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Gut geflirtet ist schon halb gewonnen: Expertin gibt Tipps für erste Annäherung

13.12.2012, 15:09

Auf der Jugendseite vergangene Woche haben wir euch versprochen, uns heute um das Thema Flirten zu kümmern. Wie kommt man am besten bei seinem oder seiner Auserwählten an? Erste Erkenntnis: Die meisten Jugendlichen flirten mit einem Lächeln.

Magdeburg l Jeder hat es schon einmal erlebt: Man findet jemanden sehr interessant und würde sie oder ihn am liebsten kennenlernen. Viele trauen sich dann nicht, sich dem anderen zu nähern und lassen sich von der eigenen Schüchternheit hemmen. Sofort schießen einem etliche Fragen in den Kopf: Was soll ich sagen? Wie wird der andere reagieren? Was ist, wenn ich einen Korb kriege? Das ist falsch, denn hinterher ärgert man sich vielleicht, dass man keinen Versuch gewagt hat.

In solchen Momenten sollte man nicht schüchtern sein, um herauszufinden, ob der andere auch wirklich so viel eigene Aufmerksamkeit verdient. "Grundsätzlich ist die eigene Grundhaltung sehr wichtig: Man sollte sich nicht so viele Gedanken drüber machen, was der andere über einen denken könnte, sondern lieber neugierig darauf sein, was er/sie für ein Mensch ist", empfiehlt Flirt-Expertin Nina Deißler. Doch wie flirte ich am besten?

Was man beim ersten Eindruck denkt, hat Einfluss auf die eigene Ausstrahlung und die macht fast 90 Prozent vom ersten Eindruck aus. "Wenn ich also denke ,Oh je - was soll ich nur tun\' wirke ich vermutlich ängstlich und unsicher. Aber wenn ich denke ,Hey, wer bist Du denn\' wirke ich interessiert", erklärt die Flirt-Expertin. Eine gute Methode für unsichere Menschen ist die "Salami-Taktik". Hierbei nähert man sich dem anderen Stückchen für Stückchen. Dabei sollte man zuerst Blickkontakt aufnehmen, an etwas Positives denken und den anderen anlächeln. Beim Vorbeigehen kann man eine kurze Bemerkung oder ein Kompliment fallen lassen, aber ohne eine Reaktion abzuwarten. "Wenn die interessante Person auf all das nett und freundlich reagiert, sollte man noch einmal Blickkontakt aufnehmen und dann sie oder ihn ansprechen", erklärt Nina Deißler.

Fakt ist, wer einen Menschen kennenlernen will, der muss seine Scheu überwinden. Bei großer Schüchternheit kann ein Rollenspiel helfen, weiß Beate Friese, die Pädagogin von der Nummer gegen Kummer. "Es kann förderlich sein, mit den eigenen Freunden so zu tun, als sei man jemand anders. Diese Erfahrungen aus dem Schauspielern können beim Ansprechen einer fremden Person hilfreich sein." Jugendliche, die sich trotzdem nicht trauen, sollten ihre Freunde beim Flirten einbeziehen und entweder gemeinsam auf jemanden zugehen oder sich "verkuppeln" lassen.

Aber nicht nur persönlich kann geflirtet werden. Soziale Netzwerke können auch hier eine wichtige Rolle spielen. Benny kannte Sabrina bereits aus der Schule, aber hat sich nicht getraut, sie direkt anzusprechen. Den ersten Schritt machte der 17-Jährige deshalb über Facebook. Die Flirt-Expertin rät von solchen Flirtoffensiven ab, weil man sich schnell blamieren könne und das auch noch öffentlicher als einem lieb sei. Im Fall von Benny und Sabrina nahm der Flirtversuch ein gutes Ende. "Ich habe mich gefreut, dass er mir geschrieben hat und fand ihn damals auch süß", erzählt die 15-jährige Sabrina Schenk. Nach einigen Nachrichten lernten sie sich auch persönlich kennen und sind nun schon seit anderthalb Jahren ein glückliches Paar.

Die Jugendzeitschrift Bravo fragte einmal bei 1447 Jugendlichen nach den Flirtvorstellungen. Auf die Frage "Wie hätte ein Mädchen oder Junge eine Chance bei dir?" entschied sich die Mehrheit für wiederholtes Anlächeln. Es zeigt, wie wichtig es ist, dem anderen die richtigen Signale zu senden. Deshalb rät auch Nina Deißler: "Wenn dir nichts einfällt, was du sagen könntest, dann sag doch einfach ,Hallo!\' - das ist immer noch besser als nichts!"

Übrigens: Auf unserem Herzfoto seht ihr Sabrina Schenk und Benny Jordan. Beide sind seit einem Jahr und fünf Monaten glücklich verliebt. Benny hat Sabrina damals eine Nachricht geschrieben.

Foto: Madlen Schäfer