Gründung 1924 in Magdeburg 100 Jahre Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold: Bundeswehr-Serenade auf dem Magdeburger Domplatz
Vor genau 100 Jahren wurde die Organisation "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold" in Magdeburg gegründet. Was es damit auf sich hat und was auf dem Domplatz am 22. Februar geplant ist.
Magdeburg/DUR. - Am Donnerstag, dem 22. Februar, feiert das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold sein 100-jähriges Bestehen vor dem Landtag Sachsen-Anhalts auf dem Magdeburger Domplatz.
Höhepunkt der Veranstaltung ist unter anderem eine sogenannte Serenade der Bundeswehr mit dem Heeresmusikkorps Kassel. Dabei werden laut Aussagen der Bundeswehr auch Teile des Wachbataillons des Bundesministeriums der Verteidigung antreten.
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Serenade in Magdeburg: Was ist das?
Eine Serenade ist eine feierliche Militärzeremonie. Unterschiede gibt es zwischen personenbezogenen und anlassbezogenen Serenaden. Bei der auf dem Magdeburger Domplatz werden im Fackelschein drei Musikstücke und die Nationalhymne in angetretener Ehrenformation gespielt.
Generell ist eine Serenade zusätzlicher Teil eines großen Zapfenstreiches. Dieser wird laut Bundeswehr immer am Abend durchgeführt. Er umfasst die vier Elemente Aufmarsch, Serenade, Musikfolge und Ausmarsch.
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Warum wurde das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold in Magdeburg 1924 gegründet?
Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold setzt sich seit 100 Jahren für den Schutz der parlamentarischen Demokratie ein. Gegründet wurde es 1924 in Magdeburg, während der Zeit der Weimarer Republik.
Diese frühe Form der Demokratie in Deutschland stand auf wackeligen Beinen. Links- und rechtsextremistisches Gedankengut standen auf der Tagesordnung. Mit dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold wollten die Demokraten etwas entgegensetzten. Die Organisation bewegte die Massen, bis zum Verbot nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933.
Vor allem Bürger aus der SPD, der liberalen Deutschen Demokratischen Partei und der katholischen Zentrumspartei siedelten sich in dem Bündnis an. In Magdeburg gab es laut dem Bundesvorsitzenden des Reichsbanners, Fritz Felgentreu, damals eine starke industrielle Basis. Viele Menschen seien in der SPD und der Arbeiterklasse verwurzelt gewesen, daher die Gründung in Magdeburg.
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Das Reichsbanner-Jubiläums-Programm in Magdeburg am 22. Februar:
8.30 Uhr bis 9.15 Uhr: Ökumenische Morgenandacht
Dom St. Mauritius und Katharina zu Magdeburg. Mit Regionalbischof Dr. Dr. h. c. Johann Schneider und Domkapitular und Pfarrer Daniel Rudloff.
11 Uhr bis 12 Uhr: Pressegespräch
Landespressekonferenz Sachsen-Anhalt. Übertragung im Live-Stream auf dem YouTube-Kanal der LDK.
13 Uhr: Ausstellungseröffnung
Ausstellungsflur im Erdgeschoss des Landtages von Sachsen‐Anhalt „Für Freiheit und Republik! Das Reichsbanner Schwarz‐Rot‐Gold im Kampf für die Demokratie 1924─1933“. In Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte "Deutscher Widerstand".
14 Uhr: Festakt (geschlossene Veranstaltung)
Plenarsaal des Landtages von Sachsen‐Anhalt. Hauptredner: Professor Dr. Benjamin Ziemann, Universität Sheffield. Musikalische Umrahmung durch das Blechbläserquartett der Magdeburger Dombläser. Übertragung per Livestream auf der Internetseite des Landtags.
16 Uhr: Einweihung der Reichsbanner‐Gedenkstele
Domplatz. In Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand Kranzniederlegung und Gedenken der Gefallenen.
18 Uhr: Militärische Ehren, Serenade
Domplatz. Mit dem Heeresmusikkorps Kassel.