Bürgerinitiative: Bemühungen gelohnt, aber Probleme noch nicht gelöst /Zusammenkunft mit Umweltamt Grundwasser: Furtlake-Debakel auf Dringlichkeitsliste
Berliner Chaussee l Die Ertüchtigung von Furtlake/Steingraben und damit die Verbesserung der Situation in der Gegend an der Berliner Chaussee gehört zu den fünf Schwerpunktaufgaben des Grundwassermanagements im Land. Umweltminister Aeikens hat für Magdeburg dieses Gebiet und den betroffenen westelbischen Raum auf die Dringlichkeitsliste gesetzt. Wie Klaus-Dieter Arendt und Prof. Wolfgang Herms, Bürgerinitiative Furtlake/B1, gestern sagten, habe ihnen der Minister persönlich verkündet, dass von 30 Millionen Euro für die Behebung der enormen Probleme auch Magdeburg partiziepieren könne. Die Bürgerinitiative fordert jetzt, Geld aus diesem Fördertopf u. a. für Planungen zum Bau des Schöpfwerkes am Steingrabensiel (verlängerte Furtlake) zu verwenden. Die Anlage, die angestautes Wasser in die Umflut pumpen wird, sollte längst gebaut werden. Erst dann könne das Grundwasserproblem nachhaltig gelöst werden, sagten Arendt und Herms. Dazu gehöre die Sicherung des Steingrabensiels mit Spundwänden, um den Bewohnern der Gegend Schutz vor einem Deichbruch am Umflutkanal zu bieten.
Die Bürgerinitiative hatte sich im Vorjahr wegen des extremen Grundwassers gebildet. Massenhaft wurden Keller der Anwohner geflutet. Von der Stadt und vom Land hatten sich die Bürger allein gelassen gefühlt. Die Grabenberäumung war vernachlässigt worden. Mit weit über 800 Unterschriften brachten Anwohner ihren Unmut zum Ausdruck. Mit ihren Aktivitäten hatte die Initiative im August 2011 eine Grundreinigung der Furtlake durchgesetzt. In der Folge sei das Grundwasser um 48 Zentimeter gefallen, sagte Klaus-Dieter Arendt. Ein Riesenerfolg, aber keine dauerhafte Lösung. Derzeit befinde sich das Grundwasser mit dem Anschwellen der Elbe wieder im Ansteigen, erklärte Prof. Herms. Inzwischen habe man ein offenes Ohr bei den Behörden gefunden, die Zusammenarbeit mit den Behörden sei gut. In Kürze gebe es eine Zusammenkunft mit dem Umweltamt, hieß es.
Die Probleme seien längst nicht gelöst, sagten die beiden Aktivisten der Bürgerinitiative. Steingraben mit Siel müsse saniert, das vorhandene Kontergefälle beseitigt und das Schöpfwerk gebaut werden. Die Stadt habe Fördermittel dafür beantragt, wussten sie. Eine offizielle Bestätigung erhielt die Volksstimme auf eine gestrige Anfrage nicht. Sie ist für heute angekündigt, auch zum Bautermin für das Schöpfwerk.