Verein eröffnet neuen Standort Hier werden in Magdeburg bald Lebensmittel gerettet und kostenlos verteilt
Der Verein „AllesRetter“ eröffnet in Magdeburg einen neuen –seinen mittlerweile achten – Standort. Doch dieser soll sich gravierend von den anderen unterscheiden. Was geplant ist und wann er eröffnet.
Magdeburg. - Kistenweise stapeln sich die Lebensmittel auf dem Tisch: Brötchen, Gemüse, Süßigkeiten und mehr. Der Verein „AllesRetter“ sammelt seit mittlerweile fünf Jahren Waren von Supermärkten, Bäckereien und mehr zusammen, die nicht gekauft und sonst im Müll landen würden, und vergibt sie kostenfrei an die Anwohner der Stadtteile. Von Montag bis Samstag verteilt der Verein die Lebensmittel, täglich an einem anderen ihrer festen Standorte.
Lebensmittel für umsonst: Magdeburger Verein eröffnet neuen Standort
Nun hat der Verein einen neuen Standort in Ostelbien gefunden. In der Berliner Chaussee 43 sollen ab Mitte November nicht nur ein Mal, sondern zwei Mal in der Woche die Türen für Anwohnerinnen und Anwohner geöffnet werden.
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Bereits am 5. Oktober hatte der Verein mit einer kleinen Feier seinen Einzug gefeiert und noch in derselben Woche zweimal Lebensmittel verteilt. Doch dann war es auch schon erst einmal wieder vorbei: Wie der Verein und die Vormieterin des Standorts mitteilen, hatte es vertragliche Unstimmigkeiten gegeben, weshalb der Plan, den Verein um diesen Standort zu erweitern, für mehrere Tage erst einmal auf Eis gelegt wurde. Doch diese Unstimmigkeiten seien nun aus der Welt geschafft, berichtet Vereinsgründerin Sybille Matthes.
Magdeburg: Verein rettet Lebensmittel und verteilt sie kostenlos
Bis zu 40 Kisten bringen die Vereinsmitglieder täglich zu den verschiedenen Standorten. Dennoch hat Sybille Matthes den Eindruck, dass die Menge der abgeholten Waren in den letzten Wochen zurückgegangen ist. Woran das genau liegt, könne sie jedoch nicht sagen.
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Täglich fährt das Team mit etwa 15 der etwa 140 Freiwilligen zu knapp 40 Supermärkten. Anders als bei der Tafel müssten Besucherinnen und Besucher hier keinen Bedürftigkeitsnachweis vorlegen. Und die Nachfrage sei hoch, sagt sie. Umso mehr freue sie es, dass sie neben ihrem Standort im Kulturzentrum „Guck Mal!“ in der Babelsberger Straße in Cracau nun noch mehr Menschen im ostelbischen Gebiet erreichen können.
Lebensmittel und Begegnungscafé an neuem Standort in Magdeburg
„Ich würde gern wieder mit Kindern nähen oder mit ihnen aus den geretteten Lebensmitteln kochen. Oder unsere Friseur-Aktion wieder aufleben lassen. All das haben wir schon einmal gemacht, das ist jedoch etwas eingeschlafen.“ Auch zusammen Kaffee trinken oder Karten spielen könne sie sich vorstellen. „Einfach zusammenkommen und sich treffen. Ich möchte nicht, dass irgendjemand alleine zu Hause sitzt“, erklärt sie ihre Motivation.