Haltestellen-Ärger Hoffnung: Kommt diese Bushaltestelle in Magdeburg bald zurück?
Der Wegfall eines Bushaltepunkts „Am Kirschberg“ in Magdeburg sorgte für Kritik. Doch die Außerbetriebnahme hatte keine Genehmigung. Was die Stadt jetzt plant.

Magdeburg - Seit Anfang Februar dürfen die Busse der Linie 66 in Fahrtrichtung Bördepark nicht mehr „Am Kirschberg“ in Sohlen stoppen. Aus Sicherheitsgründen ist der dortige Haltepunkt außer Betrieb genommen worden. In die andere Fahrtrichtung wird die Haltestelle angefahren (Volksstimme berichtete). Die Anordnung kam aus der Straßenverkehrsbehörde. Grundlage seien wiederholte Beschwerden über eine fehlende Aufenthaltsfläche gewesen, hieß es aus dem Rathaus.
Der Haltepunkt lag nämlich direkt an der Fahrbahn. Gewartet wurde daher auf einem Grünstreifen. Darüber hinaus fehle es an einem gesicherten Gehweg, der zum Haltebereich hinführt.
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Kein Halt: 500 Meter Fußweg
Ersatzweise mussten Fahrgäste, darunter auch Grundschüler, bis zum nächstgelegenen Haltepunkt „Unter der Wiesche“ laufen. Das sind bis zu 500 Meter. Nach dem Volksstimme-Bericht hat sich etwas getan, wie Robin Burek vom ADFC berichtet. Er hat sich mit einem Schreiben – genauer mit einer Fachaufsichtsbeschwerde – an das Landesverwaltungsamt gewandt.
Dieses antwortete ihm: „Die Anordnung zur Entfernung des Haltestellenzeichens war ohne die erforderliche Zustimmung der Landeshauptstadt Magdeburg als Genehmigungsbehörde und Aufgabenträger nach dem Personenbeförderungsgesetz erfolgt.“ Auch nachträglich sei keine Zustimmung erteilt worden.
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Tempolimit: 30er Zone soll kommen
Die Straßenverkehrsbehörde wird „die entsprechende Aufnahme in den Fahrplan veranlassen“, heißt es. Noch ist die Haltestelle gesperrt. Das beschäftigt die Anwohner im Stadtteil, wie Hans-Joachim Döll auf Nachfrage erklärt. Er ist Sprecher der AG Gemeinwesenarbeit (GWA) Beyendorf-Sohlen. „Hier sollte der Mensch und nicht der Autoverkehr im Vordergrund stehen“, sagt er.
Der Wunsch wäre eine 30er-Zone. Auf die ungünstige Situation an der Haltestelle machten auch die Fraktionen Gartenpartei und Die Linke in verschiedenen Anfragen aufmerksam. Die Stadtverwaltung teilte daraufhin mit: „Die Wiederinbetriebnahme der Haltestelle am Kirschberg wird derzeit bei der Straßenverkehrsbehörde im Zusammenhang mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung Tempo 30 beantragt.“