Schulsanierung Hoffnung für Editha-Gymnasium in Magdeburg
Das Editha-Gymnasium Magdeburg platzt aus allen Nähten. Schüler und Lehrer erläuterten Oberbürgermeister Lutz Trümper die Probleme.
Magdeburg l Eine gehörige Portion Unzufriedenheit hat Schüler des Magdeburger Editha-Gymnasiums in die Sprechstunde von Oberbürgermeister Lutz Trümper geführt. Sie luden ihn zu einem Besuch in das sanierungsbedürftigen Gebäude am Lorenzweg in Magdeburg ein. Am 15. Januar 2018 machte das Stadtoberhaupt sein Versprechen wahr und besuchte die Schule.
Durchs Gebäude wurde er von Schulleiterin Katja von Hagen und den Siebtklässlern Leandra Bergmann, Erik Holstein und Leonie Schmidt geführt. Leonie Schmidt berichtete: „Als wir im Rathaus waren, war die Lage dem Oberbürgermeister ja durchaus bekannt. Dennoch war uns wichtig, ihm die Lage hier vor Ort zu erläutern.“
In der Mensa berichtete Erik Holstein: „Der Platz reicht auch hier hinten und vorn nicht. Wir essen in Schichten.“ Morgens, wenn der Raum auch genutzt werden kann, nutzt diese Regelung aber auch nichts.
Bei einem Abstecher in den Chemieraum ging es um die Reaktion von Alkenen. Chemielehrer Benjamin Beneke zeigte dazu ein Video. Er sagte: „Leider können wir viele Experimente nicht zeigen.“ Ein Grund: Der Abzug, der bei einer Reihe von Experimenten genutzt werden muss, funktioniert nicht. Ohnehin ist die Anlage durch die Tafel versperrt. Da es keine stationäre Gasversorgung gibt, müssen Gaskartuschen genutzt werden. Von diesen sind aber nur acht in einem Klassenraum zugelassen, so dass nur in großen Gruppen gearbeitet werden kann. Benjamin Beneke berichtete: „Das wird gerade in den oberen Klassen ärgerlich, da die Schüler in der Abiturprüfung auch praktische Aufgaben erledigen müssen.“ Und dazu brauchen die Schüler eben Übung.
Lutz Trümper meinte: „Die Ausstattung der Klassen hat mit den baulichen Dingen nichts zu tun. Da müssen wir schnell Lösungen finden.“ Denn nicht allein im Chemieraum fehlt es an der Ausstattung. Ähnlich sieht es im Bereich Physik aus. Schulleiterin Katja von Hagen: „Wir bemühen uns von Beginn an um die Ausstattung – allerdings verfügen wir eben auch nur über ein begrenztes Budget.“
Nach dem Besuch sagte Erik Holstein: „Es ist gut, dass sich Lutz Trümper hier ein Bild vor Ort gemacht hat.“ Leandra Bergmann ergänzte: „Gut, dass er die teilweise schlechten Bedingungen gesehen hat, mit denen wir hier klarkommen müssen.“ Und Leonie Schmidt meinte: „Wir haben gesehen, dass das Interesse an unserer Schule seitens der Stadt vorhanden ist. Und wir hoffen, dass es jetzt schnellstmöglich weitergeht.“
Lutz Trümper betonte, dass es an ihm nicht liegen soll: „Wir warten darauf, dass der Fördermittelbescheid in Kürze eintrifft. Erst dann dürfen wir mit den weiteren Planungen fortfahren.“ Mit der sich anschließenden Bauzeit dürften die ersten beiden Gebäude der Schule erst im Laufe des Schuljahres 2020/21 fertig sein.
Dabei drängt die Zeit schon jetzt, wie Katja von Hagen berichtete. Ursprünglich war geplant, dass ihr Gymnasium vierzügig läuft. Doch da in dem einzigen nutzbaren Gebäude des Schulkomplexes am Lorenzweg die Räume inzwischen knapp werden, ist zunächst nur eine Dreizügigkeit angesagt. Und das bedeutet, dass auch im Editha-Gymnasium voraussichtlich Interessenten, die hier ihr Abitur machen möchten, abgesagt werden muss.
Anders als ursprünglich geplant, soll das jetzt genutzte dritte Gebäude wohl doch nicht abgerissen werden. Angesichts steigender Schülerzahlen in ganz Magdeburg ist seine Sanierung nach dem Umzug der Klassen inzwischen eine Option.