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Kosten für die Tierpflege Hunde als Rettungskräfte: Stadt Magdeburg entlastet Besitzer kaum

In Magdeburg sind 16 Rettungshunde gemeldet und im Einsatz. Eine finanzielle Entlastung bekommen die Halter jedoch kaum.

Von Lena Bellon 22.07.2024, 06:40
Rettungshunde werden unter anderem für die Flächen- und Trümmersuche ausgebildet.
Rettungshunde werden unter anderem für die Flächen- und Trümmersuche ausgebildet. Foto: picture alliance/dpa

Magdeburg - Nicht nur Menschen, auch Hunde können einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachgehen. In der Rettungshundestaffel sind sie zum Beispiel bei der Flächen- oder Trümmersuche im Einsatz. Bis zu zwei Jahre dauert eine solche Ausbildung. Während es für menschliche Ehrenamtler verschiedene Formen der Anerkennung gibt, gehen die tierischen Elbestädter bislang leer aus. In Magdeburg sind aktuell 16 Rettungshunde gemeldet, drei davon sind fertig ausgebildet.

Tierarztkosten und Co.

Die Fraktion Grüne/Future! hat noch in der alten Stadtratbesetzung daher einen Antrag gestellt, der eine Wertschätzung für das Tier-Ehrenamt prüfen soll. Konkret forderten sie eine bürokratiearme Erlassung der Hundesteuer, ärztliche Vollversorgung für Tiere, die regelmäßig an Einsätzen teilnehmen, eine Errichtung eines Fonds für die (Teil)Übernahme von Tierarzt- , Zahnbehandlungskosten, Tierhaftpflichtversicherungen oder anderen Versicherungen.

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Damit solle der hohe zeitliche und finanzielle Aufwand der Hundehalter vonseiten der Stadt gewertschätzt werden. Nun hat die Stadt das Prüfungsergebnis veröffentlicht. Demnach ist eine Ersparnis der Hundesteuer möglich: „In Abstimmung zwischen dem Amt für Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz und dem Fachdienst Steuern wurde bereits ein Prozess definiert, mit dem die Hundehalter durch Vorlage eines Formulars bestätigt bekommen, dass es sich um einen Rettungshund handelt. Dieser Prozess ermöglicht eine unkomplizierte Freistellung von der Hundesteuerpflicht.“

Hundesteuer in Magdeburg kürzlich erhöht

Nach der Erhöhung der Hundesteuer kostet jeder Hund aktuell 114 Euro pro Jahr. Bei den Kosten für die ärztliche Versorgung scheint es schwieriger. „Eine Übernahme der Kosten erscheint unverhältnismäßig, da die Hunde nicht ausschließlich zu diesem Zweck gehalten werden, sondern vielmehr ein Teil der Familie sind“, teilt Ronni Krug, Beigeordneter für Personal, Bürgerservice und Ordnung, mit.

Für weitere Kostenübernahmen gilt eine ähnliche Argumentation. Eine Übernahme sei abzulehnen, da alle Hundehalter für die gleichen Kosten aufkommen müssen und die Entscheidung zur Hundehaltung, insbesondere auch eines Rettungshundes, sicherlich nicht auf Kostenneutralität abziele. „Vielmehr möchten die Halter mit ihren Hunden eine wichtige ehrenamtliche Aufgabe übernehmen und damit identifiziert werden“, so Krug. Denkbar hingegen wäre die Übernahme der Haftpflichtversicherung als kalkulierbare Größe für den kommunalen Haushalt.