Holocaust-Gedenktag Gedenktag geht trotz Absage vor: Bauernproteste in Magdeburg nun am Sonntag
Weil die geplanten Proteste der Landwirte mit dem Holocaust-Gedenktag kollidieren, werden diese nun am Sonntag stattfinden. Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat die ursprüngliche Gedenkveranstaltung am Samstag allerdings schon abgesagt.
Magdeburg/DUR. - Die Bauernproteste in Sachsen-Anhalt werden aufgrund des Gedenktags für die Holocaust-Opfer nicht am Samstag, dem 27. Januar, sondern am Sonntag stattfinden. Dies gab der Bauernbund am Freitag in Magdeburg bekannt. Aus Respekt vor den Opfern des Holocausts seien die Proteste auf den Sonntagnachmittag verschoben worden.
Bauern verschieben Proteste auf Sonntag
"Wir hatten niemals vor, in Konflikt mit der Gedenkstunde im Landtag zu kommen, da wir diese sehr respektieren", erklärte der Bauernbund am Freitag in Magdeburg. "Mit der Verschiebung unserer Veranstaltung wollen wir ein Zeichen setzen, die nun entstandene und von uns nicht verschuldete Brisanz aus der Situation zu nehmen."
Schellenberger hat Gedenkveranstaltung bereits abgesagt
Doch trotz der Terminverschiebung der Bauern: Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (CDU) hatte am 25. Januar die geplante zentrale Gedenkstunde zum nationalen Holocaust-Gedenktag bereits abgesagt.
Nach der Absage der Gedenkstunde in Magdeburg wollte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) nicht mehr vor den Landwirten auftreten. Ein Regierungssprecher erklärte: "Das Gedenken hat Priorität. Haseloff nimmt deshalb nun am Samstag an einer Gedenkstunde in Wittenberg teil."
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Haseloff bleibt bei seiner Entscheidung
Auch nach der angekündigten Verschiebung bleibt Haseloff bei seiner Entscheidung, nicht bei der Kundgebung der Landwirte in Magdeburg aufzutreten. "Er biete den Bauern aber ein Gespräch in der Staatskanzlei an, um die Problemlagen zu erörtern", sagte ein Regierungssprecher.
Der Präsident des Bauernbundes Sachsen-Anhalt, Martin Dippe, erklärte zu der Terminänderung: "Unser Hauptanliegen ist, dass das eigentliche Ziel unserer Protestaktion gegen die Haushaltspolitik der Bundesregierung, wofür wir die letzten zwei Wochen gekämpft haben, jetzt nicht verloren gehen darf."
Hintergrund des Holocaust-Gedenktages
Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet. Seit 1996 wird das Datum in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen. An vielen Orten werden an diesem Tag zur Erinnerung Kränze niedergelegt.