Magdeburger des Jahres Immer ehrenamtlich engagiert - von Reibekuchenverkauf bis Hochwasserhilfe
Siebter Sieger bei der Wahl zum Magdeburger des Jahres 2023 ist Andreas Schoensee. Er engagiert sich vielfältig ehrenamtlich, zum Beispiel mit einem Reibekuchenverkauf für den guten Zweck.
Magdeburg - Zum 32. Mal wählte die Volksstimme gemeinsam mit ihren Lesern die Magdeburger des Jahres 2023. Nachfolgend die Laudatio auf den siebten Sieger, Andreas Schoensee.
Ein Reibekuchenverkäufer als Kandidat beim Magdeburger des Jahres – wer hätte es gedacht? Doch handelt es sich bei der Puffer-Aktion von Andreas Schoensee um eine ganz besondere.
Nicht nur, dass die drei großen Pfannen bloß einmal im Jahr angeheizt werden. Jeder Reibekuchen, der über den Tresen des kleinen Kiez-Weihnachtsmarkts am Lessingplatz geht, trägt dazu bei, dass Kindern und Jugendlichen sowie Obdachlosen etwas Gutes widerfährt.
Über 40.000 Euro für Magdeburger Kinderheim und Halberstädter Wärmestube
Denn Andreas Schoensee unterstützt mit dem von ihm initiierten Reibekuchenverkauf die Wärmestube in Halberstadt und das Magdeburger Kinderheim – und das seit mittlerweile über zehn Jahren. Tausende Kartoffelpuffer brachten bislang über 40.000 Euro ein. Eine beachtliche Summe, wie ich finde.
Da er die 100 Kilogramm Kartoffeln längst nicht alleine schälen, reiben und braten kann, ist es ihm wichtig, zu betonen, dass mittlerweile bis zu 30 Helfer dazu beitragen, dass die Reibekuchen-Aktion jedes Jahr ein Erfolg wird – zuletzt erst vor knapp vier Wochen.
Hilfe beim Hochwasser an der Elbe und im Ahrtal
Als studiertem Theologen wohnt ihm natürlich eine soziale Ader inne. Und die pocht bei den verschiedensten Anlässen. Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal sammelte Andreas Schoensee im Freundeskreis für die Opfer. „Schließlich hat man uns beim Elbehochwasser auch geholfen“, meint er. Geben und Nehmen, diese Devise nimmt er wörtlich. Klar, dass er damals 2013 auch selbst mit die Sandsäcke im Wissenschaftshafen befüllte.
Ein anderes Mal hat er ein Graffiti-Projekt mit Kindern und Jugendlichen aus seinem Stadtfelder Kiez organisiert. Zusammen gestalteten sie die Terrasse eines Eis-Cafés, um es vor illegalen Schmierereien zu schützen.
Jeden Tag aufs Neue engagieren
Damit verfolgt er aber noch ein zweites Ziel: „Junge Menschen müssen erst selbst positive Erfahrungen machen, bevor sie es nachmachen können“, erklärt er. So könnten sie später, wenn es ihnen gut geht, Leuten, die nicht so viel Glück hatten, etwas zurückgeben.
Dass er mit seinem Engagement nicht alleine die ganze Welt retten kann, ist ihm natürlich bewusst. „Man kann aber trotzdem jeden Tag aufstehen und schauen, was man beitragen kann, dass sie nicht ganz so ist, wie sie ist“, erklärt Andreas Schoensee bestimmt. Und einen treffenderen Schlusssatz hätte ich in diesen herausfordernden Zeiten nicht finden können.
In diesem Sinne bitte ich um Applaus für Andreas Schoensee!