buslinien 46 - dem Schienenersatzverkehr zwischen Heumarkt und Hasselbachplatz - und 59 bedient wird.

Denkmal für die Opfer der Atombombenabwürfe in Japan.
Denkmal für die Opfer der Atombombenabwürfe in Japan.
Foto: Martin Rieß

Die Straßenbahnhaltestellen Planckstraße, Hasselbachplatz, Domplatz, Leiterstraße, Goldschmiedebrücke, Allee- Center und Am Katharinenturm befinden sich in einer Entfernung von 600 Metern bis einem Kilometer. Die Bushaltestelle St. Petri und Wissenschaftshafen (beide Linie 73) befinden sich rund 500 Meter von der Anlage entfernt, und von der Straßenbahnhaltestelle Askanischer Platz sind es rund 100 Meter.

Fahrrad: Zu erreichen ist die Elbuferpromenade von vielen Stellen der Innenstadt auch per Fahrrad. Zudem sind Teile von ihr Teil des Internationalen Elberadwegs. Gegenseitige Rücksichtnahme ist hier angesagt, damit Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern gar nicht erst entstehen.

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Auto: An mehreren Stellen ist die Magdeburger Elbuferpromenade auch mit dem Auto gut zu erreichen. So gibt es in fußläufiger Erreichbarkeit am Klosterbergegarten im Bereich der Sternbrücke über den früheren Elbbahnhof einen öffentlichen Parkplatz. Er war zum Neubau der Sternbrücke über die Elbe angelegt worden, damit die Menschen nicht mehr mit dem Auto in den Stadtpark auf der anderen Seite der Elbe fahren. Doch auch für den Spaziergang auf der Westseite des Flusses ist er eine Option. Ein weiterer Parkplatz befindet sich in Höhe des Petriförders.