Immobilien Magdeburger Brauerei wird Wohnquartier
Auf dem Gelände der ehemaligen Bördebrauerei in Magdeburg sollen 750 Wohnungen, u. a. für betreutes Wohnen, sowie eine Kita entstehen.
Magdeburg l Jahrelang war die Bördebrauerei in Magdeburg Brachland, niemand wagte sich an eine Entwicklung. Doch jetzt sieht es so aus, als ob das Areal zu einem neuen „Stadtquartier für alle Generationen“ entwickelt wird. Am 15. Mai 2018 informierte die „The Grounds Real Estate Development AG“ mit Sitz in Berlin über die Unterzeichnung eines Kaufvertrages für ein 38.200 Quadratmeter großes Areal.
Das Immobilienunternehmen macht offenbar keine halben Sachen und will ein ganzes Viertel aus dem Boden stampfen. So sollen gut zehn neue Gebäude entstehen, wie erste Entwürfe zeigen. 750 Wohnungen mit einer Fläche von bis zu 45.000 Quadratmeter sind geplant.
120 Einheiten davon gehören zu einem sogenannten Boardinghouse. Dabei handelt es sich um eine Art Pension, in der längerfristig möblierte Zimmer angemietet werden können. Genutzt werden diese beispielsweise von Firmen für ihre Mitarbeiter, Arbeitern auf Montage oder Studenten.
Weitere 180 der geplanten Wohnungen sollen als betreutes Wohnen eingerichtet werden und so Senioren ein Zuhause bieten. Die übrigen Einheiten werden auf mehrere Mehrfamilienhäuser mit Miet- und Eigentumswohnungen verteilt. Für die Bewohner werden 600 Stellplätze angelegt.
Schließlich ist auch noch eine Kindertagesstätte auf dem Gelände vorgesehen.
Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen bereits in Verhandlungen mit der Stadtverwaltung Magdeburg, um einen Bebauungsplan für das Areal abzustimmen. Dieser soll bereits bis Ende 2018 verabschiedet werden. Zuvor war dies trotz Aufstellungsbeschluss jahrelang gescheitert. Für den bisherigen Eigentümer, Georg Beckers, ist die Entwicklung „eine sehr gute Sache“, weil nach einem Jahrzehnt endlich etwas geschehe, wie er der Volksstimme sagte.
Allein bis dahin will das Unternehmen für die Planung 10 Millionen Euro inklusive des Kaufpreises investieren. Das Projekt soll dann aber nicht selbst gebaut, sondern nach Bestätigung des Bebauungsplans im Ganzen oder in Blöcken verkauft werden. Der für das Vorhaben zuständige Mitarbeiter war am 16. Mai 2018 für Nachfragen nicht zu erreichen.
Inwieweit diese Pläne Einfluss auf den Sudturm haben, ist offen. Dessen Eigentümer war für die Volksstimme ebenfalls nicht zu erreichen. Der andere Nachbar, Dietrich Brauckmann, blickt der Entwicklung positiv entgegen, wie er sagt. Er hatte mit der Sanierung des Rayonhauses am Rande des Brauereiareals sowie des aktuell im Bau befindlichen Wohnhauses den Startschuss für die Wiederbelebung gegeben.
Auch für die andere Straßenseite, auf der bereits marode Häuser zwangsweise abgerissen werden mussten, gibt es Sanierungspläne.