Die Kunstwerkstatt im Engpass feiert fünfjähriges Bestehen Im offenen Treff findet die Kunst ihr Zuhause
Magdeburg l Jubiläum im Buckauer Engpass: Vor fünf Jahren öffnete in der Schönebecker Straße die Kunstwerkstatt und ist heute beliebter Treff. Das wird natürlich gefeiert.
Die Kunstwerkstatt ist eine Institution geworden im Buckauer Engpass. Hier treffen sich Künstler, Kunstinteressierte und Nachbarn. Jeder bekommt die Möglichkeit sich zu entfalten, der es möchte. "Wir wollen bewusst für alle offen sein", sagt Betreiber Jürgen Hänel. Und das ist gelungen.
Vor fünf Jahren hat der Verein Kunstwerkstatt e.V., deren ehrenamtlicher Geschäftsführer Hänel ist, die offene Galerie in der Schönebecker Straße eröffnet. Kunstinteressierte hatten den Verein im Januar 2008 gegründet und dann im August mit einer Vernissage feierlich den Start vollzogen.
Seitdem gab es 42 Ausstellungen und auch Lesungen. In 32 Personal- und 10 Gruppenausstellungen wurden über 100 Künstlerinnen und Künstler aus Magdeburg, Wolmirstedt, Biederitz, Halle, Dresden, Berlin, Bremen und Brüssel präsentiert.
"Wir wollten eine Stadtteilgalerie, die sich von anderen unterscheidet", erzählt Initiator und Betreiber Jürgen Hänel, "für die Menschen, die hier leben, und die nicht unbedingt mit Kunst zu tun haben." Der Verein habe zeigen wollen, "es tut nicht weh, sich Kunst anzugucken", fügt er schmunzelnd hinzu. Das Vorhaben ist mehr als aufgegangen: In Galerie und Atelier finden Profis und Studierte ebenso ihren Raum wie Autodidakten. Jede Woche finden Malkurse statt. "Das ist toll."
Eine besondere Reihe ist "Verrückt nach Kunst", in der Menschen mit psychischen Erkrankungen bzw. mit geistigen/körperlichen Behinderungen ihre Kunst präsentieren.
2007 war Hänel aus Bremen nach Magdeburg gezogen. Sofort war er begeistert vom Engpass, von seiner Ursprünglichkeit. "Das Puppentheater veranstaltete das Festival ,La notte\' damals in Ruinen", erinnert er sich, "danach entstand eine regelrechte Aufbruchstimmung." Seitdem hat sich viel verändert. Es ist schön geworden im Engpass. Neben dem urigen Charme hat die Kunst hier ein Zuhause gefunden.
Besonders freut sich Jürgen Hänel über die Unterschiedlichkeit der Besucher. Und dass sie mittlerweile nicht nur aus Buckau zu den Ausstellungen kommen, sondern aus sämtlichen Stadtteilen. Die Erwartungen vom Anfang haben sich "übererfüllt", so sein Resümee.
Das Jubiläum wird am morgigen Freitag groß gefeiert: Mit Live-Musik und zwei Ausstellungen von Klaus Roenspieß. Eine wird um 19 Uhr im "Atelier M." von Marianne Fritz eröffnet, die andere um 20 Uhr in der Kunstwerkstatt. "Dieser Künstler adelt die Galerie", freut sich Hänel, und meint: "Damit habe ich mir selbst ein Geschenk gemacht."