Meteorologisch harmloses Unwetter wird im Nordwesten der Stadt zur Gefahr für Leib und Leben Glück im Unglück des Gewittersturms: Familie übersteht Blitzeinschlag im Haus
Nach den teils heftigen Gewittern am Wochenende über Magdeburg ziehen die Rettungskräfte eine positive Bilanz. Größere Schäden gab es nicht. Eine Familie hatte Glück im Unglück. In ihrem Haus schlug der Blitz ein. Verletzt wurde niemand.
Magdeburg l Der Sonnabend hatte es mit seiner schwül-warmen Luft praktisch angekündigt: Irgendwann würde es blitzen und donnern, die Frage war nur, wann. Um Punkt 2 Uhr in der Nacht war es so weit. Von Westen her zog eine Gewitterfront über die Stadt und verwandelte die laue Sommernacht in ein tobendes Spektakel. Blitze erhellten den dunklen Himmel. Donner störte mitten in der Nachtruhe. Kurzer, aber heftiger Regen prasselte auf die staubigen Dächer der Stadt. Viele Magdeburger waren um ihren Schlaf gebracht. "Meteorologisch war das Gewitter allerdings nichts Besonderes", konstatierte gestern Gunter Claus von der Magdeburger Station des Deutschen Wetterdienstes. "Das war nur ein leichtes Gewitter."
Eine Familie aus dem Magdeburger Nordwesten wird das wohl anders bewerten. Sie hatte Glück im Unglück. Kurz nach Beginn des Gewitters schlug bei ihr im Einfamilienhaus der Blitz ein. Manfred Haase von der Magdeburger Feuerwehr: "Der Blitz war über das Dach in die Stromleitung des Gebäudes eingetreten und ebenerdig durch eine Stromverteilung ausgetreten. Im Schlafzimmer wurde in der Nähe der Steckdosen Putz von der Wand abgesprengt." Die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon. Sie wurden vorsorglich vom Rettungsdienst untersucht, waren aber nicht verletzt worden. Der Schaden am Gebäude wird nun durch einen Gutachter ermittelt. Das Gewitter selbst hatte mit 3,2 Litern Niederschlag pro Quadratmeter seinen Schwerpunkt noch nicht einmal über Magdeburg. Die Zelle zog nördlich an der Landeshauptstadt vorbei. Colbitz registrierte 14 Liter Niederschlag, Gardelegen sogar 18 Liter.
Die starke Gewitterneigung der vergangenen Tage hatte ihre Ursache in unterschiedlichen Luftströmungen. Kühlere Luft aus dem Nordwesten Europas traf sich über Deutschland mit feuchtwarmer Luft aus dem Mittelmeerraum. Die Folge waren Blitz, Donner und schwülwarme Umgebung.
Heute soll sich die Situation entspannen. Gunter Claus: "Wir rechnen mit Temperaturen um die 22 Grad. Danach wird es wieder wärmer, Mittwoch 25 Grad, Donnerstag 26-27 Grad." Wie groß die Gewittergefahr sein wird, lässt sich noch nicht sagen. Mit Regenschauern muss immer wieder gerechnet werden.
Guten Tag, Magdeburg