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Worte aus der Kirche Gedanken zum Sonntag: Spenden für die Armen?

Mit ihren persönlichen Gedanken melden sich Christen in Magdeburg am Sonntag zu Wort. Diesmal Pater Andreas O. Praem.

17.03.2024, 08:00
Viele Menschen wollen Gutes tun und anderen helfen. Geld zu spenden ist eine Möglichkeit. Dabei zählt jeder Beitrag, und was auf den ersten Blick wenig erscheinen mag, kann viel bewirken.
Viele Menschen wollen Gutes tun und anderen helfen. Geld zu spenden ist eine Möglichkeit. Dabei zählt jeder Beitrag, und was auf den ersten Blick wenig erscheinen mag, kann viel bewirken. Foto: Jens Kalaene/dpa

Uns begegnen zur Zeit sozusagen auf Schritt und Tritt Aufrufe für Spenden für notleidende Menschen. In allen Medien, auf den Plakatwänden und in den Kirchen. Und das ist ja auch nicht verwunderlich angesichts des Zustands unserer Welt: Krieg in der Ukraine, Krieg im Gazastreifen, Drogenkriege in Südamerika, Bürgerkriege in Afrika, korrupte und unfähige Politiker, brutale Clans und mehr.

Und immer sind es die Zivilisten, die einfachen Leute, die am meisten darunter leiden müssen, die, die gar nichts dafür können. Und so gibt es tatsächlich Hunger und Armut an vielen Stellen der Welt, und fast immer ist das Übel menschengemacht.

Aber bei welcher Aktion sollen wir spenden, welchem Aufruf folgen? Die meisten werden sicher seriös sein und verdienen unser Vertrauen. Wir haben also die freie Wahl, welchem Spendenaufruf wir folgen. Wir können natürlich auch gar nichts machen, das aber steht doch wohl nicht ernsthaft zur Diskussion, oder?

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Die katholische Kirche lädt an diesem Wochenende in allen ihren Kirchen Deutschlands die Gläubigen ein, für die Misereor-Kollekte zu spenden, ihr Fastenopfer zu geben. So wie „Brot für die Welt“ in der evangelischen, so ist „Misereor“ in der katholischen Kirche die Aktion zur Bekämpfung der Armut in der Welt.

In diesem Jahr geht es besonders um die Kleinbauern in Kolumbien. Mein älterer Bruder hat den größten Teil seines beruflichen Lebens bei Misereor verbracht, in Indien und vor allem in Südamerika. Ich weiß darum aus erster Hand, wie effizient diese Aktion arbeitet. Misereor betreibt keine Mission, sondern Hilfe für die Armen, aber sie arbeitet oft mit christlichen Gemeinden vor Ort zusammen, weil sie dort sehr gute Kontakte zu den Menschen und beste interne Informationen für ihre Arbeit haben.

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Das ist einer der Gründe, warum man sich tatsächlich darauf verlassen kann, dass die Spenden auch dort ankommen. Ich habe also keine Hemmungen, für diese Kollekte mit gutem Grund zu werben.

Aber wie auch immer: Als Fastenopfer nicht nun auf dieses oder jenes zu verzichten, was ja meistens auch gut für uns selber ist, sondern eine Spende für die Ärmsten der Armen zu machen, das ist auf jeden Fall ein sinnvolles Fastenopfer.

Die Fastenzeit dauert ja noch zwei Wochen. Bis Ostern ist noch ein bisschen Zeit. Zeit für ein sinnvolles Fastenopfer.