Hochwasserschutz Wo Wildschweine an Magdeburgs Deich wühlen
Am Deich bei Magdeburg Cracau haben Wildschweine ihre Spuren hinterlassen. Die Wildschweinpopulation wird von Jägern darum beobachtet.
Magdeburg l Am Deich zwischen Cracau und Prester wüten wieder verstärkt Wildschweine – aufgeworfene Erde an mehreren Stellen entlang des Weges zeugen davon. Die Funktion der Deiche ist jedoch durch die Stellen nicht gefährdet, beruhigt Ronald Günther vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW): „Solche kleineren Stellen werden fachgerecht beseitigt und führen bei Hochwasser im Normalfall nicht zu Problemen.“
Anders sehe es aus, wenn gleich mehrere Hektar „umgepflügt“ würden, denn dann fehle die schützende Grasnarbe. „Dies kann durchaus zu Problemen bei der Deichverteidigung und damit auch für die Deichsicherheit führen“, sagt Günther. Um das zu verhindern und Schwarzwild vom Deich fernzuhalten, stünden die Mitarbeiter des LHW in Kontakt mit den zuständigen Jägern.
„Jeder, der aufmerksam auf den befestigten Deichwegen um Magdeburg wandert oder radelt, wird dort den einen oder anderen Hochsitz festgestellt haben, der genau diesem Zweck dient“, erklärt Günther. Ganz verhindern ließen sich Schäden jedoch nicht. „Wir bleiben dran“, verspricht Günther. Kreisjägermeister Gerd Petzoldt wundert es nicht, dass die Wildschweine gerade jetzt, im Frühling, wieder sehr aktiv sind. „Diese Tiere gehören sicher zur Population, die ständig zwischen Stadtpark und Kreuzhorst hin- und herwechselt und nunmehr im Frühling auf der Suche nach tierischem Eiweiß ist“, sagt er.
Sie würden besonders an den feuchtesten Stellen des Dammes nach Engerlingen und Würmern suchen. Und das seien vor allem die Bereiche an der Kante des Fahrstreifens, wo das Regenwasser versickert. Um die Population unter Kontrolle zu halten, würden bei sogenannten Pirschgängen und Einzelansitzen in unregelmäßigen Abständen und in Zusammenarbeit mit Ordnungsamt und Polizei einzelne Tiere aus den Rotten erlegt.
„Jagdlich wird sowohl im Stadtpark als auch in diesem Bereich sehr sensibel vorgegangen, um die Gefährdung der Bevölkerung auszuschließen“, so Petzoldt.