Kontrolleure schließen umgehend Bistro und leiten Ermittlungen ein Fuchs in Magdeburger Asia-Imbiss zubereitet
Magdeburg l Lebensmittelkontrolleure haben am Mittwoch bei einer Routinekontrolle einen bereits zubereiteten und ausgenommenen Fuchs im Asia-Imbiss "Bao Viet" im Magdeburger Stadtteil Fermersleben entdeckt und das Bistro umgehend geschlossen.
Die Polizei und das Gesundheitsamt haben sofort die Ermittlungen gegen die vietnamesischen Eigentümer aufgenommen, da der Verdacht besteht, dass auch Gäste in Kontakt mit dem Fleisch gekommen sein könnten. "Wir haben die Reste des Tieres umgehend sichergestellt und an das Landeshygiene-Institut nach Stendal geschickt. Es muss nun erst einmal untersucht werden, ob und welche Krankheiten das Tier hatte", erklärte Dr. Eike Hennig, Leiter des Magdeburger Gesundheitsamtes, auf Volksstimme-Nachfrage weiter. Neben der Gefahr einer Tollwutinfektion bestehe auch die Möglichkeit, dass das Wildtier mit Trichinen befallen sei. Die parasitären Fadenwürmer können gefährliche Erkrankungen auslösen.
Nach EU-Recht ist daher eine Trichinenuntersuchung Pflicht bei für den menschlichen Verzehr bestimmtes Fleisch. Da der Verzehr von Füchsen nach der Lebensmittelhygiene-Verordnung als hundeartige Tiere ohnehin verboten ist, dürfte es auch keinerlei Kontrolle durch einen Fachmann gegeben haben, vermuten die Lebensmittelkontrolleure. Woher das Tier stammt, von einem Jäger oder von einem Unfall aus dem Straßengraben, konnte noch nicht geklärt werden. Hier prüft die Polizei, ob ein Diebstahl des Wildes (im Fall eines Unfalls) oder sogar Wilderei vorliegt. Gegenüber den Lebensmittelkontrolleuren gaben die Bistro-Betreiber an, dass sie den Fuchs nur zum "Eigenbedarf" geschlachtet haben und selbst essen wollten. Der Leiter des Magdeburger Gesundheitsamtes sprach von einem Lebensmittel-Hygieneverstoß, den er so bisher noch nicht erlebt habe.