Privatschule Gymnasium kostet 9 Millionen Euro
Zum Schulstart 2018/19 wird es in Magdeburg ein neues Gymnasium geben. 9 Millionen Euro wird die Neugründung den Träger kosten.
Magdeburg l Wo genau das neue Internationale Stiftungsgymnasium Magdeburg nun eröffnet wird, hat Klaus Roth auch auf der gestrigen Pressekonferenz noch nicht verraten. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Evangelische Jugendhilfe als Träger der künftigen Schule sagte aber, dass es zwei optimale Standorte geben würde, eine ehemalige Schule und ein weiteres Objekt. Beide in fußläufiger Entfernung zur Dreisprachigen Grundschule in der Peter-Paul-Straße, wie er erklärte.
Fest steht aber, wie viel Geld in die Neugründung zum Schuljahresbeginn 2018/19 investiert werden soll. 9 Millionen Euro wird das die Stiftung kosten, sagte Roth. Seine Hoffnung für eine Kostensenkung beruht auf politischen Veränderungen, die derzeit gerade angestoßen werden und die die Abschaffung der dreijährigen „Probezeit“ für Privatschulen als Ziel hat. „Es ist unsere 4. Schule. Wir haben also schon dreimal bewiesen, dass wir eine Schule gründen können. Wir haben schon dreimal geblutet“, sagte Roth.
Ganz verwunden hat er noch nicht die Absage des Magdeburger Stadtrats. Eigentlich wollte die Stadtverwaltung das benachbarte Schulgebäude der Stiftung für die Neugründung zur Verfügung stellen. „Wir hätten einen wunderbaren Campus geschaffen“, ist er sich sicher. Doch die Stadträte sahen dringenden Eigenbedarf und versagten dem Kaufbeschluss die Zustimmung. „Wir standen bei null“, verdeutlichte der Stiftungsvorsitzende. Innerhalb eines halben Jahres wurde ein neuer Plan gefasst.
Der künftige Schulleiter Mike Keune erklärte zum Konzept: „Wir wollen unsere Schüler auf eine globalisierte Welt vorbereiten.“ So werde es kein Computerfachkabinett geben, sondern ein Gerät in der Hand jedes Kindes. Wenn das Gymnasium bis zur 12. Klasse aufgewachsen ist, werden 450 Schüler und bis zu 45 Lehrer dort lernen und lehren.
Ein Teil der Pädagogen werden Muttersprachler aus dem englisch- und französischsprachigen Ausland sein. Denn eine weitere Säule des Bildungskonzepts wird auch wie schon an der Dreisprachigen Grundschule die Immersion sein. Dabei wird im Schulalltag so viel wie möglich auf Englisch oder Französisch gesprochen.
Das Stiftungsgymnasium wird als Ganztagsschule von 7 bis 17 Uhr geöffnet sein. Für die 5. und 6. Klassen wird zudem ein Hort angeboten. Es sind enge Kontakte zur Otto-von-Guericke-Universität sowie Hochschulen im Ausland vorgesehen. Zum Start wird es eine Französisch- und zwei Englisch-Klassen geben, eine davon speziell für Quereinsteiger ohne die sprachliche Vorbildung der Dreisprachigen Grundschule. Deren Schüler haben bei der Auswahl zudem Vorrang, sagte Roth.