Hochschule Das Frösi lebt wieder
Kurz vor dem Aus stand das Studentencafé Frösi auf dem Hochschulcampus in Magdeburg. Nun steht fest: Das Frösi konnte gerettet werden.
Magdeburg l Eine entwendete Bargeldkasse mit einem Inhalt von rund 2.200 Euro stellte das Café Ende letzten Jahres vor eine finanzielle Notsituation. Denn das Frösi wird von einem Studentenverein betrieben und arbeitet rein kostendeckend, um die Preise der angebotenen Speisen und Getränke studentenfreundlich zu gestalten. Rücklagen gab es daher keine, so dass die Idee zur Spendenaktion entstand.
Über Facebook und Aushänge in der Hochschule wurde auf den Diebstahl – der zwar zur Anzeige gebracht wurde, aber bis heute nicht aufgeklärt werden konnte – und die Spendenaktion aufmerksam gemacht. Und tatsächlich füllte sich die auf dem Tresen des Cafés aufgestellte Box. Ende Dezember, nachdem die Buchhaltung gemacht wurde, stand dann endlich fest: Das Frösi bleibt bestehen!
„Wir hätten nicht mit so viel Unterstützung gerechnet“, gesteht Anke Weinreich. Denn sogar ehemalige Mitarbeiter, die schon lang nicht mehr in Magdeburg leben, haben von der finanziellen Schieflage erfahren und gespendet. Auch viele Dozenten, sowie Fachschaftsräte und Studentenrat unterstützten das Café finanziell.
Auf Anstoß eines Dozenten organisierten einige Studies einen Kuchenbasar vor der Mensa und stellten die Einnahmen dem Frösi zur Verfügung. Der Kaffee-Lieferant schenkte dem Frösi sogar eine Kiste seiner Ware. „Eine tolle Geste“, findet Anke Weinreich. Und auch Handballeuropameister Finn Lemke, der an der Hochschule im ersten Semester Soziale Arbeit studiert, unterstütze das Frösi im Kampf gegen die Pleite großzügig.
Um ihr Café zu erhalten, verzichteten die Mitarbeiter zudem zeitweise auf ihren Lohn, der ihnen dank der erfolgreichen Spendenaktion später jedoch bezahlt werden konnte. „Das Frösi ist eine Einrichtung, die Campusleben und -kultur fördert. Das wollten wir einfach nicht verlieren“, erklärt Anke Weinreich, die im Café arbeitet, diese Entscheidung.
Um einen erneuten Diebstahl zu verhindern, hat der Verein ein neues Sicherheitskonzept ausgearbeitet. Denn nur kurz nach dem Diebstahl der Bargeldkasse gab es dann einen Einbruch in die Räumlichkeiten. Glücklicherweise wurde nichts entwendet. Täter konnten allerdings nicht ermittelt werden, da keine Fingerabdrücke hinterlassen wurden.
„Mittlerweile ist das Frösi finanziell wieder gut aufgestellt“, freut sich Anke Weinrich über den Erfolg der Spendenaktion. Der Verein hat das Angebot im Café ausbauen können und veranstaltete im Januar eine Party und dankte seinen Spendern mit einem Gratis-Schnaps. Auch eine Quiznight, die dann Ende Januar erstmals stattfand, soll neben den regelmäßigen Frösi-Partys etabliert werden.
Nicht nur die Cafébetreiber sind froh über die Chance, das Frösi als Alternative zur Mensa weiterhin betreiben zu können. Auch Studenten und zahlreiche Hochschulangestellte freuen sich. So zum Beispiel Dozent Prof. Berthold Petzinna, der ebenfalls spendete und sich seinen Kaffee im Frösi nach der überstandenen Notsituation auch weiterhin schmecken lassen kann.