Ideenwettbewerb Neue Viertel für den Heumarkt in Magdeburg
Ein Leipziger Architekturbüro hat den ersten Preis beim Magdeburger Ideenwettbewerb „Neuordnung des Areals Heumarkt“ gewonnen.
Magdeburg l Noch ist das Areal zwischen den Wohnblöcken an der Brückstraße und der Cracauer Straße wenig attraktiv. Das Gebiet, gelegen in den beiden Stadtteilen Cracau und Brückfeld, ist geprägt von Brachflächen und uneinheitlicher Bebauung. Mit dem Bauvorhaben Ersatzneubau Strombrückenzug soll in Magdeburg auf der Ostseite der Verkehrsanlage der seit Jahren in weiten Teilen brachliegende Heumarkt neu gestaltet werden.
Im Juni 2017 wurde dazu der Ideenwettbewerb „Neuordnung des Areals Heumarkt“ von der Landeshauptstadt Magdeburg ausgelobt. Das Plangebiet umfasst ca. 10 Hektar. Die Aufgabenstellung forderte Ziele nach städtebaulichen, funktionalen und gestalterischen Anforderungen, um eines der letzten zentrums- und elbnahen Areale zu gestalten.
Am 3. November 2017 hat die Jury die Preise vergeben. Gewonnen hat das Leipziger Planungsbüro Grunwald & Grunwald, Architektur und Städtebau GbR. „Unsere Vision für die Neuordnung des Heumarkt-Areals sind drei lebendige, grüne und funktionsgemischte Quartiere“, erklärt Matthias Grunwald. Merkmal eines jeden Quartiers ist ein öffentlicher Platz mit grünem Charakter, der je nach Ort und Lage unterschiedliche Prägung und Funktion erhält.
Stadträumlich orientiert sich der „Neue Heumarkt“ im Norden als baumbestandener Quartiersplatz zu dem nördlichen Neubaugebiet an der Bandwirkerstraße. Funktional hat er die Bedeutung eines Stadtteilzentrums mit Wohnen und Arbeiten sowie Versorgungseinrichtungen für den täglichen Bedarf.
Winkelförmige zur Sonne orientierte Wohnbauten bilden im Westen grüne Gemeinschaftshöfe und schotten die Innenbereiche vom Verkehrslärm ab. Die ruhigen Innenbereiche sind durch unterschiedliche Wohnangebote für Familien und junge Leute geprägt. Merkmal des Familienquartiers ist der „Turmschanzenplatz“ an der Alten Elbe. Dieser am Elberadweg gelegene Quartiersplatz dient sowohl als Spielplatz für Kinder als auch als Treffpunkt für Radfahrer. Ein Nachbarschaftscafé in einem Teil des denkmalgeschützten Wagenhauses unterstreicht den alternativen Charakter des Quartiers.
Der östliche Bereich wird als Wohnquartier mit dem Stichwort „Grüne Höfe“ entwickelt. Kennzeichen sind aufgelockerte Blöcke mit vielen wohnungsnahen Grün- und Freiflächen. Das Architekturbüro hat das Preisgericht mit der Idee überzeugt.
Beim Wettbewerb ging es zunächst darum, Ideen für das Areal zu sammeln. Das ließ sich die Stadt Magdeburg – für Honorare und Preisgeld – 64.000 Euro kosten. Die Ideen sollen als Grundlage dienen, die Entwicklung am Heumarkt voranzubringen.
Wie es jetzt weitergeht, erläutert Baudezernent Dieter Scheidemann: „Die Ideen sollen jetzt in Planungen der Verwaltung einfließen. Sukzessive werden Bauleitpläne erstellt, an denen sich Investoren später orientieren müssen.“
Doch dies sei noch Zukunftsmusik. Denn mit einer Entwicklung des Areals sei nicht vor Fertigstellung des neuen Strombrückenzuges, voraussichtlich Ende 2020, zu rechnen.